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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Möglichkeit gebe, das aktuelle Datum in Amerika festzustellen, beschloss dann aber, sich die Mühe zu sparen. Wäre Stephen King tot, hätten sie’s gewusst; das hatte Roland gesagt, und sie zweifelte nicht daran, dass er damit richtig lag. Vorläufig ging es dem Schriftsteller gut, und er vergeudete unbekümmert seine Zeit und seine wertvolle Phantasie an irgendein bedeutungsloses Projekt, während die Welt, die sich vorzustellen sein Lebenszweck war, weiter in seinem Kopf verstaubte. Wirklich kein Wunder, dass Roland stinksauer auf ihn war. Sie war selbst etwas sauer auf ihn.
    »Wie sieht dein Plan aus, Roland?«, fragte Ted.
    »Er basiert auf zwei Voraussetzungen: dass wir sie überraschen und danach in wilde Flucht jagen können. Ich glaube nicht, dass sie damit rechnen, in diesen letzten Tagen belästigt zu werden; von Pimli Prentiss bis hinunter zum geringsten Hume-Wachposten außerhalb der Umzäunung hat niemand Grund zu der Annahme, sie könnten bei der Arbeit gestört oder gar überfallen werden. Trifft meine Vermutung zu, werden wir siegen. Unterliegen wir, leben wir wenigstens nicht lange genug, um die Balken brechen und den Turm einstürzen zu sehen.«
    Roland suchte die primitive Karte des Algul hervor und breitete sie auf dem Höhlenboden aus. Sie versammelten sich alle um sie herum.
    »Diese Nebengleise hier«, sagte er, indem er auf den mit der 10 bezeichneten Bereich mit den zerhackten Strichen tippte. »Durchs Fernglas betrachtet, scheinen einige der dort abgestellten defekten Lokomotiven und Wagen kaum zwanzig Schritte vom Südzaun entfernt zu stehen. Ist das richtig?«
    »Yeah«, sagte Dinky und deutete mit dem Finger auf die Mitte des ihnen am nächsten liegenden Bahngleises. »Nennen wir diese Richtung meinetwegen Süden – das ist ein ebenso gutes Wort wie jedes andere. Auf diesem Gleis hier steht ein Güterwaggon sehr dicht am Zaun. Nur ungefähr zehn Schritte entfernt oder so. Auf beiden Seiten steht in großer Schrift SOO LINE.«
    Ted nickte zustimmend.
    »Gute Deckung«, sagte Roland. »Ausgezeichnete Deckung.« Dann zeigte er auf ein Gebiet im Norden des Gebäudekomplexes. »Und hier stehen alle möglichen Schuppen.«
    »In denen waren früher Lebensmittel gelagert«, sagte Ted, »aber jetzt stehen die meisten leer, glaube ich. Eine Zeit lang hat dort eine Bande von Rods geschlafen, aber vor sechs, sieben, acht Monaten haben Pimli und das Wiesel sie rausgeworfen.«
    »Aber wieder gute Deckung, ob leer oder voll«, sagte Roland. »Ist das Gelände hinter ihnen und um sie herum einigermaßen eben und frei von Hindernissen? Eben genug, damit dieses Ding darauf herumkurven kann?« Erwies mit dem Daumen auf Suzies Dreirad-Cruiser.
    Ted und Dinky wechselten einen Blick. »Eindeutig«, sagte Ted.
    Susannah wartete ab, ob Eddie protestieren würde, noch bevor er wusste, was Roland vorhatte. Was Eddie aber nicht tat. Gut. Sie überlegte bereits, welche Waffen sie wohl wählen würde. Welche Kaliber.
    Roland hockte kurze Zeit schweigend da und starrte die Karte an, als würde er auf irgendeine Weise mit ihr kommunizieren. Als Ted ihm eine Zigarette anbot, nahm der Revolvermann sie dankend an. Dann begann er zu sprechen. Zweimal zeichnete er mit einem Stück Kreide etwas auf die Seite einer Waffenkiste. Zweimal zeichnete er nach »Norden« und »Süden« weisende Pfeile auf die Karte. Ted stellte eine Frage; Dinky stellte eine weitere. Hinter ihnen spielten Sheemie und Haylis wie zwei kleine Jungen mit Oy. Der Bumbler imitierte ihr Lachen mit fast unheimlicher Genauigkeit.
    Als Roland fertig war, sagte Ted Brautigan: »Du willst ungeheuer viel Blut vergießen.«
    »Das will ich in der Tat. So viel ich irgend kann.«
    »Riskant für die Lady«, sagte Dinky trocken, indem er erst sie und dann ihren Mann ansah.
    Susannah äußerte sich nicht dazu. Auch Eddie nicht. Er war sich der Risiken vollends bewusst. Aber er verstand auch, weshalb Roland Susannah nördlich des Komplexes postieren wollte. Das Geländedreirad würde ihr Mobilität verleihen, und die würden sie brauchen. Was die Risiken betraf, so waren sie sechs, die es mit sechzig aufnehmen wollten. Vielleicht mit noch mehr. Natürlich würde es Risiken geben, und natürlich würde es Blutvergießen geben.
    Blut und Feuer.
    »Vielleicht schaffe ich es ja, ein paar zusätzliche Waffen in Stellung zu bringen«, sagte Susannah. In ihren Augen glitzerte jener spezielle Detta-Walker-Blick. »Über Funk ferngesteuert wie ein Flugmodell. Mal sehen.

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