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Der dunkle Schirm

Der dunkle Schirm

Titel: Der dunkle Schirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Cephskop zerstört, den Wagen sabotiert und Gott weiß was für Dinge in die Wege geleitet hat. Vielleicht brennt ja das Haus ab, sobald ich in der Garage das Licht an-knipse? Aber die wichtigste Frage im Augenblick ist, ob das Verwanzungsteam da war und alle Überwachungsan-lagen eingebaut und richtig angeschlossen hat. Das aber würde er erst sicher wissen, wenn er mit Hank gesprochen hatte und nachprüfbare Informationen darüber in der Hand hielt, wo die Kameras und Mikros installiert waren und wo er die Speichertrommeln und die Überwa-chungsmonitoren vorfinden würde. Und bei dieser Unter-redung würde er auch erfahren, was der Boß der Ver-
    wanzungscrew und all die anderen Experten, die an dieser Aktion beteiligt waren, sonst noch an Informationen gesammelt hatten, mit denen sich Fred dann im Rahmen dieser konzertierten Aktion gegen Bob Arctor, den Verdächtigen, würde herumschlagen müssen.
    »Schaut euch das mal an!« sagte Barris. Er beugte sich über einen Aschenbecher auf dem Kaffeetisch. »Los,
    kommt her!« rief er mit schneidender Stimme, und beide Männer kamen seiner Aufforderung nach.
    Als er sich vorbeugte, spürte Arctor Hitze aus dem
    Aschenbecher aufsteigen.
    »Ein Zigarettenstummel, der noch warm ist«, sagte
    Luckman ungläubig. »Mich laust der Affe!«
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    Herr im Himmel, dachte Arctor. Sie haben wirklich
    Mist gebaut. Einer der Crew hat geraucht und dann die Zigarette ausgedrückt, ohne sich dabei etwas zu denken.
    Also konnte das Verwanzungsteam gerade erst wieder
    verschwunden sein. Wie immer quoll der Aschenbecher über; möglicherweise hatte der Mann von der Crew angenommen, daß eine Kippe mehr gar nicht auffallen
    würde, und ein paar Augenblicke später wäre sie ja schon erkaltet gewesen.
    »Moment mal«, sagte Luckman, der jetzt den Inhalt
    des Aschenbechers genauer unter die Lupe nahm. Zwi-
    schen den anderen Zigarettenstummeln fischte er die Kippe eines Joints heraus. »Von wegen Zigarette! Sie haben sich einen Joint angesteckt, während sie hier waren. Aber was haben sie gemacht? Was, zum Teufel, haben sie gemacht?« Mit finsterer Miene schaute er umher.
    Er war todsauer. »Bob, verdammt noch mal – Barris hat recht gehabt. Es war wirklich jemand hier! Dieser Joint ist noch warm, und du kannst den Shit sogar noch riechen, wenn du dran schnüffelst.« Er hielt ihn Arctor direkt unter die Nase. »Yeah, da innen drin glimmt noch ein Krümel Shit. Muß ein Anfänger gewesen sein. Hat das Zeug nicht richtig verteilt, bevor er ihn gedreht hat. «
    »Dieser Joint«, sagte Barris, der nicht weniger grimmig dreinschaute als Luckman, »ist möglicherweise nicht zufällig hier zurückgelassen worden. Ich glaube nicht, daß es sich um eine Panne handelt, sondern würde eher mutmaßen, daß ein teuflischer Plan dahintersteckt.«
    »Und welcher?« sagte Arctor und fragte sich, was das für eine Verwanzungscrew sein mochte, die jemanden in 171
    ihren Reihen hatte, der während des Dienstes vor den Augen seiner Kollegen einen Joint rauchte.
    »Vielleicht waren sie nur aus dem Grunde hier, um
    das ganze Haus mit Stoff zu spicken«, sagte Barris. »Und später rufen sie einfach die Bullen an und geben ihnen den freundschaftlichen Tip, doch mal eine kleine Haus-durchsuchung bei uns zu veranstalten. Und dann ist Hängen im Schacht … Die können das Zeug praktisch überall versteckt haben, zum Beispiel im Telefon oder in den Steckdosen. Wir müssen das ganze Haus auf den Kopf
    stellen und es absolut sauber kriegen, bevor die sich ans Telefon klemmen. Und wir haben vielleicht nur Stunden.«
    »Du überprüfst die Wandsteckdosen«, sagte Luckman.
    »Ich werde das Telefon auseinandernehmen.«
    Barris hob die Hand. »Moment«, sagte er. »Wenn sie
    sehen, wie wir direkt vor der Razzia das ganze Haus durchwühlen –«
    »Was für eine Razzia?« sagte Arctor.
    »Wenn wir wie die Irren herumlaufen und die Hände
    voller Dope haben«, sagte Barris, »dann können wir doch nicht glaubhaft machen – obwohl es die reine Wahrheit ist –, daß wir nicht wußten, daß der Stoff im Haus war.
    Sie werden uns schnappen, wenn wir sozusagen gerade den Joint in der Hand halten. Und vielleicht ist auch das ein Teil ihres Plans.«
    »So eine Scheiße«, sagte Luckman angeekelt. Er warf sich auf die Couch. »Scheiße, Scheiße, Scheiße. Wir können überhaupt nichts tun. Vielleicht haben sie den Stoff an tausend Stellen versteckt, die wir nie finden werden. Wir sind erledigt.« Er starrte Arctor in hilfloser

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