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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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wartete darauf, dass gleich etwas heulen würde – triumphierend möglicherweise –, aber alles blieb still.
    Roland wandte sich lächelnd dem Billy-Bumbler zu.
    »Oy von Mittwelt, nennst du mich Dinh?«
    »Dinh!«, sagte Oy.
    »Willst du Khef und dieses Wasser mit mir teilen?«
    »Khef! Was’!«
    »Trink, Lehnsmann.«
    Oy steckte die Schnauze in den Plastikbecher – eine ziemlich delikate Angelegenheit – und schlabberte das Wasser auf. Als der Becher leer war, sah er erwartungsvoll auf. An seinen Schnurrbarthaaren hingen einige Tropfen.
    »Oy, ich liebe dich«, sagte Roland und brachte sein Gesicht in Reichweite der scharfen Zähne des Bumblers. Oy leckte ihm einmal kurz über die Wange, dann steckte er die Schnauze wieder in den Becher, weil er wohl hoffte, darin noch ein paar Tropfen zu finden.
    Roland streckte die Hände aus. Jake ergriff die eine, Susannah die andere. Sich an den Händen haltend bildeten sie auf diese Weise einen Kreis. Wie Trinker am Ende eines Treffens der Anonymen Alkoholiker, dachte Eddie.
    »Wir sind ka-tet«, sagte Roland. »Wir sind eins aus vielen. Wir haben unser Wasser geteilt, wie wir unser Leben und unser Streben geteilt haben. Sollte einer von uns fallen, ist dieser eine nicht verloren, denn wir sind eins und werden ihn nicht vergessen, auch im Tode nicht.«
    Sie hielten sich noch einen Augenblick länger an den Händen. Roland ließ als Erster los.
    »Wie sieht dein Plan aus?«, fragte Susannah ihn. Sie sagte nicht Schätzchen zu ihm; soviel Jake mitbekam, bedachte sie ihn niemals wieder mit diesem oder einem anderen Kosenamen. »Willst du ihn uns nicht erklären?«
    Roland nickte zu dem Wollensak-Tonbandgerät hinüber, das auf der Munitionskiste stand. »Vielleicht sollten wir uns erst das da anhören«, sagte er. »Ich habe bereits so etwas wie einen Plan, aber was Brautigan zu sagen hat, könnte bei einigen Details nützlich sein.«
     
     
    5
     
    Nacht in Donnerschlag war die exakte Definition von Dunkelheit: kein Mond, keine Sterne. Stünden wir jedoch außerhalb der Höhle, in der Roland und sein Tet soeben Khef geteilt haben und sich jetzt die Tonbänder anhören werden, die Ted Brautigan für sie zurückgelassen hat, würden wir in jenem winddurchtosten Dunkel zwei rot glühende Kohlenstücke schweben sehen. Würden wir den über die Flanke der Steek-Tete führenden Bergpfad hinaufsteigen (bei Nacht ein gefährliches Unterfangen), würden wir schließlich auf eine siebenbeinige Spinne stoßen, die jetzt auf dem merkwürdig zusammengeschrumpften Körper eines Mutie-Kojoten hockte. Dieser Can-Toi-Tete war lebend eine wahrhafte Missgeburt mit einem aus der Brust ragenden fünften Bein und einer zwischen den Hinterläufen wie ein Euter herabhängenden gallertartigen Fleischmasse gewesen, aber sein Fleisch nährte Mordred, und sein Blut – in einer Folge langer Züge dampfend genossen – war süß wie Dessertwein. Eigentlich gab es hier drüben alle möglichen Lebewesen, die man fressen konnte. Mordred hatte zwar keine Freunde, die ihn mit den Siebenmeilenstiefeln der Teleportation von einem Ort zum anderen tragen konnten, aber auch er hat den Weg vom Bahnhof Donnerschlag zur Steek-Tete ohne größere Mühen zurückgelegt.
    Er hat genug mitbekommen, um bestimmt zu wissen, was sein Vater plant: einen Überfall auf jenen dort unten liegenden Gefängniskomplex. Sie sind erbärmlich in der Unterzahl, aber Rolands kleine Gruppe von Revolvermännern ist ihm leidenschaftlich ergeben, und Überraschung ist stets eine mächtige Waffe.
    Außerdem sind Revolvermänner das, was Jake fou nennen würde: völlig verrückt, wenn ihr Blut in Wallung geriet, und nichts und niemanden fürchtend. Solche Berserkerwut war eine noch mächtigere Waffe.
    Mordred wurde mit ziemlich viel ererbtem Wissen geboren, so scheint es. Er weiß beispielsweise, dass sein Roter Vater, hätte er erfahren, was Mordred jetzt weiß, sofort den Direktor des Devar-Toi oder dessen Sicherheitschef von der Anwesenheit des Revolvermanns benachrichtigt hätte. Und dann wäre das Ka-Tet aus Mittwelt irgendwann im Verlauf dieser Nacht seinerseits überfallen worden. Möglicherweise im Schlaf getötet, und alles, damit die Brecher weiter das Werk des Königs tun konnten. Mordred wurde nicht mit dem Wissen um dieses Werk geboren, aber er kann logisch denken und hat scharfe Ohren. Er versteht jetzt, was die Revolvermänner hergeführt hat: Sie sind gekommen, um die Brecher zu zerbrechen.
    Er könnte sie daran hindern,

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