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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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den Sechzigerjahren des vierundzwanzigsten Jahrhunderts im Rahmen der IGA kartografisch erfasst und zuletzt vor drei Monaten von Robotsonden erkundet. Das System lag etwa in der Mitte jener Sphäre, die von den elf Zielen gebildet wurde. KEYSTONE, das Ziel, das erst angeflogen werden sollte, nachdem alles zwischen ARIEL und JANISSARY neutralisiert worden war – was Barbara MacEwans so formulierte: »ein freundliches Wort für ›in Stücke geschossen‹« -, lag an der dem Orion zugewandten Seite dieser Region. JANISSARY war damit nicht nur das am nächsten
gelegene System, sondern auch das wertvollste und am besten verteidigte. Bei der Entstehung des Sternsystems war genug Materie verblieben, sodass sich mehrere Gasriesen im äußeren Bereich sowie drei Felsblöcke ohne jede Atmosphäre tief innerhalb des Schwerkraftfelds hatten bilden können. Dazwischen gab es nicht den geringsten Spielraum für jegliche Art von Biozone. Zwar konnte das System keinerlei bewohnbare Welt bieten, dafür aber beste Bedingungen für Auftankanlagen und Flotteneinrichtungen. Die Sonden hatten auf den Felsbrocken große Vorkommen an abbaubaren Rohstoffen festgestellt, und etliche Schiffe nutzten die Atmosphäre der Gasriesen, um Wasserstoff zu tanken.
    Dass das JANISSARY-System zum Ziel erklärt wurde – und vermutlich sogar zum wichtigsten Ziel von allen -, hätte die Vuhl, die es verteidigten, nicht überraschen sollen. Doch der Wechsel zurück in den Normalraum verlief reibungslos. Anderson wusste, was ihn erwartete. Er hatte sein Geschwader für den Angriff auf dieses System um die Phidias und die Scylla aufgestockt, beides Schwesterschiffe des leichten Transporters Lycias , der bereits zu seinem Verband gehörte. Kaum war der Übergang in den Normalraum erfolgt, schickte Anderson die Jäger von allen drei Transportern los, um Aufklärungsflüge durchzuführen. Es gab hier einfach zu viele Stellen, an denen sich Schiffe verstecken konnten.
    Am Sprungpunkt fanden sich nur Trümmer. Als die Flotte tiefer ins Schwerkraftfeld eindrang, waren auf dem Pilotendisplay der Emperor Ian zahlreiche Hinweise auf Energieentladungen zu sehen, die sich alle vor wenigen Minuten im inneren System ereignet haben mussten.
    »Erzählen Sie mir was«, sagte Anderson zu Dan Gonzalez, dem Kommandanten der Lycias .
    »Viele Trümmer, Admiral. Ich glaube, unsere Freunde waren schon vor uns hier. Ich würde sogar sagen«, fügte er an, »sie sind immer noch hier.«
    Anderson sah zu Alan Howe, der verneinend den Kopf schüttelte. »Erzählen Sie mir mehr.«

    »Ich habe mein Geschwader Rot zum fünften Planeten geschickt, Sir. Von da fangen wir zahlreiche Energieentladungen auf. Jemand schießt auf jemanden – jedenfalls hat dieser Jemand das vor fünfzehn oder zwanzig Minuten getan.«
    Es war unmöglich zu sagen, was momentan dort geschah. Das Masseradar zeigte an, dass es nur ein feindliches Schiff im System gab, aber dabei konnte es sich ebenso gut um ein Vuhl-Schiff handeln wie um ein ziviles Raumfahrzeug – eines von denen, die ARIEL angegriffen hatten. Solange die mit Lichtgeschwindigkeit reisenden Informationen nicht eingetroffen waren, konnte niemand etwas Genaueres sagen.
    Aber da müssen doch mehr gewesen sein, überlegte Anderson. Ein einzelnes Schiff kann nicht so viel Schaden anrichten.
    »Empfangen Sie irgendetwas aus der Nähe dieses Gasriesen?«
    »Nein, Sir. Dort gibt es statische orbitale Verteidigungsanlagen, aber von denen haben wir uns ferngehalten. So wie es aussieht, wurden sie wohl von den Angreifern in Ruhe gelassen.«
    »Na gut, Dan. Lassen Sie die Jäger noch einen Orbit fliegen, dann sollen sie zurückkehren.« Er sah auf sein Display. » Mortimer und Huan Che , Sie begeben sich ins innere System. Die Lycias wird Ihnen die Koordinaten übermitteln. Flaggschiff Ende.«
     
    Am Sprungpunkt hatte sich nichts befunden, und auch bei keinem der äußeren Gasriesen ließ sich etwas entdecken. Sollte es Vuhl-Schiffe bei JANISSARY geben, die nicht unterwegs waren – und die somit auch nicht auf dem Masseradar auftauchten -, dann mussten sie sich auf einem der kalten Felsbrocken weiter im Inneren des Schwerkraftfelds aufhalten. Als die Transporter und die vorderen Schiffe weiter vorrückten, waren auf den Monitoren noch mehr Trümmer zu sehen, viele davon mit erkennbaren Strukturen des grauen, felsartigen Materials, aus dem die Hülle der Vuhl-Schiffe bestand.
    Auf dem Pilotendisplay der Emperor Ian konnte Admiral Anderson das eine

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