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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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weiterer Mann in Uniform und mit Schirmmütze lehnte auf dem Gehsteig an der dritten Limousine. Das glühende Ende einer Zigarette beschrieb einen lässigen Bogen von seiner Seite zu seinem Mund und dann wieder hinunter. Er sah flüchtig zu ihnen hinüber, ließ aber kein sichtbares Interesse erkennen. Was gab’s da auch schon zu sehen? Einen etwas ältlichen Mann, einen Jungen, der kaum ein Teenager war, und einen hinter ihnen hertrottenden Köter. Na und?
    Als sie die andere Seite der Sixty-first erreichten, sah Callahan auf dem verchromten Ständer vor dem Restaurant ein Schild stehen:
     
    WEGEN PRIVATVERANSTALTUNG GESCHLOSSEN
     
    Und wie nennt man die heute Abend im Dixie Pig stattfindende Veranstaltung genau?, fragte Callahan sich. Eine Geschenkparty für eine werdende Mutter? Eine Geburtstagsparty?
    »Was ist mit Oy?«, fragte er Jake leise.
    »Oy bleibt bei mir.«
    Nur vier Wörter, aber sie reichten aus, um Callahan davon zu überzeugen, dass auch Jake das wusste, was er wusste: Heute war die Nacht, in der sie sterben würden. Callahan wusste nicht, ob sie es schaffen würden, von Ruhmesglanz umhüllt abzutreten, aber abtreten würden sie, alle drei. Die Lichtung am Ende des Pfades war ihrem Blick nur noch durch eine einzige Biegung entzogen; sie würden sie zu dritt nebeneinander betreten. Und obwohl er nicht sterben wollte, solange seine Lunge noch arbeitete und seine Augen noch klar waren, begriff Callahan, dass alles viel schlimmer hätte kommen können. Die Schwarze Dreizehn war wieder in ein finsteres Loch gestopft worden, in dem sie schlafen würde, und falls Roland tatsächlich noch aufrecht stand, wenn der Tumult vorüber, wenn die Schlacht verloren und gewonnen war, würde er sie aufspüren und beseitigen, so wie er es für richtig hielt. Unterdessen…
    »Jake, hör mir einen Augenblick zu. Die Sache ist wichtig.«
    Jake nickte, war aber sichtlich ungeduldig.
    »Verstehst du, dass du in Lebensgefahr schwebst, und bittest um Vergebung für deine Sünden?«
    Der Junge verstand, dass er jetzt die Letzte Ölung erhielt. »Ja«, sagte er.
    »Bedauerst du diese Sünden aufrichtig?«
    »Ja.«
    »Bereust sie?«
    »Ja, Pere.«
    Callahan schlug das Kreuzeszeichen über ihm. »In nomine patris et filii et…«
    Oy bellte. Nur einmal, aber hörbar aufgeregt, und es war etwas gedämpft, dieses Bellen. Er hatte etwas im Rinnstein gefunden und hob es in der Schnauze zu Jake hoch. Der Junge bückte sich und nahm es ihm ab.
    »Was ist?«, sagte Callahan. »Was ist das?«
    »Das, was sie für uns zurückgelassen hat«, sagte Jake. Seine Stimme klang gewaltig erleichtert, fast wieder hoffnungsvoll. »Was Susannah hat fallen lassen, als Mia abgelenkt war und wegen des Songs geweint hat. O Mann – jetzt haben wir vielleicht eine Chance. Jetzt haben wir vielleicht doch eine Chance.«
    Er legte den Gegenstand dem Pere in die Hand. Callahan war von dessen Gewicht überrascht und dann über dessen Schönheit fast atemlos erstaunt. Er spürte dieselbe aufkeimende Hoffnung. Das war vermutlich irrational, aber sie war trotzdem da.
    Er hob die aus Elfenbein geschnitzte Schildkröte vors Gesicht und ließ die Kuppe des Zeigefingers über den fragezeichenförmigen Kratzer auf ihrem Panzer gleiten. Blickte in ihre weisen, friedlichen Augen. »Wie schön sie ist!«, flüsterte er. »Ist sie die Schildkröte Maturin? Das ist sie, nicht wahr?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Jake. »Vermutlich. Susannah nennt sie Skölpadda, und sie kann uns vielleicht helfen, aber sie kann die Killer, die uns dort drinnen erwarten, nicht töten.« Er nickte zum Dixie Pig hinüber. »Das können nur wir, Pere. Bist du bereit dazu?«
    »O ja«, sagte Callahan ruhig. Er steckte die Schildkröte, die Skölpadda, in seine Brusttasche. »Ich schieße, bis die letzte Patrone verschossen ist oder ich tot bin. Und ist die Munition verschossen, bevor sie mich töten, schlage ich mit dem Pistolengriff auf sie ein.«
    »Gut. Komm, wir wollen jetzt denen die Letzte Ölung verpassen.«
    Sie gingen an dem GESCHLOSSEN-Schild auf dem verchromten Ständer vorbei, wobei Oy mit erhobenem Kopf und grinsend hochgezogenen Lefzen zwischen ihnen dahintrottete. Ohne zu zögern, stiegen sie die drei Stufen zu der zweiflügligen Tür hinauf. Oben griff Jake in die Schilftasche und zog zwei der Teller heraus. Er schlug sie zusammen, nickte, als sie dumpf dröhnten, und sagte dann: »Zeig mir deine Waffe.«
    Callahan hob die Ruger und hielt ihren Lauf wie ein Duellant neben

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