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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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versucht nicht, die Spülung zu betätigen«, sagte Susy Douglas. »Er versucht nicht einmal, die Wasserhähne aufzudrehen. Wir würden hören, wie sie Luft saugen, wenn er es tun würde. Ich höre etwas, aber…«
    »Gehen Sie«, sagte McDonald höflich. Sein Blick glitt zu Jane Dorning. »Sie auch. Wir kümmern uns darum.«
    Jane wandte sich mit brennenden Wangen zum Gehen.
    Susy sagte leise: »Jane hat ihn bemerkt, und ich habe die Wölbungen unter seinem Hemd gesehen. Ich glaube, wir bleiben, Kapitän McDonald. Sollten Sie Anklage wegen Insubordination erheben, dann können Sie das tun. Sie sollten nicht vergessen, daß Sie der Drogenfahndung einen verdammt großen Fang verpatzen könnten.«
    Ihre Blicke begegneten einander, Feuerstein auf Stahl.
    Susy sagte: »Ich bin siebzig-, achtzigmal mit Ihnen geflogen, Mac. Ich will Ihnen nur helfen.«
    McDonald sah sie noch einen Augenblick an, dann nickte er. »Dann bleiben Sie. Aber ich möchte, daß Sie beide etwas zum Cockpit zurückweichen.«
    Er stellte sich auf die Zehenspitzen, sah nach hinten und erblickte das Ende der Schlange, das gerade von der Touristenklasse in die Business Class gelangte. Zwei Minuten, vielleicht drei.
    Er drehte sich zu dem Flughafenwachmann am Eingang des Jetways um, der gespürt zu haben schien, daß etwas nicht stimmte, denn er hatte sein Walkie-talkie vom Halfter genommen und hielt es in der Hand.
    »Sagen Sie ihm, ich möchte Zollbeamte hier oben haben«, sagte McDonald leise zum Navigator. »Drei oder vier. Bewaffnet. Sofort.«
    Der Navigator drängte sich durch die Schlange der Passagiere, entschuldigte sich mit einem unbekümmerten Grinsen und sprach leise auf den Wachmann ein, der daraufhin das Walkie-talkie an den Mund hob und ebenfalls leise hineinsprach.
    McDonald – der in seinem ganzen Leben noch nichts Stärkeres als Aspirin genommen hatte, und selbst das nur selten – wandte sich an Deere. Seine Lippen waren zu einer dünnen weißen Linie zusammengekniffen, einer Narbe ähnlich.
    »Sobald der letzte Passagier draußen ist, brechen wir diese Scheißhaustür auf«, sagte er. »Es ist mir gleich, ob der Zoll bis dahin hier ist. Ist das klar?«
    »Roger«, sagte Deere und betrachtete das Ende der Schlange, das sich der ersten Klasse näherte.
     
     

    15
     
    »Hol mein Messer«, sagte der Revolvermann. »Es ist in meiner Tasche.«
    Er gestikulierte in Richtung auf einen rissigen Lederbeutel, der im Sand lag. Er sah mehr wie ein großer Rucksack denn wie eine Tasche aus, etwas, das man bei Hippies zu sehen erwartet hätte, die den Appalachian Trail entlangzogen und sich von der Natur antörnen ließen (oder vielleicht ab und zu von einer Granate von einem Joint), aber diese sah echt aus, nicht nur wie eine Requisite für das Selbstbewußtsein eines Naturapostels; etwas, das jahrelanges hartes – möglicherweise verzweifeltes – Reisen hinter sich hatte.
    Gestikulierte, deutete aber nicht. Konnte nicht deuten. Jetzt sah Eddie, weshalb der Mann einen schmutzigen Streifen seines Hemdes um die rechte Hand gewickelt hatte: Einige seiner Finger fehlten.
    »Hol es«, sagte er. »Schneid das Band durch. Versuch, dich nicht selbst zu schneiden. Das kann leicht passieren. Du mußt vorsichtig sein, aber dennoch schnell handeln. Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Das weiß ich«, sagte Eddie und kniete im Sand. Dies alles war nicht wirklich. Das war es, das war die Lösung. Wie Henry Dean, der große Weise und bedeutende Junkie gesagt haben würde: Flipflop, hippety-hop, locker vom Hocker und over the top, das Leben ist Lüge, die Welt ist Schein, also hören wir Creedence und ziehn uns was rein.
    Nichts war Wirklichkeit, es war alles nur ein ungewöhnlich echt wirkender Trip, daher war es das beste, einfach mitzumachen und sich treiben zu lassen.
    Es war ein echt realistischer Trip. Er griff nach dem Reißverschluß – oder vielleicht würde es ein Velcro-Strip sein – an der ›Tasche‹ des Mannes, da sah er, daß sie von einer überkreuzt eingefädelten Wildlederschnur gehalten wurde, die an manchen Stellen gerissen und sorgfältig verknotet worden war – so fein verknotet, daß die Knoten noch durch die genähten Ösen gingen.
    Eddie riß an dem oberen Band, zog die Öffnung der Tasche auseinander und fand das Messer unter einem etwas feuchten Päckchen, bei dem es sich um den um die Munition gewickelten Hemdstreifen handelte. Der Griff allein reichte aus, ihn zum Staunen zu bringen… er hatte den wahren, grau-weißen Farbton

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