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Der Dunkle Turm 4 - Glas

Titel: Der Dunkle Turm 4 - Glas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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runzelte die Stirn. Sie sahen einander gleichzeitig an. Man würde sagen, dass drei Menschen das nicht können, nur ein Paar… aber das würde man nur sagen, wenn man nie Teil eines Ka-Tet gewesen war.
    Roland teilte immer noch das Khef mit ihnen; er spürte den kräftigen Strom ihrer vereinten Gedanken, konnte sie aber nicht verstehen. Weil es aus ihrer Welt ist. Sie kommen aus verschiedenen Wanns dieser Welt, aber sie sehen hier etwas, was allen dreien gemeinsam ist.
    »Was soll das?«, sagte er. »Was haben sie zu bedeuten, diese Schuhe?«
    »Ich glaube nicht, dass das einer von uns so genau weiß«, sagte Susannah.
    »Genau«, sagte Jake. »Das ist auch wieder so ein Rätsel.« Er betrachtete den unheimlichen blutroten Oxforder in seinen Händen mit Missfallen. »Wieder ein gottverdammtes Rätsel.«
    »Erzählt, was ihr wisst.« Er sah wieder zum Glaspalast hinüber. Der Palast befand sich noch rund fünfzehn New Yorker Meilen entfernt und funkelte in dem klaren Tag so filigran wie ein Trugbild, aber so wirklich wie… nun, so wirklich wie Schuhe. »Bitte erzählt mir, was ihr über diese Schuhe wisst.«
    »Ich hab Schuhe, du hast Schuhe, alle Kinner Gottes haben Schuhe«, sagte Odetta. »Das ist jedenfalls die herrschende Meinung.«
    »Also«, sagte Eddie, »wir haben sie jedenfalls. Und du denkst, was ich denke, oder nicht?«
    »Ich schätze, ja.«
    »Und du, Jake?«
    Statt mit Worten zu antworten, nahm Jake den anderen Oxforder (Roland zweifelte nicht daran, dass alle Schuhe, die von Oy eingeschlossen, tadellos passen würden) und schlug sie dreimal in rascher Folge gegeneinander. Roland sagte das nichts, aber Eddie und Susannah reagierten heftig, sahen sich um und schauten insbesondere zum Himmel, als würden sie erwarten, dass gleich ein Sturm aus dem klaren herbstlichen Sonnenschein herunterbrausen würde. Zuletzt sahen sie alle wieder zum Glaspalast… und dann einander an, mit diesem wissenden Blick in ihren runden Augen, bei dem Roland sie beide schütteln wollte, bis ihre Zähne klapperten. Aber er wartete. Manchmal blieb einem nichts anderes übrig.
    »Nachdem du Jonas getötet hast, hast du in die Kugel gesehen«, sagte Eddie und drehte sich zu ihm um.
    »Ja.«
    »Bist in der Kugel gereist.«
    »Ja, aber ich will nicht noch einmal darüber reden; es hat nichts zu tun mit diesen…«
    »Ich glaube doch«, sagte Eddie. »Du bist in einem rosa Sturm geflogen. Rosa Wirbelsturm könnte man sagen, richtig? Besonders, wenn man ein Rätsel stellen will.«
    »Klar«, sagte Jake. Er hörte sich verträumt an, fast wie ein Junge, der im Schlaf vor sich hin plapperte. »Wann fliegt Dorothy über den Regenbogen des Zauberers? Wenn sie in einem Wirbelsturm ist.«
    »Wir sind nicht mehr in Kansas, Schätzchen«, sagte Susannah und gab ein seltsames, humorloses Bellen von sich, bei dem es sich, wie Roland vermutete, um eine Art Lachen handeln sollte. »Sieht vielleicht ein bisschen danach aus, aber Kansas war nie so… ihr wisst schon, so schwach.«
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte Roland. Aber ihm war kalt, und sein Herz schlug viel zu schnell. Inzwischen gab es überall Schwachstellen, hatte er das nicht zu ihnen gesagt? Welten, die miteinander verschmolzen, weil die Kraft des Turms nachließ? So, wie der Tag näher rückte, an dem die Rose untergepflügt werden würde?
    »Du hast vieles gesehen, während du geflogen bist«, sagte Eddie. »Bevor du in das dunkle Land gekommen bist, das du Donnerschlag genannt hast, hast du vieles gesehen. Den Klavierspieler Sheb. Der später in deinem Leben wieder auftauchte, richtig?«
    »Ja, in Tull.«
    »Und den Grenzbewohner mit dem roten Haar.«
    »Auch ihn. Er hatte einen Vogel namens Zoltan. Aber als wir uns begegneten, er und ich, sagten wir das Übliche. ›Leben für dich, Leben für deine Saat‹, so etwas. Ich dachte, ich hätte dasselbe gehört, als er in dem rosa Sturm an mir vorüberflog, aber in Wirklichkeit hat er etwas anderes gesagt.« Er sah Susannah an. »Deinen Rollstuhl habe ich auch gesehen. Den alten.«
    »Und du hast die Hexe gesehen.«
    »Ja. Ich…«
    Mit einer krächzenden Stimme, die Roland beängstigend an Rhea erinnerte, rief Jake Chambers: »Ich krieg dich, meine Hübsche! Und deinen kleinen Hund auch!«
    Roland sah ihn an und bemühte sich, den Mund nicht aufzuklappen.
    »Aber in dem Film ist die Hexe nicht auf einem Besenstiel geritten«, sagte Jake. »Sie war auf ihrem Fahrrad, dem mit dem Korb hinten drauf.«
    »Ja, und Ernteamulette gab’s

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