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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Johnny auf der Stelle. »Kein bißchen.«
    »Bleiben Sie genau da stehen. Wenn Ihr Arsch Kontakt mit der Wand verliert, verlieren Sie den Kontakt mit dem Leben, wie Sie es bisher gekannt haben. Kapiert?«
    »Ja, Sir«, sagte Fat Johnny. »Vollkommen.«
    »Gut.«
    Roland schob die beiden Polizisten auseinander. Sie lebten beide noch. Das war gut. Wie langsam und unvorsichtig sie auch sein mochten, sie waren Revolvermänner, die versucht hatten, einem in Schwierigkeiten geratenen Fremden zu helfen. Er verspürte keinen Wunsch, Männer seiner Art zu töten.
    Aber er hatte es schon einmal getan, nicht? Ja. War nicht Alain selbst, einer seiner vereidigten Brüder, unter Rolands und Cuthberts rauchenden Revolvern gestorben?
    Ohne den Blick vom Verkäufer abzuwenden, tastete er mit dem Zeh von Jack Morts Halbschuh von Gucci unter den Ladentisch. Er spürte die Brieftasche. Er kickte sie weg. Sie kam auf der Seite des Verkäufers unter dem Tisch hervorgewirbelt. Fat Johnny kreischte und hüpfte wie eine Zimperliese, die eine Maus gesehen hat. Sein Arsch verlor tatsächlich einen Augenblick Kontakt mit der Wand, aber der Revolvermann sah darüber hinweg. Er hatte nicht die Absicht, eine Kugel in diesen Mann zu schießen. Bevor er einen Schuß abgab, würde er die Pistole nach ihm werfen und ihn damit bewußtlos schlagen. Eine Pistole, die so absurd groß war wie die, würde wahrscheinlich die gesamte Nachbarschaft anlocken.
    »Aufheben«, sagte der Revolvermann. »Langsam.«
    Fat Johnny bückte sich, und als er die Brieftasche aufhob, furzte er laut und schrie. Der Revolvermann begriff belustigt, daß er seinen eigenen Furz für einen Pistolenschuß gehalten und gedacht hatte, seine Zeit zu sterben wäre gekommen.
    Als Fat Johnny sich aufrichtete, errötete er heftig. Vorne auf seiner Hose war ein großer nasser Fleck.
    »Legen Sie die Börse auf den Tisch. Die Brieftasche, meine ich.«
    Fat Johnny gehorchte.
    »Und jetzt die Patronen. 45er Winchester. Und ich will jede Sekunde Ihre Hände sehen.«
    »Ich muß in die Tasche greifen. Meine Schlüssel.«
    Roland nickte.
    Während Fat Johnny den Schrank mit den gestapelten Kartons Munition aufschloß und aufmachte, überlegte Roland.
    »Geben Sie mir vier Schachteln«, sagte er schließlich. Er konnte sich nicht vorstellen, daß er so viele Patronen brauchte, aber die Verlockung, sie zu haben, war unbestreitbar da.
    Fat Johnny legte die Kartons auf den Ladentisch. Roland machte eine davon auf, weil er immer noch kaum glauben konnte, daß es kein Witz oder ein Trick war. Aber es waren durchaus Patronen, glänzend und sauber, ohne Spuren, noch nie abgefeuert, nie nachgeladen. Er hielt eine einen Moment ins Licht, dann steckte er sie wieder in den Karton.
    »Und jetzt nehmen Sie ein paar von diesen Gelenkfesseln.«
    »Gelenkfesseln…?«
    Der Revolvermann konsultierte die Mortzyklopädie. »Handschellen.«
    »Mister, ich weiß nicht, was Sie vorhaben. Die Registrierkasse ist…«
    »Tun Sie, was ich gesagt habe. Sofort.«
    Herrgott, das wird nie aufhören, stöhnte Fat Johnnys Verstand. Er machte einen anderen Teil des Tresens auf und holte die Handschellen heraus.
    »Schlüssel?« fragte Roland.
    Fat Johnny legte den Schlüssel der Handschellen auf den Tresen. Er machte ein leises Geräusch. Einer der bewußtlosen Polizisten gab ein plötzliches Schnarchen von sich, und Johnny stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Umdrehen«, sagte der Revolvermann.
    »Sie werden mich doch nicht erschießen, oder? Sagen Sie, daß Sie das nicht tun.«
    »Nicht«, sagte Roland tonlos, »wenn Sie sich sofort umdrehen. Wenn Sie das nicht tun, dann doch.«
    Fat Johnny drehte sich um und fing an zu stammeln. Natürlich sagte der Bursche, er würde es nicht tun, aber der Gestank von Mordlust war so stark, daß er ihn nicht ignorieren konnte. Und dabei hatte er nicht mal viel genommen. Sein Stammeln wurde zu einem erstickten Wimmern.
    »Bitte, Mister, um meiner Mutter willen, erschießen Sie mich nicht. Meine Mutter ist alt. Sie ist blind. Sie…«
    »Sie ist mit dem Fluch eines verweichlichten Sohnes geschlagen«, sagte der Revolvermann mürrisch. »Hände zusammen.«
    Wimmernd und mit im Schritt klebender nasser Hose preßte Fat Johnny sie zusammen. Die Stahlbänder waren in Null Komma nichts an Ort und Stelle. Er hatte keine Ahnung, wie das Gespenst so schnell über den Ladentisch oder um ihn herum hatte gelangen können. Und er wollte es auch nicht wissen.
    »Bleiben Sie hier stehen und sehen Sie die

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