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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Klick aufeinander, und er sog leise zischend die Luft zwischen ihnen ein.
    Die Stimme sagte, daß das Spiel gelaufen war. Er hatte das Flugzeug nicht einmal verlassen, und das Spiel war schon gelaufen.
    Aber das war nicht wirklich. Dies konnte unmöglich wirklich sein. Es war nur sein Verstand, der in letzter Minute einen paranoiden kleinen Tanz aufführte, das war alles. Er würde nicht darauf achten. Nicht darauf achten, und es würde vorübergehen…
    Du WIRST darauf achten, sonst kommst du ins Gefängnis, und ich sterbe! brüllte die Stimme.
    Wer in Gottes Namen sind Sie? fragte Eddie zögernd und ängstlich, und er hörte, wie jemand in seinem Kopf einen tiefen, heftigen Seufzer der Erleichterung ausstieß.
     
     

    10
     
    Er glaubt mir, dachte der Revolvermann. Dank sei allen Göttern, die sind oder jemals waren, er glaubt mir!
     
     

    11
     
    Das Flugzeug kam zum Stillstand. Das BITTE ANSCHNALLEN-Zeichen erlosch. Der Jetway rollte vorwärts und stieß mit einem sanften Ruck gegen den vorderen Ausstieg.
    Sie waren angekommen.
     
     

    12
     
    Es gibt einen Ort, wo du sie verstauen kannst, während du durch den Zoll gehst, sagte die Stimme. Einen sicheren Ort. Wenn du dann durch bist, kannst du sie wieder holen und diesem Mann Balazar bringen.
    Inzwischen standen Passagiere auf und holten Sachen aus den oberen Ablagen; sie versuchten, mit Mänteln zurechtzukommen, für die es, so die Ansage aus dem Cockpit, zu warm war.
    Nimm deine Tasche. Nimm deine Jacke. Und dann geh wieder in die Kammer. Ka…
    Oh. Waschraum. Klo.
    Wenn sie denken, daß ich den Stoff habe, werden sie glauben, ich versuche ihn loszuwerden.
    Aber Eddie war klar, daß es keine Rolle spielte. Sie würden die Tür nicht aufbrechen, weil das den anderen Passagieren angst machen würde. Und sie wußten, man konnte kein Kilo Kokain eine Flugzeugtoilette hinunterspülen, ohne eine Spur zu hinterlassen. Und wenn die Stimme wirklich die Wahrheit sagte… und es einen sicheren Ort gab. Aber wo könnte das sein?
    Kümmere dich nicht darum, verdammt! BEWEG DICH!
    Eddie bewegte sich. Denn er hatte die Situation plötzlich begriffen. Er sah nicht alles, was Roland aufgrund seiner Ausbildung mit Schmerz und Präzision sehen konnte, aber er konnte die Gesichter der Stewardessen sehen – die wahren Gesichter, diejenigen hinter dem Lächeln und dem hilfreichen Weitergeben von Handgepäck und Kartons, die im vorderen Spind verstaut worden waren. Er konnte sehen, wie ihre Blicke auf ihn fielen, immer wieder, schnell wie Peitschenschläge.
    Er nahm seine Tasche. Er nahm sein Jackett. Die Tür zum Jetway war geöffnet worden, die Passagiere bewegten sich bereits den Gang entlang. Die Tür zum Cockpit war offen, und da stand der Kapitän, der ebenfalls lächelte… aber auch die Passagiere der ersten Klasse beobachtete, die immer noch ihre Sachen zusammensuchten; er erblickte ihn – nein, suchte ihn heraus – und sah wieder weg, nickte jemandem zu, wuschelte einem Kind das Haar.
    Jetzt war ihm kalt. Kein cold turkey, einfach nur kalt. Er brauchte die Stimme in seinem Kopf nicht, damit ihm kalt wurde. Kalt manchmal war das in Ordnung. Man mußte nur darauf achten, nicht so kalt zu werden, daß man erfror.
    Eddie ging nach vorne, erreichte die Stelle, wo er links zum Jetway gehen mußte – und dann legte er plötzlich die Hand vor den Mund.
    »Mir ist schlecht«, murmelte er. »Entschuldigen Sie bitte.« Er bewegte die Tür des Cockpits, die die zu der Ersten-Klasse-Toilette etwas versperrte, dann machte er die Tür des rechten Waschraums auf.
    »Ich fürchte, Sie müssen das Flugzeug verlassen«, sagte der Pilot heftig, als Eddie die Waschraumtür aufmachte. »Es ist…«
    »Ich glaube, ich muß mich übergeben, und das will ich nicht auf Ihre Schuhe tun«, sagte Eddie, »und auf meine auch nicht.«
    Eine Sekunde später war er drinnen und hatte die Tür verriegelt. Der Kapitän sagte etwas. Eddie konnte es nicht verstehen, wollte es nicht verstehen. Wichtig war, daß er nur redete und nicht rief. Er hatte recht gehabt, niemand würde anfangen zu schreien, solange noch zweihundertfünfzig Passagiere darauf warteten, das Flugzeug durch die vordere Tür zu verlassen. Er war drinnen, er war vorübergehend in Sicherheit… aber was nützte ihm das?
    Wenn sie da sind, dachte er, dann sollten sie besser etwas unternehmen, und zwar rasch, wer immer sie sein mögen.
    Einen schrecklichen Augenblick war überhaupt nichts. Es war ein kurzer Augenblick, aber in Eddie

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