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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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braungebrannt ihre Arme waren, wie weiß ihr Bauch. Er sah, wie Roland mit den Händen die Halbkugeln ihrer Brüste umfing und sie drückte, während sie sich auf ihm bewegte, und er sah, wie das Sonnenlicht auf ihr Haar fiel und es in ein fein gesponnenes Netz verwandelte.
    Warum musst du immer der Erste sein?, schrie er Roland im Geiste an. Warum musst immer du derjenige sein? Die Götter sollen dich verfluchen, Roland! Die Götter sollen dich verfluchen!
    »Wir waren auf den Piers«, sagte Cuthbert, dessen Ton jetzt nur ein schwacher Abklatsch seiner sonstigen Unbekümmertheit war. »Wir haben Boote und Fischereiwerkzeug gezählt, und auch etwas, was sie Muschelreusen nennen. Was haben wir für einen Spaß gehabt, was, Al?«
    »Hättet ihr dabei meine Hilfe gebraucht?«, fragte Roland. Er ging zu Rusher zurück und nahm ihm die Satteldecke ab. »Klingst du deshalb so zornig?«
    »Wenn ich zornig bin, dann deshalb, weil die meisten Fischer hinter unserem Rücken über uns lachen. Weil wir ständig dort aufkreuzen. Roland, sie halten uns für Idioten.«
    Roland nickte. »Umso besser«, sagte er.
    »Schon möglich«, sagte Alain ruhig, »aber Rimer hält uns nicht für Idioten – das sieht man daran, wie er uns anschaut, wenn wir ihm begegnen. Und Jonas auch nicht. Aber wenn sie uns nicht für Idioten halten, Roland, wofür dann?«
    Roland stand auf der zweiten Stufe, die Satteldecke hing vergessen über seinem Arm. Endlich schienen sie tatsächlich einmal seine Aufmerksamkeit erregt zu haben, dachte Cuthbert. Die Wunder hören nimmer auf.
    »Sie glauben, wir meiden die Schräge, weil wir schon wissen, was dort ist«, sagte Roland. »Und wenn sie das noch nicht denken, dann werden sie es bald tun.«
    »Cuthbert hat einen Plan.«
    Rolands Blick – milde, interessiert, aber schon wieder etwas abwesend – fiel auf Cuthbert. Cuthbert den Witzbold. Cuthbert den Lehrling, der sich den Revolver, mit dem er nach Osten in den Äußeren Bogen geritten war, in keiner Weise verdient hatte. Cuthbert die Jungfrau und ewige zweite Geige. Götter, ich will ihn nicht hassen. Wirklich nicht, aber inzwischen fällt es mir überhaupt nicht mehr schwer.
    »Wir beide sollten morgen zu Sheriff Avery gehen«, sagte Cuthbert. »Wir werden es als Höflichkeitsbesuch darstellen. Wir haben uns immerhin schon als drei höfliche, wenn auch geistig leicht beschränkte junge Burschen eingeführt, oder nicht?«
    »Bis zu einem gewissen Grad«, stimmte Roland lächelnd zu.
    »Wir werden ihm sagen, dass wir endlich mit der Küstenseite von Hambry fertig sind und hoffen, dass wir auf der Farm- und Cowboyseite genauso gründlich vorgehen werden. Aber wir wollen ganz bestimmt keinen Ärger machen oder jemandem im Weg herumstehen. Immerhin ist es die arbeitsreichste Jahreszeit – für Rancher ebenso wie für Farmer –, und selbst vom Leben in der Stadt geprägte Narren wie wir wissen das. Also geben wir dem guten Sheriff eine Liste…«
    Rolands Augen leuchteten. Er warf die Decke über das Geländer der Veranda, packte Cuthbert an den Schultern und umarmte ihn stürmisch. Cuthbert konnte den Fliederduft an Rolands Kragen riechen und verspürte die irre, aber starke Regung, die Hände um Rolands Hals zu legen, um ihn zu erwürgen. Stattdessen klopfte er ihm flüchtig auf den Rücken.
    Roland wich breit grinsend zurück. »Eine Liste der Ranches, die wir besuchen wollen«, sagte er. »Aye! Mit dieser Vorwarnung können sie alles Vieh, das sie uns nicht sehen lassen wollen, zur nächsten oder vorherigen Ranch schaffen. Dasselbe gilt für Stallzeug, Futter und Ausrüstung… Das ist meisterhaft, Cuthbert! Du bist ein Genie!«
    »Ganz und gar nicht«, sagte Cuthbert. »Ich habe nur ein wenig Zeit darauf verwendet, über ein Problem nachzudenken, das uns alle angeht. Das womöglich den ganzen Bund betrifft. Wir müssen denken. Würdest du das nicht auch sagen?«
    Alain verzog das Gesicht, aber Roland schien es nicht zu bemerken. Er grinste immer noch. Selbst bei einem Vierzehnjährigen war dieser Gesichtsausdruck beunruhigend. In Wahrheit war es so, dass Roland, wenn er grinste, ein klein bisschen verrückt aussah. »Ehrlich, sie könnten sogar eine hinreichende Anzahl Muties für uns herbeischaffen, damit wir die Lügen über die Verseuchung ihrer Bestände, die sie uns bereits aufgetischt haben, auch weiterhin glauben sollen.« Er hielt inne und schien nachzudenken, dann sagte er: »Warum gehst du nicht mit Alain zum Sheriff, Bert? Ich glaube, das

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