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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Deepneau und klopfte ihm auf die Schulter. »Ganz ruhig sitzen bleiben.«
    »Der Pere ist frisch aus dem Priesterseminar in Boston nach Lowell gekommen. Lowell, real. Jerusalem’s Lot, nicht real. Von einem Schriftsteller namens…«
    »Ich hole Ihnen ein kaltes Tuch für die Stirn.«
    »Gute Idee«, sagte Eddie und schloss die Augen. In seinem Kopf drehte sich alles. Real, nicht real. Live, Aufzeichnung.
    John Cullums Freund, der emeritierte Professor, hatte Recht: Die Säule der Wahrheit hatte wirklich ein Loch.
    Eddie fragte sich, ob irgendjemand wusste, wie tief dieses Loch hineinreichte.
     
     
    9
     
    Es war ein anderer Calvin Tower, der eine Viertelstunde später mit Roland in die Hütte zurückkam, ein stiller und geläuterter Calvin Tower. Er fragte Deepneau, ob dieser inzwischen den Kaufvertrag aufgesetzt habe, und als Deepneau nickte, sagte Tower nichts weiter, sondern nickte nur seinerseits. Er trat an den Kühlschrank, kam mit vier Dosen Blue-Ribbon-Bier zurück und verteilte sie. Eddie lehnte dankend ab, weil er auf die Peres keinen Alkohol trinken wollte.
    Tower unterließ es, einen Trinkspruch auszubringen, und trank mit einem Zug die Hälfte seines Biers. »Es passiert nicht alle Tage, dass ein Mann, der verspricht, mich zum Millionär zu machen und mir zugleich meine schwerste Last abzunehmen, mich sozusagen den Abschaum der Menschheit nennt. Aaron, hat dieser Vertrag vor Gericht Bestand?«
    Aaron Deepneau nickte. Ziemlich bedauernd, wie Eddie fand.
    »Also gut«, sagte Tower. Dann, nach einer Pause: »Also gut, machen wir’s.« Aber er unterschrieb noch immer nicht.
    Roland sprach wieder in jenem anderen Idiom mit ihm. Tower fuhr kurz zusammen und kritzelte dann rasch seinen Namen hin, wobei er die Lippen so fest zusammenpresste, dass sein Mund beinahe zu verschwinden schien. Eddie, der für die Tet Corporation unterschrieb, staunte darüber, wie seltsam der Kugelschreiber sich in seiner Hand anfühlte – er wusste gar nicht mehr, wann er zum letzten Mal mit einem geschrieben hatte.
    Kaum war der Vertrag unterschrieben, verfiel Sai Tower in seine frühere Wesensart – er starrte Eddie an und rief mit überschnappender Stimme, die fast einem Kreischen gleichkam: »Da! Jetzt bin ich bettelarm! Geben Sie mir meinen Dollar! Man hat mir einen Dollar versprochen! Ich spüre, dass ich bald scheißen muss, und brauche etwas, um mir den Arsch abzuwischen!«
    Dann schlug er sich die Hände vors Gesicht. Auf diese Weise blieb er mehrere Sekunden lang sitzen, während Roland den unterschriebenen Vertrag (Deepneau hatte beide Unterschriften beglaubigt) zusammenfaltete und einsteckte.
    Als Tower die Hände wieder sinken ließ, wirkte er gefasst und hatte keine Tränen in den Augen. In seine zuvor aschfahlen Wangen schien sogar etwas Farbe zurückgekehrt zu sein. »Ich glaube, ich fühle mich jetzt tatsächlich etwas besser«, sagte er. Dann wandte er sich an Aaron Deepneau. »Hältst du’s für möglich, dass diese beiden Cockuhs Recht haben?«
    »Das halte ich für sehr gut möglich«, sagte Deepneau lächelnd.
    Eddie war inzwischen eingefallen, wie sich sicher feststellen ließ, ob das hier wirklich die Männer waren, die Callahan vor den Hitler Brothers retten würden – beziehungsweise hinreichend sicher. Einer von ihnen hatte da doch etwas Seltsames gesagt…
    »Passt mal auf«, sagte er. »Es gibt da eine bestimmte Redewendung. Jiddisch, glaub ich. Gai cocknif en yom. Wisst ihr, was das heißt? Weiß das einer von euch?«
    Deepneau warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Und ob, das ist allerdings Jiddisch. Das hat meine Mutter immer gesagt, wenn sie auf uns wütend war. Es heißt: Geht ins Meer scheißen.«
    Eddie nickte Roland zu. In den kommenden Jahren würde einer dieser Männer, wahrscheinlich Tower, sich einen Ring mit den eingravierten Worten Ex Libris kaufen. Vielleicht – und das war wirklich verrückt –, weil Eddie Dean selbst Cal Tower auf diese Idee gebracht hatte. Und Tower, der egoistische, habgierige, geizige, büchernärrische Calvin Tower, würde Father Callahan das Leben retten, während er diesen Ring am Finger stecken hatte. Er würde sich vor Angst fast in die Hose machen (Deepneau ebenfalls), aber er würde es tun. Und…
    In diesem Moment fiel Eddies Blick zufällig auf den Kugelschreiber, mit dem Tower den Kaufvertrag unterschrieben hatte – ein ganz gewöhnlicher Bic Clic –, und die ungeheure Wahrheit dessen, was sich soeben ereignet hatte, traf ihn mit voller

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