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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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nachdenklich auf Charles Freck ruhen.
    »Da gibt’s eine ganze Menge, was du nicht über Bob
    Arctor weißt«, sagte er. »Was keiner von uns weiß. Deine Sichtweite ist simplifizierend und naiv. Du glaubst ihm doch alles, was er dir erzählt.«
    »Er ist schwer in Ordnung.«
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    »Sicher«, sagte Barris, nickend und grinsend. »Ohne jeden Zweifel. Einer der edelsten Menschen auf dem
    ganzen Erdenrund. Aber mir – oder besser: uns, und damit meine ich alle, die Arctor scharf und ohne Scheu-klappen beobachtet haben – sind an ihm gewisse Widersprüche aufgefallen. Sowohl in seiner Persönlichkeits-struktur als auch in seinem Benehmen. In der gesamten Art, wie er sein Leben lebt. Oder, um es mal so auszudrücken, in seinem angeborenen Stil.«
    »Könntest du dich nicht mal konkreter ausdrücken?«
    Barris’ Augen tanzten runter den grünen Gläsern seiner Sonnenbrille.
    »Dein wildes Augenrollen sagt mir gar nichts«, murrte Charles Freck. »Was ist eigentlich mit dem Cephskop los, an dem du da arbeitest?« Er trat näher, um selbst nachzuschauen.
    Barris verkantete das Zentralchassis und sagte: »Fällt dir was an der Verdrahtung hier an der Unterseite auf?«
    »Ich sehe zerschnittene Drähte«, sagte Charles Freck.
    »Und eine ganze Reihe von Stellen, die wie absichtlich herbeigeführte Kurzschlüsse wirken. Wer hat das getan?«
    Immer noch tanzten Barris’ fröhliche, wissende Au-
    gen, ganz so, als freue er sich über etwas, von dem nur er Kenntnis hatte.
    »Langsam gehst du mir mit dieser abgewichsten Ge-
    heimnistuerei ganz schön auf den Sack«, sagte Charles Freck. »Wer hat denn nun das Cephskop beschädigt?
    Wann ist das passiert? Und wann hast du den Schaden entdeckt? Arctor sagte nichts davon, als ich ihn vorge-stern das letzte Mal sah.«
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    Barris sagte: »Vielleicht wollte er noch nicht darüber sprechen.«
    »Jetzt hör mir mal gut zu«, sagte Charles Freck. »Von mir aus kannst du ruhig weiter so in bescheuerten Rätseln reden, aber ich jedenfalls werde jetzt in eines der Auf-nahmeheime des Neuen Pfades gehen und mich freiwillig zum Entzug melden. Da stehen mir zwar ein ganz übler Turkey und dieses therapeutische Zerstörungsspiel bevor, das sie da mit einem spielen, und ich werde Tag und Nacht mit diesen ausgeflippten Typen Zusammensein,
    aber dann muß ich wenigstens nicht solche Blödmänner wie dich ertragen, die dauernd einen auf geheimnisvoll machen und sinnloses Zeug schwafeln, von dem ich nicht die Bohne verstehe. Ich kann erkennen, daß dieses
    Cephskop hier zerdeppert worden ist, aber du sagst mir überhaupt nichts. Du willst doch nicht etwa andeuten, daß Bob Arctor das getan hat, daß er sein eigenes, teures Cephskop zerstört hat? Oder vielleicht doch? Was willst du eigentlich? Ich wünschte mir, ich würde schon drüben im Neuen Pfad leben, wo ich nicht diesen bedeutungsschweren Scheiß ertragen müßte, den ich absolut nicht abkann. Tag für Tag dasselbe, und wenn’s nicht von dir kommt, dann von einem anderen ausgeklinkten Freak,
    der genauso nervtötend ist wie du.« Seine Augen blitzten.
    »Ich habe die Sendeeinheit nicht beschädigt«, sagte Barris in einem seltsamen Tonfall; sein Backenbart zuckte. »Und ich hege auch ernsthafte Zweifel daran, daß Ernie Luckman es getan hat.«
    »Und ich glaube, daß Ernie Luckman nie in seinem
    Leben was kaputtgemacht hat, abgesehen von dem einen 80
    Mal, als er von schlechtem Acid ausflippte und den Kaffeetisch und den Rest der Wohnzimmereinrichtung aus dem Fenster des Apartments, in dem er damals mit dieser Puppe Joan zusammenlebte, auf den Parkpklatz runter-warf. Aber das ist was ganz anderes. Normalerweise hat Ernie alles besser im Griff als wir alle. Nein, Ernie würde nie jemandem das Cephskop kaputtmachen. Und Bob
    Arctor – es ist doch seines, nicht wahr? Würde er so etwas tun? Würde er heimlich mitten in der Nacht aufstehen, ohne sich dessen bewußt zu werden, und sich selbst so ins Knie ficken? Das hier hat jemand getan, um Bob eins reinzuwürgen. Verdammt noch mal, das steckt dahinter, und sonst nichts.« Vielleicht hast du’s ja auch gemacht, du blöder Arschficker, dachte Freck. Du verfügst über das technische Know-how, und dein Geist ist böse. »Denjenigen, der das hier getan hat«, sagte Freck,
    »sollte man in eine staatliche Klinik für sensorische Aphasie verfrachten – oder dahin, wo er sich die Ra-dieschen von unten anschauen kann. Vorzugsweise letzteres. Bob führ immer richtig auf dieses Altec-Cephskop ab.

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