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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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»Wow«, sagte er halblaut. »Ich hatte ganz vergessen, wie groß hier alles ist.«
    Callahan folgte seinem Blick und sagte dann: »Komm, wir müssen weiter.« Und als sie hineinhasteten: »Was empfängst du von Susannah? Ist da irgendwas?«
    »Mann mit Gitarre«, sagte Jake. »Singt… ich weiß nicht, was. Aber ich müsste es eigentlich wissen. Es ist wie bei diesen Zusammentreffen, die keine Zufälle sind – wie dass der Buchhändler Tower heißt oder Balazars Schuppen sich als Der Schiefe Turm erweist. Irgendein Song… ich müsste ihn kennen.«
    »Sonst noch was?«
    Jake schüttelte den Kopf. »Das war das Letzte, was ich von ihr empfangen habe, kurz nachdem wir vor dem Hotel ins Taxi gestiegen sind. Ich glaube, dass sie inzwischen im Dixie Pig verschwunden und deshalb jetzt nicht mehr erreichbar ist.« Er lächelte schwach.
    Callahan ging auf den Gebäudewegweiser in der Mitte der riesigen Eingangshalle zu. »Pass auf, dass Oy dicht bei dir bleibt.«
    »Keine Angst, das tut er.«
    Callahan brauchte nicht lange, um das Gesuchte zu finden.
     
     
    13
     
    Auf dem Schild stand:
     
    LANGFRISTIGE EINLAGERUNG
    10–36 MO.
    MARKEN KAUFEN
    SCHLÜSSEL ABZIEHEN
    DIREKTION ÜBERNIMMT KEINE HAFTUNG FÜR
    VERLOREN GEGANGENE GEGENSTÄNDE!
     
    Darunter hingen in einem Glaskasten die allgemeinen Geschäftsbedingungen, die sie beide genau studierten. Unter ihnen rumpelte im Untergrund eine U-Bahn vorbei. Callahan, der seit fast zwanzig Jahren nicht mehr in New York gewesen war, hatte keine Ahnung, welcher Zug das sein mochte, wohin er fahren mochte oder wie tief in den Eingeweiden der Stadt seine Strecke verlaufen mochte. Sie waren mit Rolltreppen bereits zwei Ebenen tief hinuntergefahren – erst zu den Läden, dann hierher. Die U-Bahn-Station lag aber noch tiefer.
    Jake nahm die Tasche mit den Orizas auf die andere Schulter und zeigte auf die letzte Zeile der gerahmten Geschäftsbedingungen. »Wenn wir hier Mieter wären, bekämen wir einen Rabatt«, sagte er.
    »Batt!«, wiederholte Oy streng.
    »Aye, Sohnemann«, sagte Callahan. »Und wenn Wünsche Pferde wären, würden Bettler reiten. Wir brauchen keinen Rabatt.«
    Sie brauchten wirklich keinen. Nachdem sie einen Metalldetektor passiert hatten (mit den Orizas kein Problem) und an einem Mann vom Sicherheitsdienst, der auf einem Hocker döste, vorbeigegangen waren, stellte Jake fest, dass eines der kleinsten Schließfächer – die sich in dem lang gestreckten Raum ganz links hinten befanden – die Tasche von MITTWELT-BAHNEN mitsamt dem Kasten darin aufnehmen konnte. Das Schließfach für die maximale Nutzungsdauer zu mieten würde siebenundzwanzig Dollar kosten. Pere Callahan steckte vorsichtig Geldscheine in die verschiedenen Schlitze des Markenverkaufsautomaten und war auf eine Fehlfunktion gefasst. Von all den Wundern und Schrecken, die er während ihres kurzen Aufenthalts in der City gesehen hatte (zu Letzteren gehörten die zwei Dollar Anfahrtsgebühr für ein Taxi), war dies hier in gewisser Beziehung am schwierigsten zu akzeptieren. Ein Verkaufsautomat, der Papiergeld annahm? In dieser Maschine mit ihrem mattbraunen Lack und dem Schild, das Benutzer aufforderte: SCHEINE MIT GESICHT NACH OBEN EINSCHIEBEN!, musste viel modernste Technik stecken. Das Bild neben dieser Aufforderung zeigte George Washington mit nach links gewandtem Kopf, aber die Scheine, die Callahan hineinsteckte, schienen unabhängig von der Position des Kopfs zu funktionieren. Es reichte, wenn er obenauf war. Callahan war fast erleichtert, als die Maschine einmal nicht funktionierte, indem sie einen alten und verknitterten Dollarschein zurückwies. Die relativ frischen Fünfer schluckte sie klaglos und spuckte dafür kleine Schauer von Metallmarken in die Münzschale unter den Eingabeschlitzen. Callahan sammelte Marken für siebenundzwanzig Dollar ein und wollte schon zu Jake zurückgehen, der am Schließfach wartete, kehrte dann aber noch einmal um, weil ihn etwas interessierte. Er betrachtete die Seite des verblüffenden (zumindest für ihn verblüffenden) Verkaufsautomaten, der Papiergeld fraß. Fast unten am Boden fand er auf mehreren kleinen Metallplaketten die Informationen, die er suchte. Bei dem Automaten handelte es sich um einen Change-Mak-R 2000; er wurde in Cleveland, Ohio, hergestellt, und viele Firmen hatten zu dem Gerät beigetragen: General Electric, DeWalt Electronics, Showrie Electric, Panasonic und, das stand ganz unten auf dem Schild, das am kleinsten, aber sehr deutlich

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