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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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sterben.
    »Sie hat etwas zurückgelassen, aber es ist weg!«, sagte Jake mit verzweifelter, fast weinender Stimme. »Jemand muss es gefunden haben… oder vielleicht hat der Gitarrenspieler gesehen, wie sie es hat fallen lassen, und es aufgehoben… Diese Scheißstadt! Jeder klaut alles! Ach, Scheiße!«
    »Lass gut sein.«
    Jake hob sein blasses, müdes, ängstliches Gesicht zu Callahans. »Sie hat uns etwas dagelassen, und wir brauchen es! Begreifst du nicht, wie gering unsere Chancen sind?«
    »Doch. Wenn du aussteigen willst, Jake, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt dafür.«
    Der Junge schüttelte ohne Zweifel, ohne das geringste Zögern den Kopf, und Callahan war äußerst stolz auf ihn. »Los, wir müssen weiter, Pere«, sagte Jake.
     
     
    17
     
    An der Ecke Lex und Sixty-first blieben sie abermals stehen. Jake deutete über die Straße. Callahan sah die grüne Markise und nickte. Sie war mit einem Karikaturschweinchen bedruckt, das fröhlich grinste, obwohl es zu einem hellen und dampfenden Rot gebraten war. THE DIXIE PIG stand auf dem überhängenden Rand der Markise. Vor dem Restaurant parkten in einer Reihe fünf lange schwarze Limousinen, deren Begrenzungsleuchten in der Dunkelheit leicht verschwommen brannten. Callahan bemerkte zum ersten Mal, dass leichter Nebel die Avenue hinabkroch.
    »Hier«, sagte Jake und gab ihm die Ruger. Der Junge wühlte in seinen Taschen und brachte zwei große Hände voll Patronen zum Vorschein. Im alles durchdringenden orangeroten Glühen der Straßenlaternen glänzten sie matt. »Steck sie alle in die Brusttasche, Pere. Da sind sie leichter erreichbar, okay?« Callahan nickte. »Hast du schon mal mit einer Pistole geschossen?«
    »Nein«, sagte Callahan. »Hast du schon mal einen dieser Teller geworfen?«
    Jake verzog die Lippen zu einem Grinsen. »Benny Slightman und ich haben heimlich ein paar Übungsteller an den Fluss mitgenommen und nachts einen Wettkampf ausgetragen. Er hat nicht viel getaugt, aber…«
    »Lass mich raten. Du schon.«
    Jake zuckte die Achseln und nickte dann. Ihm fehlten die Worte, um zu beschreiben, wie gut die Teller sich in seinen Händen angefühlt hatten, wie urzuständlich richtig. Aber vielleicht war das alles nur ganz natürlich. Auch Susannah hatte rasch und wie selbstverständlich gelernt, die Orizas zu werfen. Das hatte Pere Callahan selbst miterlebt.
    »Also gut, wie sieht dein Plan aus?«, fragte Callahan. Seit er nun beschlossen hatte, die Sache bis zum Ende durchzustehen, war er mehr als bereit, dem Jungen die Führung zu überlassen. Schließlich war er der Revolvermann.
    Jake schüttelte den Kopf. »Es gibt keinen«, sagte er, »jedenfalls keinen richtigen. Ich gehe als Erster rein. Du bleibst dicht hinter mir. Sobald wir drinnen sind, achten wir auf unseren Abstand voneinander. Ständig drei Schritte, wenn drei möglich sind, Pere – hast du verstanden? Damit niemand uns gleichzeitig überwältigen kann, so viele oder wie nahe sie auch sein mögen.«
    Das war eine von Rolands Lehren, und Callahan erkannte sie als solche. Er nickte.
    »Ich kann ihr mithilfe der Fühlungnahme folgen, und Oy kann ihre Witterung aufnehmen«, fuhr Jake fort. »Beweg dich mit uns. Schieß auf alles, auf das geschossen werden muss, und das, ohne zu zögern, verstanden?«
    »Aye.«
    »Wenn du was erschießt, was eine brauchbare Waffe zu haben scheint, nimmst du sie mit. Das heißt, wenn du sie im Vorbeigehen aufsammeln kannst. Wir müssen in Bewegung bleiben. Wir müssen aggressiv bleiben. Wir müssen erbarmungslos sein. Kannst du kreischen?«
    Callahan überlegte, dann nickte er.
    »Dann kreische sie an«, sagte Jake. »Ich tue das Gleiche. Und ich werde in Bewegung bleiben. Vielleicht rennen, eher ziemlich schnell gehen. Sorg dafür, dass ich jedes Mal, wenn ich nach rechts sehe, dein Profil neben mir habe.«
    »Du wirst es sehen«, antwortete Callahan und dachte: Zumindest bis einer von denen mich von den Beinen holt. »Und wenn wir sie dort rausgeholt haben, Jake, bin ich dann ein Revolvermann?«
    Jakes Grinsen wirkte wölfisch, so als hätte er alle Ängste und Zweifel hinter sich gelassen. »Khef, Ka und Ka-Tet«, sagte er. Dann zeigte er auf die Fußgängerampel, die eben auf GEHEN umgesprungen war. »Komm, wir gehen rüber.«
     
     
    18
     
    Der Fahrersitz der ersten Limousine war leer. Am Steuer des zweiten Wagens saß ein Mann in grauer Chauffeursuniform und mit Schirmmütze, aber Pere Callahan hatte den Eindruck, der Sai schlafe. Ein

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