Der Dunkle Turm 3 - Tot
durchaus bewußt, daß viele Leser nach der Lektüre von Tot unzufrieden sein werden, weil das Buch zu Ende und so vieles ungeklärt geblieben ist. Ich bin selbst nicht sehr glücklich darüber, daß ich Roland und seine Gefährten in der alles andere als wohlmeinenden Obhut von Blaine, dem Mono, zurücklassen muß, und obwohl Sie selbstverständlich nicht verpflichtet sind, mir zu glauben, hat mich das Ende dieses dritten Bandes ebenso überrascht wie zweifellos viele meiner Leser. Aber Bücher, die sich von selbst schreiben (und dieses hat sich weitgehend von selbst geschrieben), müssen sich auch von selbst beenden dürfen, und ich kann Ihnen nur versichern, lieber Leser, daß Roland und seine Gruppe einen entscheidenden Grenzübergang ihrer Geschichte erreicht haben, und dort müssen wir sie eine Zeitlang im Zollamt lassen, wo sie Fragen beantworten und Formulare ausfüllen. Das alles ist nichts weiter als eine sinnbildliche Art zu sagen, daß mein Herz klug genug gewesen ist, mich daran zu hindern, weitermachen zu wollen, obwohl es für eine Weile vorbei ist.
Die Handlung des nächsten Bandes liegt noch im Dunkeln, aber ich kann Ihnen versichern, daß die Sache mit Blaine, dem Mono, geklärt werden wird, daß wir noch viel mehr über Rolands Leben als junger Mann erfahren und auch dem Ticktackmann und der rätselhaften Gestalt Walter, genannt der Zauberer oder der Zeitlose Fremde, wieder begegnen werden. Mit dieser schrecklichen und geheimnisumwitterten Gestalt beginnt Robert Browning sein episches Gedicht ›Herr Roland kam zum finstern Turm‹; er schreibt über ihn:
»Zuerst durchfuhr mich’s: Lug ist, was er spricht,
Der weißgehaarte Krüppel, dessen Blicke
Voll Bosheit schielen; ob die Lüge glücke;
Wie zuckt der falsche Mund, als trüg’ er’s nicht
Den Hohn zu hehlen, der verdammte Wicht,
Ob diesem neuen Opfer seiner Tücke!«
Er ist ein gemeiner Lügner, dieser dunkle und mächtige Magier, der den wahren Schlüssel zu Endwelt und dem Dunklen Turm in Händen hält… für alle, die mutig genug sind, danach zu greifen.
Und für die, die noch übrig sind.
Bangor, Maine
5. März 1991
1 Samson und ein Löwe begannen einen Kampf,
Und Samson kletterte auf den Rücken des Löwen.
Nun, man hat schon von Löwen gelesen,
die Menschen mit den Tatzen getötet haben,
Aber Samson schlang die Hände um das Maul des Löwen,
Er ritt auf dem Löwen, bis die Bestie tot umfiel,
Und die Bienen machten Honig im Kopf des Löwen.
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