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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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seine Transparenz an die Lichtverhältnisse angepasst hatte. Damit war zwar deutlich zu erkennen, dass es sich um eine Holoprojektion handelte, dennoch senkte Mya’ar seine Klinge nicht.

    »Das ist kein gewöhnliches Holo, se Commander«, sagte Mya’ar und wechselte wieder zur förmlichen Anrede.
    Tonio antwortete nicht, sondern sah vom KI-Holo zum wütenden Zor, der ihm gegenüberstand.
    »Es ist durch hsi -Bänder mit der Feste der Schmach verbunden«, erklärte Mya’ar. »Durch mehrere Fünfzwölfer.«
    »Sie können das or’a’th’n sehen? Wie einzigartig!«, sagte Nic. »Sehr wachsam, Sir. Ich bin verbunden mit … nun, eigentlich mit einer Vielzahl von Kopien meines Selbst.«
    »Die Armee des Sonnenuntergangs.«
    »Eine blumige Art, es zu beschreiben. Ich nehme an, als Nächstes werden Sie auf die Idee kommen, ich sei Shrnu’u HeGa’u.«
    In diesem Moment verschwand die Sonne hinter einer hohen Wolke, deren Schatten sich rasch über die Landschaft bewegte. Die frische Brise setzte mit einem Mal aus.
    »Sie haben viele Zyklen lang geschlafen, Diener«, erklärte Mya’ar.
    »Ich habe …«, begann Nic zu erwidern, doch dann huschte ein perplexer Ausdruck über sein Gesicht.
    »Was ist los?«, brachte Tonio hervor.
    »Ich …«, setzte Nic wieder an. Zwei Kopien seines Abbilds tauchten plötzlich auf, eine in der Türöffnung, die andere einen Meter links von ihm. Beide gingen auf ihn zu und verschmolzen mit ihm. Das Bild zuckte und änderte sekundenlang sein Aussehen, wurde erst größer, dann wieder kleiner, bekam mehr Farbe und wurde blasser, bis schließlich alles wieder wirkte wie zuvor.
    »Der Riss«, sagte Nic. »Der Riss ist …«
    Mya’ar HeChra machte einen Schritt nach vorn, holte mit dem chya aus und führte es durch Nics Körper in einem Schnitt, der von der linken Schulter bis in die Nähe seiner rechten Taille ging.
    Ein menschliches Ziel wäre von der Klinge in zwei Teile geschnitten worden.
    Das Holo dagegen machte eine verwunderte Miene, fast so, als überlege es, was diese Handlung bezwecken sollte, dann verschwand
es einfach und ließ den Menschen und den Zor wieder allein zurück.
    Tonio sah den Zor an, dann betrachtete er die Klinge, die Mya’ar in der Hand hielt.
    »Ich habe den Segen entehrt, der mit dem Poi einhergeht – den pule kahukahu «, fügte er an und steckte langsam das Schwert weg. »Aber ich glaube, es geschah für einen guten Zweck.«
    Nach einer kurzen Pause erklärte Mya’ar: »Shrnu’u HeGa’u ist zurückgekehrt. Ich muss das Hohe Nest davon in Kenntnis setzen.«
     
    Die beiden Sheng- Schiffe waren noch zweihunderttausend Kilometer entfernt, als das farbige Lichtband den Riss passierte. Alle anderen konnten aus nächster Nähe erleben, was dann geschah.
    Die sechs Farben erreichten den Punkt, an dem das PortalSystem das andere System berührte, und spalteten sich in sechs gesonderte Lichtbänder auf. Die strebten jeweils dem Rand des Risses entgegen und teilten den in sechs unregelmäßig geränderte, keilförmige Sektoren auf, von denen jeder eine Farbe des Bands präsentierte.
    Die Tristan da Cunha war noch fünfundzwanzig Minuten vom Riss entfernt, als dieses Phänomen einsetzte. Barbara erhob sich aus ihrem Pilotensessel und ging nach vorn zur Station des Navigators, als hätte sie von dort eine bessere Sicht.
    »Ron«, sagte sie ruhig zum Geschwaderkommandanten der Tristan . »Starten Sie eine Sonde und schicken Sie ein paar von Ihren besten Piloten los. Aber die sollen nicht näher als zehntausend Klicks herangehen.«
    »Aye-aye«, sagte Ron Marroux und gab den Befehl von seiner Station auf der Brücke weiter. »Sie starten in drei Minuten, Admiral. Die Sonde ist … jetzt unterwegs.«
    Auf dem Pilotendisplay der Tristan war zu sehen, wie die Sonde beschleunigte.
    »Steuermann, bereiten Sie Kursänderung auf mein Zeichen vor.«
Sie gab eine harte Wendung nach backbord vor, die die Tristan am Riss vorbeiführen würde. »Senden Sie eine Mitteilung an alle Schiffe, auf mein Zeichen hin diesen Kurs einzuschlagen.«
    »Wollen Sie ausweichen?«, fragte Ron.
    »Wir werden sehen, was mit der verdammten Sonde passiert«, erwiderte sie. »Wir müssen in der Lage sein auszuweichen, wenn es nötig werden sollte. Sorgen Sie dafür, dass die Cabo Verde und die Tikal das mitbekommen.« Die beiden leichten Kreuzer führten die Formation an und waren dem Riss sechs Minuten näher als die Tristan da Cunha , die die Nachhut bildete.
    »Kom an KEYSTONE-Station«, sagte

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