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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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setzt.« Sein Zorn hatte wieder ein gewohntes Maß angenommen, doch der Prophet wandte den Blick nicht von Anderson ab.
    Der Admiral seinerseits war sich nicht sicher, ob er in der Lage sein würde, seinen Blick abzuwenden.
    »Und wer wird die Verbindung durchtrennen?«
    »Ch’en’ya«, erklärte der Prophet. »Und zwar …« Wie ein Dirigent hob er die Hand.
    Dann war auf einmal ein Geräusch zu hören, das kein Geräusch war – so als würde ein Stein durch eine harte Schale brechen. Es schloss sich ein gut hörbares Vibrieren an, das als tiefer Bass begann und allmählich heller wurde, bis sich alle auf der Brücke der Emperor Ian vor Schmerz die Ohren zuhielten.
    »… jetzt«, beendete der Prophet seinen Satz. Er und Anderson sahen beide auf die Uhr, die die Sekunden herunterzählte.

    Bei Beendigung des Countdowns wurde die Gewalt der Attacke des Flammenden Sterns von jedem der imperialen Schiffe dem Feind entgegengeschleudert. Diesmal traf der Angriff die feindlichen Schiffe wie eine unaufhaltsame Welle, die die hastig auf die Beine gestellte Verteidigung unter sich begrub, als die Verstärkertechnik ausfiel. Howe und Bradford waren beide auf Ellbogen und Knie gesunken, die Augen fest zugekniffen. Howe griff mit dem rechten Arm nach einer Stütze gleich neben ihm, mit der anderen Hand hielt er sich das rechte Ohr zu und versuchte, sich vor jenem verheerenden Geräusch zu schützen, das über die imperialen Schiffe hereingebrochen war.
     
    An Bord der Flight Over Shar’tu lag Ch’en’ya mit dem Gesicht nach unten auf dem Deck. Blut trat aus ihren Ohren, und ihre Flügel durchliefen in rascher Folge eine Reihe von Positionen, die Schmerz und Angst anzeigten – und gelegentlich auch Triumph. Ihr letztes Bild von der Ebene des Schlafs zeigte die vier Am’a’an-Wächter, wie sie mit ihren steinernen Klingen wieder und wieder auf das vielfarbige Band einschlugen, die Flügel dabei in rechtschaffenem Zorn hoch erhoben.

16. Kapitel
    Der wachsende Einfluss des Flammenden Sterns war wirklich bemerkenswert, wenn man berücksichtigte, wie wenig vor den Gefechten im Keystone- und im Portal-System über die Organisation bekannt gewesen war. Doch nach nur einem Jahr war deren Finanzierung gesichert, und sie fand großen Rückhalt in der Imperialen Versammlung. Wie es zu diesen außergewöhnlichen Umständen hatte kommen können, sollte erst viel später bekannt werden.
     
Autor unbekannt
Der Dunkle Kreuzzug und seine Geschichte
Mittleres Fragment, erschienen ca. 2430
     
     
     
    August 2424
Imperiales Genf, Sol-System
     
    Keine noch so großartige Technik konnte das Gefühl und den Klang eines massiven hölzernen Hammers ersetzen. Vier harte Schläge genügten, um die Mitglieder des Komitees und die Zeugen dazu zu veranlassen, Platz zu nehmen. Weitere Schläge sorgten dafür, dass beim Publikum im Saal annähernd Ruhe einkehrte.
    »Das Komitee für Marineangelegenheiten setzt die Anhörung fort«, verkündete Vittorio Atkins, Abgeordneter aus Harrison und Vorsitzender des Komitees, den Blick auf das Publikum und die Nachrichtenmonitore gerichtet, die über den Sitzen schwebten. Es war so ruhig, dass man jedes Kratzen und Räuspern vernehmen konnte. Dann schaute er auf den in den Konferenztisch eingelassenen flachen Monitor, den nur die Mitglieder des Komitees sehen konnten.
    »Anhörung zur Kriegführung, Sitzung … Sitzung 21 des Jahres
2424. Wir werden mit der Präsentation des Ersten Lords der Admiralität fortfahren. Ms. Kalidis, ich glaube, Sie sind als Nächste an der Reihe.«
    Danielle Kalidis, Abgeordnete von New Sparta, hielt sich zum ersten Mal in Genf auf. Sie war die Nachfolgerin eines Delegierten, der über sechzig Jahre diese Funktion erfüllt hatte. Und sie verkörperte praktisch alles, was ihr Vorgänger hatte vermissen lassen, denn sie war jung, dynamisch, tatkräftig und bei der Führungsspitze der Commonwealth Party beliebt. Das Komitee hatte in den letzten Jahren nicht viel Substanzielles bewirkt, aber die Wahl in dieses Komitee war dennoch eine wichtige Sache.
    »Danke, Herr Vorsitzender.« Sie schaute in die Videokamera, präsentierte ein typisches Politikerlächeln und wurde wieder ernst, als sie ihren Blick auf den Ersten Lord richtete. »Euer Gnaden, ich möchte Ihnen zunächst für Ihr fortwährendes Engagement im Dienst Seiner Imperialen Majestät danken sowie für Ihre Bereitschaft, dieses Komitee mit Informationen zu versorgen.«
    »Ich betrachte es als meine Pflicht,

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