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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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aufmarschiert.
    Die Hangarschleuse der Barkasse öffnete sich, vier weitere Marines kamen die Rampe herunter und nickten denen zu, die bereits an Deck standen. Kurz darauf kamen weitere Leute aus der Barkasse, deren Uniformen man auf einige Entfernung für die der Imperialen Navy hätte halten können. Es handelte sich um eine recht unscheinbare Gruppe: ein paar Zivilisten und mehrere ehemalige Navy-Angehörige, was man ihrer Haltung ansehen konnte.
    Inmitten der Gruppe befand sich ein Mann, der sich deutlich von den anderen unterschied – und dessen Gesicht Admiral Anderson nur zu gut kannte.
    Ich erwarte, dass wir uns bei JANISSARY treffen.
    Anderson sah kurz zu Howe, der sprachlos zu sein schien – oder vielleicht sehr verängstigt. Bradford ließ sich keine Regung anmerken.
    Der Mann sagte nichts. Die anderen um ihn herum schienen sich wie Wellen zu teilen, um ihn passieren zu lassen, bis er schließlich Anderson über das weite Deck hinweg in die Augen sehen konnte.
Nein, es wirkte sogar so, als halte sich außer ihnen beiden niemand auf dem Deck auf.
    Über das Gesicht des Mannes huschte ein winziges Lächeln, als habe er das Gleiche gespürt. Es war tatsächlich so, als käme er von der Rampe herunter, um allein Erich Anderson gegenüberzutreten.
    Plötzlich vernahm Anderson eine Stimme in seinem Kopf. Wegen der anderen bin ich nicht hergekommen, hörte er. Ich bin Ihretwegen hier.
    »Admiral«, sagte Howe.
    Anderson zwang sich, den Blick abzuwenden. Es kostete ihn Mühe, aber es gelang ihm. Der Moment war so abrupt vorüber, als würde ein zu stark gespanntes Seil zerreißen.
    »Was … was gibt es?«
    »Ich würde Ihnen raten, diesen Gefangenen isoliert unterzubringen«, sagte Howe, dessen Blick nicht auf Anderson gerichtet war, sondern auf den Mann in der Mitte. Anderson wusste genau, wer gemeint war.
    »Klar«, entgegnete der Admiral, als wäre ihm gerade selbst der Gedanke gekommen. »Sergeant«, wandte er sich an den Marine, der den höchsten Dienstgrad bekleidete. »Bringen Sie die Gefangenen in die Arrestzellen, getrennte Zellen. Und achten Sie darauf, dass sie sich nicht unterhalten. Aber bevor Sie das machen«, fügte er an und kam einen Schritt näher, »möchte ich wissen, ob sich der Befehlshaber dieses Kahns in der Gruppe befindet.«
    »Ja, Sir«, antwortete der Marine und deutete auf einen der Ex-Militärs. »Captain Amoros.«
    »Fein. Captain, Sie will ich in fünf Minuten in meinem Bereitschaftsraum sehen.« Er machte auf dem Absatz kehrt und begab sich zum Ausgang. Nach einigen Sekunden Blickkontakt folgten ihm auch Alan Howe und Bradford.
     
    »Ich hätte mir kein besseres Ergebnis wünschen können«, sagte Anderson zu Howe, als die Tür zum Bereitschaftsraum hinter ihnen
zuglitt. »Ich habe ihn, Alan. Er ist der Kerl, der von unserem Gefechtsplan wusste und der uns so verdammt viel Ärger gemacht hat.«
    »Ich habe bei dieser Sache kein gutes Gefühl.«
    »Er kann nicht damit gerechnet haben, dass wir hier so früh eintreffen«, fuhr Anderson fort und ging hinter dem Konferenztisch auf und ab. Er schien Alans Bemerkung nicht gehört zu haben. »Wir haben ihn mit heruntergelassener Hose erwischt.« Zufrieden lächelte er den Fühlenden an.
    »Wer hat die Vuhl-Schiffe zerstört?«
    »Das werden wir sicher bald erfahren … ah, Captain Amoros«, sagte der Admiral im nächsten Moment, als die Tür aufglitt. Eine Frau mit militärischem Auftreten kam herein; ein Marine, der für ihre Bewachung zuständig war, hielt sich dicht bei ihr und nahm eine Position gleich neben der Tür ein. Der Hüter Bradford war nur einen Schritt hinter ihr und stellte sich neben den Marine.
    Amoros trug eine halbmilitärische Uniform, die an die der Imperialen Navy erinnerte. Aber anstelle von Schwert und Sonne befand sich ein anderes Symbol auf den Schulterklappen – ein in Nebel gehüllter Stern. Das gleiche Symbol war auf der bronzenen Nadel zu sehen, mit der das weiße Halstuch zusammengehalten wurde.
    »Admiral Anderson«, erwiderte Amoros.
    »Kenne ich Sie, Captain?«
    »Ich hatte die Ehre, unter Ihnen zu dienen, Sir. Ich befehligte die Carleton und zuvor die Ivanov .«
    »Beide Schiffe haben gut gekämpft. Ich bin überrascht, dass Sie nicht mehr die Uniform tragen, Amoros.«
    »Ich habe einen ganzen Karton voller Ehrenabzeichen, Admiral. Als meine letzte Verpflichtung auslief, entschied ich mich, andere Optionen zu verfolgen.«
    »›Andere Optionen‹«, wiederholte Anderson und betätigte die

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