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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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gefesselte Schildkröten. Roland sah etwas wie eine gigantische Schlange, die sich plötzlich aus einer Höhle wand. Sie ergriff eines der Insekten und zerrte es in ihren Bau. Roland hatte niemals solche Tiere und eine solche Landschaft gesehen, und seine Haut wollte sich vor Gänsehaut fast von den Knochen schälen. Der Anblick war furchterregend, aber das war nicht das Problem. Es war fremdartig – das war das Problem –, als hätte Blaine sie auf eine andere Welt transportiert.
    »VIELLEICHT SOLLTE ICH HIER ANHALTEN«, sagte Blaine. Seine Stimme klang nachdenklich, aber darunter konnte der Revolvermann eine tiefe, pulsierende Wut hören.
    »Vielleicht solltest du das«, sagte er gleichgültig.
    Ihm war nicht gleichgültig zumute, und er wußte, es war möglich, daß der Computer seine wahren Gefühle aus seiner Stimme las – Blaine hatte ihnen gesagt, daß er über eine derartige Ausrüstung verfügte; und obwohl er nicht wußte, ob Computer lügen konnten, sah Roland keine Veranlassung, es in diesem Fall zu glauben. Wenn Blaine bestimmte Streßmuster in der Stimme des Revolvermannes hörte, war das Spiel wahrscheinlich gelaufen. Er war eine unvorstellbar komplexe Maschine… aber eben nur eine Maschine. Er konnte vielleicht nicht begreifen, daß Menschen manchmal eine bestimmte Vorgehensweise an den Tag legen, auch wenn sich ihr gesunder Menschenverstand lauthals dagegen ausspricht. Wenn er in der Stimme des Revolvermannes Angst analysierte, würde er wahrscheinlich denken, daß Roland bluffte. Ein solcher Fehler konnte ihren Tod bedeuten.
    »DU BIST UNHÖFLICH UND ARROGANT«, sagte Blaine. »FÜR DICH MÖGEN DAS INTERESSANTE EIGENSCHAFTEN SEIN, ABER FÜR MICH SIND SIE ES NICHT.«
    Eddies Gesicht drückte nackte Panik aus. Er formte mit dem Mund die Worte: Was SOLL das? Roland achtete nicht auf ihn; er hatte alle Hände voll mit Blaine zu tun und wußte genau, was er vorhatte.
    »Oh, ich kann noch viel unhöflicher sein.«
    Roland von Gilead löste die Hände und stand langsam auf. Er stand scheinbar im Nichts, Beine gespreizt, rechte Hand an der Hüfte, linke auf dem Sandelholzgriff des Revolvers. Er stand da, wie er so oft auf den staubigen Straßen von hundert vergessenen Städten gestanden hatte, auf Dutzenden Duellplätzen in Felsentälern, in zahllosen dunklen Saloons mit ihrem Geruch nach bitterem Bier und muffigen Mahlzeiten. Es war nur ein weiterer Showdown auf einer verlassenen Straße. Das war alles, und das war genug. Es war Khef, Ka und Ka-tet. Daß es immer zu dieser Konfrontation kam, zum Showdown, war ein Eckpfeiler seines Lebens und die Achse, um die Ka sich drehte. Daß der Kampf diesmal mit Worten ausgefochten werden würde und nicht mit Kugeln, spielte keine Rolle; es würde dennoch ein Kampf auf Leben und Tod werden. Der Gestank des Tötens in der Luft war so deutlich wie der Gestank von Aas in einem Sumpf. Dann kam die Kampfeslust über ihn, wie immer… und er war eigentlich nicht mehr er selbst.
    »Ich kann dich eine unsinnige, schwachköpfige, närrische, arrogante Maschine nennen. Ich kann dich eine dumme, unkluge Kreatur nennen, deren Verstand nicht mehr ist als das Heulen des Winterwinds in einem hohlen Baum.«
    »HÖR AUF.«
    Roland fuhr im selben gelassenen Tonfall fort und schenkte Blaine nicht die geringste Beachtung. »Unglücklicherweise bin ich in meiner Fähigkeit, unhöflich zu sein, ein wenig eingeschränkt, da du ja nur eine Maschine bist… ein ›Spielzeug‹, wie Eddie sich immer ausdrückt.«
    »ICH BIN SEHR VIEL MEHR ALS NUR…«
    »Ich kann dich zum Beispiel nicht einen Schwanzlutscher nennen, weil du weder einen Mund noch einen Schwanz hast. Ich kann nicht sagen, daß du erbärmlicher als der erbärmlichste Bettler bist, der jemals im Rinnstein der elendesten Gosse der Schöpfung gekrochen ist, weil selbst so eine Kreatur besser wäre als du; du hast keine Knie, auf denen du kriechen könntest, und du würdest nicht auf sie sinken, selbst wenn du sie hättest, weil du keine Vorstellung von einem menschlichen Makel wie Barmherzigkeit hast. Ich kann nicht einmal sagen, daß du deine Mutter gefickt hast, denn auch eine Mutter hattest du nicht.«
    Roland machte eine Pause, um Luft zu holen. Seine drei Gefährten hielten den Atem an. Um sie herum lag erstickend das verdatterte Schweigen von Blaine, dem Mono.
    »Ich kann dich dagegen eine treulose Kreatur nennen, die ihre einzige Gefährtin Selbstmord begehen ließ, einen Feigling, der Freude daran gehabt hat, die Dummen

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