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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sagte Callahan. Auch er lächelte, aber im Vergleich zu Henchicks Lächeln wirkte das eher schwächlich. »Und ich bin inzwischen älter geworden.«
    Henchick quittierte das mit einem unhöflichen Laut, der wie fah! klang.
    »Henchick«, sagte Roland, »wisst ihr, warum die Erde heute Nacht gebebt hat?«
    Die blauen Augen des Alten waren verblasst, wirkten aber noch immer scharf. Er nickte. Vor dem Höhleneingang warteten fast drei Dutzend Manni geduldig in einer Kette, die weit den Weg hinunterreichte. »Ein Balken hat nachgegeben, glauben wir.«
    »Das denke ich auch«, sagte Roland. »Und das macht unsere Angelegenheit umso dringender. Mir wär’s recht, wenn wir das müßige Gerede abkürzen könnten, wenn’s beliebt. Ich schlage vor, dass wir an Palaver halten, was nötig ist, und dann zur Sache kommen.«
    Henchick starrte Roland so kalt an, wie er zuvor Eddie betrachtet hatte, aber Roland wich dem Blick nicht aus. Henchick runzelte die Stirn, dann glätteten die Falten sich wieder.
    »Aye«, sagte er, »wie du wünschst, Roland. Du hast uns – den Manni wie den Vergesslichen – einen großen Dienst erwiesen, und wir möchten uns dafür nach Kräften erkenntlich zeigen. Die Magie ist noch hier, in reichlicher Menge vorhanden. Braucht nur einen Funken. Wir können diesen Funken schlagen, aye, so einfach wie Commala. Vielleicht bekommt ihr dann, was ihr wünscht. Aber es kann auch sein, dass wir gemeinsam zur Lichtung am Ende des Pfades gehen. Oder ins ewige Dunkel. Bist du dir dessen bewusst?«
    Roland nickte.
    »Willst du weitermachen?«
    Roland stand einen Augenblick mit gesenktem Kopf und einer Hand auf dem Revolvergriff da. Als er aufsah, lächelte er seinerseits. Sein Lächeln wirkte ansehnlich und müde und verzweifelt und gefährlich. Er ließ die unversehrte Linke zweimal kreisen: Auf geht’s!
     
     
    5
     
    Die Koffs wurden abgesetzt – behutsam, weil der zum Kra Kammen, wie die Manni die Höhle nannten, hinaufführende Pfad schmal war –, ihr Inhalt wurde ausgepackt und verteilt. Finger mit langen Nägeln (die Manni durften ihre Nägel nur einmal im Jahr schneiden) klopften auf Magneten und erzeugten dabei ein schrilles Summen, das Jake wie ein Messer den Kopf zu durchschneiden schien. Es erinnerte ihn an das beim Flitzen, zu hörende Glockenspiel, was vermutlich nicht überraschend war; diese Töne waren die Kammen. »Was bedeutet Kra Kammen?«, fragte er Cantab. »Haus der Glocken?«
    »Haus der Geister«, antwortete der junge Manni, ohne von der Kette aufzusehen, die er gerade abwickelte. »Störe mich nicht, Jake, diese Arbeit ist heikel.«
    Das konnte Jake zwar nicht erkennen, aber er tat wie geheißen. Roland, Eddie und Callahan standen knapp innerhalb des Höhleneingangs. Jake gesellte sich zu ihnen. Henchick hatte inzwischen die ältesten Mitglieder seiner Gruppe in einem Halbkreis aufgestellt, der um die Rückseite der Tür herumführte. Ihre Vorderseite mit den eingravierten Hieroglyphen und dem kristallenen Türknopf blieb unbewacht, zumindest vorläufig.
    Der Alte trat an den Höhleneingang, sprach kurz mit Cantab und machte dann seinen auf dem Weg wartenden Leuten ein Zeichen, näher heranzukommen. Als der erste Mann eben die Höhle betreten hatte, ließ Henchick die Schlange Halt machen und kam wieder zu Roland zurück. Er ging in die Hocke und bedeutete dem Revolvermann, seinem Beispiel zu folgen.
    Der Höhlenboden war mit einer puderigen Staubschicht bedeckt. Ein Teil davon war Gesteinsstaub, aber der überwiegende Teil bestand aus den Knochenresten kleiner Tiere, die unklug genug gewesen waren, sich in diese Höhle zu verirren. Henchick benutzte einen seiner langen Fingernägel, um ein unten offenes Rechteck zu zeichnen, das er dann mit einem Halbkreis umgab.
    »Die Tür«, sagte er. »Und die Männer meines Kra. Siehst du, wie sie aufgestellt sind?«
    Roland nickte.
    »Du und deine Freunde vollenden den Kreis«, fuhr Henchick fort. Er vervollständigte ihn im Staub.
    Roland nickte wieder.
    »Der Junge besitzt die Gabe der Fühlungnahme«, stellte Henchick fest und sah so plötzlich zu ihm auf, dass Jake zusammenzuckte.
    »Ja«, sagte Roland.
    »Also stellen wir ihn unmittelbar vor die Tür, aber weit genug entfernt, damit sie ihm nicht den Kopf abschlägt, falls sie auffliegt, was sie vermutlich auch tun wird. Wirst du standhaft auf diesem Posten bleiben, Junge?«
    »Ja, bis Ihr oder Roland etwas anderes sagt«, antwortete Jake.
    »Du wirst etwas in deinem Kopf spüren – eine

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