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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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nachdem sie die eigenen Waffen und Machtinsignien eingebüßt hatten –, aber das Ungeheuer hatte Callahan dazu gezwungen, von seinem vergifteten Blut zu trinken, bevor es ihn freiließ. Es hatte ihn für jene anderen, die nun vor ihm standen, gekennzeichnet.
    Callahan reckte ihnen sein Kreuz-Sigul entgegen, aber bevor Roland mehr sehen konnte, wurde er ins Dunkel zurückgewirbelt. Das Glockenspiel setzte wieder ein und trieb ihn mit seinem schrecklichen Gebimmel fast zum Wahnsinn. Irgendwo, wie aus weiter Ferne, konnte er Eddie rufen hören. Roland tastete im Dunkeln nach ihm, streifte Eddies Arm, verlor ihn, fand seine Hand, hielt sie fest. Sie überschlugen sich unablässig, klammerten sich aneinander, bemühten sich, nicht getrennt zu werden, und hofften, dass sie sich in der türlosen Dunkelheit zwischen den Welten nicht verirrten.

Kapitel III
    E DDIE TRIFFT EINE E NTSCHEIDUNG
    1
     
    Eddie kehrte in John Cullums alten Wagen zurück, wie er als Teenager manchmal aus Albträumen erwacht war: verheddert und vor Angst keuchend, völlig desorientiert, unsicher, wer er war, vom Wo ganz zu schweigen. Er hatte eine Sekunde Zeit, um zu erkennen, dass Roland und er – so unglaublich das klang – sich in den Armen liegend wie ungeborene Zwillinge in der Gebärmutter schwammen, nur war das hier keine Gebärmutter. Ein Kugelschreiber und eine Büroklammer schwebten vor seinen Augen. Ebenso ein gelbes Plastikteil, das er als achtspurige Musikkassette erkannte. Vergeude deine Zeit nicht damit, John, dachte er. Echt null Entwicklungspotenzial, eine chancenlose Spielerei, wenn’s je eine gegeben hat.
    Etwas kratzte ihn im Genick. Die Deckenleuchte von John Cullums klapprigem altem Galaxie? Bei Gott, das schien sie …
    Dann setzte die Schwerkraft sich wieder durch, und sie fielen, während um sie herum bedeutungslose Gegenstände herabregneten. Die Fußmatte, die im Innenraum des Fords herumgeschwebt war, landete übers Lenkrad drapiert. Eddie prallte mit dem Oberkörper auf die Rückenlehne des Fahrersitzes, sodass ihm die Luft mit lautem Zischen explosionsartig aus der Lunge entwich. Roland landete neben ihm auf seiner versehrten Hüfte. Er stieß einen einzigen knurrenden Schmerzenslaut aus und machte sich dann daran, mühsam auf den Beifahrersitz zurückzuklettern.
    Eddie öffnete den Mund, wollte etwas sagen. Bevor er das konnte, erfüllte Callahans Stimme seinen Kopf: Heil, Roland! Heil, Revolvermann!
    Wie viel psychische Kraft musste es den Pere kosten, aus jener anderen Welt zu sprechen? Und dahinter – schwach, aber hörbar – der Klang bestialischer, triumphierender Schreie. Gejohle, in dem keine Worte erkennbar waren.
    Eddies vor Verwirrung weit aufgerissene Augen begegneten Rolands blassblauen Augen. Er griff nach der Linken des Revolvermanns und dachte dabei: Mit ihm geht’s zu Ende. Großer Gott, ich glaube, mit dem Pere geht’s zu Ende.
    Mögest du deinen Turm finden, Roland, und ihn erstürmen …
    »… und mögest du ihn bis ganz oben erklimmen«, flüsterte Eddie.
    Sie befanden sich wieder in John Cullums Wagen und standen – leicht schräg, aber sonst ganz friedlich – in den schattigen Frühabendstunden eines Sommertags auf dem Bankett der Kansas Road, aber was Eddie sah, war das orangerote Höllenlicht jenes Restaurants, das gar kein Restaurant, sondern eine Kannibalenhöhle war. Der Gedanke, dass es solche Ungeheuer geben konnte, dass Menschen tagtäglich an ihrem Versteck vorbeigingen, ohne zu ahnen, was sich darin verbarg, ohne die gierigen Blicke zu spüren, mit denen sie vielleicht beäugt und taxiert wurden …
    Dann, bevor er weiterdenken konnte, schrie er vor Schmerzen auf, weil sich ihm Phantomzähne in Hals, Wangen und Oberbauch gruben; weil seine Lippen wie mit Nesseln gepeitscht brannten und die Hoden durchbohrt wurden. Er kreischte und krallte mit der freien Hand in die Luft, bis Roland sie packte und festhielt.
    »Hör auf, Eddie. Hör auf. Sie sind fort.« Eine Pause. Die Verbindung riss ab, und die Schmerzen ließen nach. Roland hatte natürlich Recht. Anders als der Pere waren sie entkommen. Eddie sah, dass Rolands Augen von Tränen glänzten. »Er ist auch fort. Der Pere.«
    »Die Vampire? Du weißt schon, die Kannibalen? Haben … haben sie …?« Eddie konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen. Die Vorstellung, Pere Callahan könne einer von ihnen geworden sein, war zu grässlich, um ausgesprochen zu werden.
    »Nein, Eddie. Kein bisschen. Er …« Roland zog den einen

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