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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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vergessen …« – er beugte sich vor und legte die Hände gefaltet auf den Tisch -, »… dass ich einer Autorität unterstellt bin, die einen höheren Dienstgrad hat als Sie.«
    »Der Prophet hat keinen höheren Dienstgrad als ich.«
    »Stimmt, aber der Imperator sehr wohl. Und der Orden der Hüter ist nur ihm Rechenschaft schuldig.«
    »Ich dachte, der Orden ist Commander St. Giles unterstellt.«
    »Da besteht eigentlich kein Unterschied«, meinte er lächelnd. »Tonio ist derjenige, der am Hof die Fäden in der Hand hält. Wussten Sie das noch nicht?«
    »Ich halte seinen Punktestand nicht auf meinem Computer fest. Außerdem haben wir das Bild in der Offiziersmesse bislang nicht austauschen müssen.«
    »Ihr Humor ist so geistreich und schlagfertig wie immer.« Owen nahm einen Stylus und spielte damit, dann fügte er nach kurzem Nachdenken an: »Tut mir leid, aber Sie haben recht. Ich vergesse wirklich meine Manieren. Möchten Sie Platz nehmen?«
    Barbara wollte ihm irgendeine wütende Bemerkung an den Kopf werfen, überlegte es sich dann aber anders und zog den Stuhl nach hinten, um sich Garrett gegenüber an den Schreibtisch setzen zu können.
    »Wir müssen darüber reden, Owen. Ich kann nicht gegen Sie Krieg führen, während ich versuche, gegen die Vuhl zu kämpfen.«
    Owen sagte nichts.
    »Die momentanen Befehle«, fuhr sie fort, »machen es erforderlich, dass die durch den Riss kommenden Truppen zunächst zu uns kommen, damit wir sie vorbereiten. Niemand soll direkt nach Nestor oder woanders hingeschickt werden.«
    »Meine Anweisungen lauten anders.«

    »Ihre Anweisungen …«, begann sie, hielt dann aber inne. »Von wem kommen diese Anweisungen?«
    »Letztlich wohl vom Pali Tower, würde ich annehmen. Die Kom-Nachrichten selbst stammen vom Propheten. Lycias , Scylla und Phidias haben alle bei RARITAN und vor allem bei SIENA Verluste erlitten. Ich nehme an, Sie kennen den Bericht. Beim zweiten Angriff wurden viele der Piloten handlungsunfähig, sodass sie in unmittelbarer Nähe des Feindes die Kontrolle über ihre Jäger verloren. Es sind Piloten nötig, die sie ersetzen sollen. Auf seinen Befehl wurden sie direkt dorthin geschickt.«
    »Das ist aber nicht der korrekte Ablauf. Erich kann die Geschwader Rot und Blau von der Tristan haben, wenn er das will.«
    »Von der Tristan ?«
    »Ja, richtig. Die Leute sind bereit für einen Einsatz … verdammt, das sind wir alle hier. In weniger als einem Standardtag kann ich den Transporter abflugbereit haben …«
    »Die Tristan wird hier gebraucht.«
    »Wofür?«
    »Admiral.« Seine Stimme nahm einen pedantischen Tonfall an, der Barbaras Blut zum Kochen brachte. »Ich muss doch wohl nicht extra betonen, dass der Riss unser Tor zurück ins imperiale Territorium darstellt. Sollten die Vuhl die Kontrolle darüber zurückerlangen, dann wären wir hier isoliert und sehr weit von Nachschub oder Verstärkung entfernt. Die Tristan ist hier, um uns davor zu beschützen.«
    »Das ist Schwachsinn, und das wissen Sie.«
    »Wie bitte?«
    »Das ist Schwachsinn, weiter nichts. In den letzten sechs Monaten wurde jede Basis und jede Einrichtung der Vuhl im Umkreis von zwanzig Parsec eliminiert – entweder durch meine Schiffe oder die von Erich Anderson. Hier ist weit und breit nichts, was dieses System gefährden könnte. Es gibt keinen Grund, einen Transporter der siebten Generation in Wartestellung zu belassen, wenn er eigentlich gegen den Feind kämpfen sollte.«

    »Abgesehen von der Tatsache, dass es Ihre Befehle sind, die Sie dazu veranlassen hierzubleiben, Admiral, will ich doch nicht hoffen, dass hier Eifersucht im Spiel ist.«
    »Was soll denn das heißen?«
    »Während Admiral Anderson in die Schlacht zieht, die Vuhl besiegt und den ganzen Ruhm abbekommt, können Sie für sich überhaupt nichts in Anspruch nehmen. Ich hoffe, dass kein beruflicher Neid von Ihrer Seite vorliegt.«
    »Sie wollen damit sagen …« Sie ballte die Faust, öffnete sie aber langsam, da sie sich nicht sicher war, wen oder was sie schlagen wollte. »Wie lange kennen wir uns?«
    »Gut dreißig Jahre.«
    »Dreißig Jahre. Okay. Haben Sie mich in der ganzen Zeit auch nur einmal als einen eifersüchtigen Kommandanten erlebt? Mich hat immer nur eines interessiert: die Mission auszuführen.« Sie legte die Hand auf den Oberschenkel. »Ich habe im Dienst Seiner Majestät sechs Schiffe befehligt: die St. Denis, Admiral Mbele, Duc d’Enghien, Mauritius, Tashkent und Tristan . Ein Kreuzer, ein

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