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Der Dunkle Turm 6 - Susannah

Titel: Der Dunkle Turm 6 - Susannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Wucht. Es gehörte ihnen. Das unbebaute Grundstück gehörte ihnen. Ihnen, nicht der Sombra Corporation. Die Rose gehörte ihnen!
    Er fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Die Rose gehörte der Tet Corporation, hinter der die Firma Deschain, Dean, Dean, Chambers & Oy stand. Was auch geschehen mochte, sie waren jetzt für sie verantwortlich. Diese Runde hatten sie gewonnen. Was nichts an der Tatsache änderte, dass er eine Kugel im Bein hatte.
    »Roland«, sagte er, »du musst noch etwas für mich tun.«
     
     
    10
     
    Fünf Minuten später lag Eddie in seiner albernen knielangen Unterhose aus Calla Bryn Sturgis auf dem Linoleumboden der Hütte. In einer Hand hielt er einen Ledergürtel, der sein bisheriges Leben damit verbracht hatte, alle möglichen Hosen, die Aaron Deepneau gehörten, am Herunterrutschen zu hindern. Neben ihm stand eine Plastikschüssel, die mit einer dunkelbraunen Flüssigkeit gefüllt war.
    Das Loch in seinem Bein befand sich ungefähr eine Handbreit unter dem Knie, etwas rechterseits des Schienbeins. Das Fleisch ringsum hatte sich zu einem harten kleinen Kegel aufgewölbt. Der Krater dieses Minivulkans war gegenwärtig mit einem glänzenden rot-purpurnen Blutpfropfen verschlossen. Unter Eddies Wade waren zwei zusammengefaltete Handtücher gestopft worden.
    »Wirst du mich hypnotisieren?«, fragte er Roland. Dann sah er den Gürtel in seiner Hand an und wusste die Antwort. »Ach du Scheiße, das wirst du nicht, stimmt’s?«
    »Keine Zeit.« Roland hatte in der Werkzeugschublade links neben dem Ausguss herumgekramt. Jetzt trat er mit einer Spitzzange in der einen und einem Küchenmesser in der anderen Hand auf Eddie zu. Die beiden Gerätschaften bildeten eine äußerst hässliche Kombination, wie Eddie fand.
    Der Revolvermann ließ sich neben ihm auf ein Knie nieder. Tower und Deepneau standen im Wohnbereich nebeneinander und sahen mit großen Augen zu. »Cort hat uns etwas erzählt, als wir Jungen waren«, sagte Roland. »Soll ich’s dir weitererzählen, Eddie?«
    »Wenn du glaubst, dass es nutzt, klar.«
    »Der Schmerz steigt nach oben. Vom Herzen in den Kopf, so steigt er hoch. Leg jetzt Sai Deepneaus Gürtel doppelt zusammen und nimm ihn zwischen die Zähne.«
    Eddie tat wie geheißen und fühlte sich dabei sehr töricht und sehr ängstlich. In wie vielen Westernfilmen hatte er eine Version dieser Szene gesehen? Manchmal biss John Wayne auf einen Stock, und manchmal biss Clint Eastwood auf eine Kugel, und seiner Erinnerung nach hatte Robert Culp in irgendeinem Fernsehfilm tatsächlich sogar auf einen Gürtel gebissen.
    Aber natürlich müssen wir die Kugel rausholen, dachte Eddie. Keine Story dieser Art wäre vollständig, wenn sie nicht wenigstens eine Szene enthielte, in der…
    Eine plötzliche Erinnerung, durch ihre Klarheit überaus schockierend, drängte sich ihm auf, und der Gürtel fiel ihm aus dem Mund. Eddie schrie richtig auf.
    Roland war gerade dabei gewesen, sein primitives Operationsbesteck in die Plastikschüssel zu tauchen, die den Rest des Desinfektionsmittels enthielt. Jetzt musterte er Eddie besorgt. »Was hast du?«
    Eddie konnte nicht gleich antworten. Ihm hatte es buchstäblich den Atem verschlagen, seine Lungenflügel waren flach wie alte Autoschläuche. Er erinnerte sich an einen Film, den die Brüder Dean sich eines Nachmittags angesehen hatten – in der elterlichen Wohnung in
    (Brooklyn)
    (der Bronx)
    der Co-Op City. Was sie sich ansahen, durfte fast immer Henry aussuchen, weil er größer und älter war. Eddie protestierte nicht zu oft oder zu energisch; er vergötterte seinen großen Bruder. (Protestierte er doch einmal zu viel, brachte ihm das meistens die alte Indianersenge oder eine Holländermassage den Rücken hinauf ein.) Henry mochte Westernfilme über alles. Die Art Filme, in denen früher oder später irgendjemand auf den Stock oder den Gürtel oder die Kugel beißen musste.
    »Roland«, sagte er. Seine Stimme kam anfangs nur wie ein leises Keuchen. »Roland, hör mir zu.«
    »Ich höre dich sehr wohl an.«
    »Mir ist da gerade ein Film eingefallen. Ich habe dir doch von Filmen erzählt, oder?«
    »In bewegten Bildern erzählte Geschichten.«
    »Also, Henry und ich sind manchmal zu Hause geblieben und haben sie uns im Fernsehen angesehen. Ein Fernseher ist im Prinzip eine Filmmaschine für zu Hause.«
    »Eine Scheißmaschine, wie manche sagen würden«, warf Tower ein.
    Eddie ignorierte ihn. »In einem der Filme, den wir uns angesehen haben, haben

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