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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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hier?«
    »Ja«, sagte Eddie. Er konnte jetzt das Rotorknattern eines anfliegenden Hubschraubers hören. Ein Fernsehhubschrauber? War es für diese Dinger nicht noch etwa fünf Jahre zu früh, vor allem hier draußen in der Provinz?
    Der Buchhändler sah jetzt zu Roland hinüber. Tower war überrascht worden, er hatte heftige Vorwürfe einstecken müssen, aber der Mann war bereits dabei, seine Fassung wenigstens teilweise zurückzugewinnen. Das konnte Eddie sehen, und er überlegte sich (nicht zum ersten Mal), wie viel einfacher das Leben doch wäre, wenn alle Leute in den Schubladen bleiben würden, in die man sie ursprünglich gesteckt hatte. Er wollte keine Zeit damit vergeuden, sich Calvin Tower als tapferen Mann oder vielleicht sogar als entfernten Verwandten der guten Kerle vorzustellen, und unter Umständen war er ja sogar beides. Zum Teufel mit ihm.
    »Sie sind wirklich Roland von Gilead?«
    Roland betrachtete ihn durch Schleier aus aufsteigendem Zigarettenrauch. »Ihr sprecht wahrhaftig, sage Euch meinen Dank.«
    »Roland aus der Linie des Eld?«
    »Ja.«
    »Sohn des Steven?«
    »Ja.«
    »Enkel von Alaric?«
    Rolands Blick flackerte – vermutlich vor Erstaunen. Auch Eddie war überrascht, aber er empfand vor allem eine Art müder Erleichterung. Diese Fragen, die Tower jetzt stellte, konnten nur zweierlei bedeuten: Erstens war ihm mehr überliefert worden als nur Rolands Name und sein Gewerbe. Zweitens kam er allmählich zur Vernunft.
    »Von Alaric, aye«, sagte Roland. »Von ihm mit dem roten Haar.«
    »Von seinem Haar weiß ich nichts, aber ich weiß, wozu er nach Garlan geritten ist. Sie auch?«
    »Um einen Drachen zu töten.«
    »Und hat er’s getan?«
    »Nein, er ist zu spät gekommen. Der Letzte seiner Art war bereits von einem anderen König getötet worden, einem, der später ermordet wurde.«
    Zu Eddies noch größerer Überraschung sprach Tower mit Roland stockend in einer Sprache, die mit dem Englischen bestenfalls weitläufig verwandt war. Was Eddie hörte, klang ungefähr wie Had heet Rol-uh, fa heet gun, fa heet hak, fa-had gun?
    Roland nickte und antwortete jedes Mal im selben Idiom, wobei er langsam und sorgfältig sprach. Als er ausgesprochen hatte, sackte Tower gegen die Wand und ließ die Tragetasche mit Büchern achtlos zu Boden fallen. »Ich bin ein Idiot gewesen«, sagte er.
    Niemand widersprach dem.
    »Roland, würden Sie einen Augenblick mit mir hinausgehen? Ich muss… ich muss…« Tower begann zu weinen. Er sagte noch etwas in dieser Sprache, die kein Englisch war, und hob zum Satzende wieder die Stimme, als würde er eine Frage stellen.
    Roland erhob sich wortlos. Eddie stand ebenfalls auf und fuhr wegen der Schmerzen in seinem Bein zusammen. Dort drinnen steckte tatsächlich noch eine Kugel, das spürte er jetzt ganz deutlich. Er fasste Roland am Arm, zog ihn zu sich herab und flüsterte dem Revolvermann ins Ohr: »Vergiss nicht, dass Tower und Deepneau in vier Jahren einen Termin in der Turtle Bay Washateria haben. Sag ihm, dass sie in der Forty-seventh Street zwischen Second und First Avenue liegt. Wahrscheinlich kennt er diesen Waschsalon. Tower und Deepneau waren… sind… werden die Männer sein, die Don Callahan das Leben retten. Das weiß ich ziemlich sicher.«
    Roland nickte, dann ging er zu Tower hinüber, der anfangs vor ihm zurückwich, sich dann aber mit bewusster Anstrengung aufrichtete. Roland nahm ihn an der Hand, wie es in der Calla Brauch war, und führte ihn hinaus.
    Nachdem die beiden verschwunden waren, sagte Eddie zu Deepneau: »Setzen Sie den Vertrag auf. Er verkauft.«
    Deepneau musterte ihn skeptisch. »Glauben Sie das wirklich?«
    »Yeah«, sagte Eddie. »Das tue ich wirklich.«
     
     
    7
     
    Den Vertrag aufzusetzen dauerte nicht lange. Deepneau fand in der Küche einen Schreibblock (mit einem Cartoon-Biber oben auf jedem Blatt und der Bildunterschrift VERDAMMT WICHTIGE DINGE, DIE ZU ERLEDIGEN SIND) und schrieb ihn darauf, wobei er gelegentlich absetzte, um Eddie etwas zu fragen.
    Als sie fertig waren, sah der ältere Mann Eddie ins Gesicht, das von Schweiß glänzte, und sagte: »Ich habe einige Percocet-Tabletten hier. Möchten Sie ein paar?«
    »Aber sicher«, sagte Eddie. Wenn er die jetzt nahm, würde er – hoffentlich – aushalten können, Roland um etwas Bestimmtes zu bitten, sobald er wieder hereinkam. Die Kugel steckte noch in seinem Bein, das stand fest, und sie musste heraus. »Wie wär’s mit vier Stück?«
    Deepneau musterte ihn

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