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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Delegation zu begrüßen.«
    Captain Showan rief einem Crewmitglied etwas in Otran-Sprache zu, das daraufhin aufstand und im Pilotensessel Platz nahm. Der Captain deutete auf den Lift, sie betraten die Kabine und fuhren nach unten.
     
    Darrin Fengs Schiff war der Emperor Ian am nächsten gewesen, als die aus unerfindlichen Gründen völlig überraschend zerstört
wurde. Ein paar Rettungskapseln hatten der Vernichtung entkommen können, außerdem eine der beiden Gigs. In den sechsundzwanzig Minuten seit der Explosion des Schiffs war bislang keine Kom-Nachricht von Admiral Anderson oder vom Propheten eingegangen. Er konnte nur annehmen, dass sie beide umgekommen waren.
    Zwei andere Schiffe, die Morrow und die Empress Patrice , waren von dem regenbogenfarbenen Licht getroffen worden, das unmittelbar vor der Explosion aus dem Schiff geschossen war, und hatten schwere Schäden erlitten. Das Licht schien mitten durch den jeweiligen Rumpf hindurchgegangen zu sein, dann bewegte sich eines der Bänder auf das Portal-System zu, während sich das andere in die Richtung entfernte, in der mutmaßlich die Heimatwelt der Vuhl lag.
    Dies alles waren Rätsel, die er nun wirklich nicht gebrauchen konnte. In dreißig Jahren Dienst in der Navy Seiner Majestät hatte Feng immer fest an die Befehlskette geglaubt. Wenn Admiral Anderson und dem Propheten etwas zugestoßen war, dann war es nicht sinnvoll, ohne einen Befehl von jemandem über ihm weiterzumachen- zum Beispiel Admiral MacEwan, die sich bei Portal aufhielt. Er hatte einen Kom-Strahl an sie gesendet, aber der würde sie frühestens in einem Standardtag erreichen, und selbst wenn sie sofort reagierte, brauchte ihre Antwort noch einmal so lange.
    Als dienstältester Captain in diesem System würde er für die nächsten Tage selbst die Initiative ergreifen müssen – und darauf hoffen, dass die Vuhl diese Zeit nicht für einen Gegenangriff nutzten.
     
    Auch wenn er sie keine Löcher in den Rumpf der Rxe E Mhnesr schneiden ließ, schickte der Captain der César Hsien doch einen Trupp Marines voraus: ein Sonderkontingent von der Barbados , wie Jackie auf deren Schulterklappen lesen konnte, während sich die Luftschleuse der Rxe E Mhnesr öffnete.
    Das sechsköpfige Team kam mit gezogenen Waffen an Bord
und sicherte sofort den Bereich rings um die Schleuse. Erst als klar war, dass sie kein bewaffneter Widerstand erwartete, nahm die Kommandantin des Trupps den Helm ab, sodass Jackie sie gut erkennen konnte.
    »Captain«, sagte die Frau und wandte sich an Kot E Showan. »Ich bin Colonel Marcia Tsang, Imperiale Marines. Ich …«
    Sie stutzte, als sie Jackie sah und sie wiedererkannte. »Admiral«, sagte sie schließlich.
    »Als Sie noch Lieutenant Tsang waren, war ich Commodore«, erwiderte Jackie. »Seit Cicero ist viel Zeit vergangen, Marcia.«
    »Ja, Ma’am. Und viel ist seitdem passiert. Für jeden von uns. Captain Feng möchte Ihnen einige Fragen stellen.« Sie nickte Ch’en’ya zu. »Und Ihnen auch, Ma’am.«
    Ch’en’ya antwortete nicht, sondern brachte ihre Flügel in die Pose der Höflichen Annäherung.
    »Ich habe den Befehl, Sie beide in Gewahrsam zu nehmen. Ich würde es vorziehen, wenn Sie aus freien Stücken mit auf die César Hsien kämen, aber meine Befehle zwingen mich, erforderlichenfalls Gewalt anzuwenden.«
    »Pah«, machte Ch’en’ya. Jackie sah zu ihr, konnte aber nicht einschätzen, ob die Zor beabsichtigte, eine Szene zu machen.
    »Wir begleiten Sie. Captain Showan, ich danke Ihnen für Ihre Gastfreundschaft«, sagte Jackie zu dem Otran-Captain und trat neben den Colonel der Marines. Einen Moment später folgte ihr Ch’en’ya mit einem Schulterzucken.
    »Hrr«, machte Showan. »Und mein Schiff?«
    »Verlassen Sie nicht das System«, sagte Tsang.
    »Das würde mir nie in den Sinn kommen«, gab Showan zurück und verbeugte sich vor Tsang, die ihm zunickte.
    »Hier entlang«, sagte sie, zeigte auf die Luftschleuse und setzte ihren Helm auf. Ohne ein weiteres Wort begaben sich Jackie und Ch’en’ya zur Schleuse.

29. Kapitel
    Der Tod ist ein besseres, milderes Schicksal als Tyrannei.
     
Aeschylus
     
     
    Oktober 2424
Portal-System, Keystone-System
     
    Barbara sah zu Marroux. »Ron, empfangen wir ein Bild von der Sonde?«
    »Sie muss in ein paar Sekunden den Riss erreichen«, antwortete er. »Was wir sehen, ist ziemlich genau das, was die Sonde sieht.« Er bediente seine Konsole, darüber bildete sich ein kleines Holo. Der Riss füllte den gesamten

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