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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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fast schreiend laut. »Scheiße, das nenne ich Glück! John, hier ist …«
    Aber die Stimme am anderen Ende sprach bereits. Als Kind der späten Achtzigerjahre wusste Eddie, dass das nichts Gutes bedeutete.
    »… John Cullum von Cullum Hausverwaltung und Campversorgung erreicht«, sagte Cullums Stimme in seiner vertrauten gedehnten Yankee-Sprechweise. »Ich musste überraschend verreisn, wissen Sie, und kann leider nicht genau sagn, wann ich zurückkomm. Macht Ihnen das Unannehmlichkeiten, bitte ich um Entschuldigung, aber Sie können Gary Crowell unter 926-5555 oder Junior Barker unter 929-4211 anrufen.«
    Eddies anfängliche Bestürzung war ungefähr in dem Augenblick verflogen – verfloogn, wie Cullum gesagt hätte –, als die kratzige Aufzeichnung von Cullums Stimme ihm mitteilte, er könne leider nicht genau sagen, wann er zurückkommen werde. Cullum war nämlich doch zu Hause in seinem Hobbitlandhaus am Westufer des Keywadin Pond, saß entweder auf seinem geblümten Hobbitsofa oder in einem der beiden ebenfalls geblümten Hobbitsessel. Saß da und hörte die Nachrichten auf seinem zweifellos klobigen Anrufbeantworter ab, den er irgendwann Mitte der Siebzigerjahre gekauft hatte. Und das wusste Eddie, weil … nun …
    Weil er’s eben wusste.
    Die primitive Aufzeichnung konnte den listigen Humor, der sich gegen Ende der Mitteilung in Cullums Stimme schlich, nicht ganz verbergen. »Solltn Sie aber mit niemand außer meiner Wenigkeit redn wolln, können Sie nach dem Piepston eine Nachricht hinterlassn. Machn Sie’s kurz.« Das letzte Wort klang wie kuzz.
    Eddie wartete den Piepston ab, dann sagte er: »John, hier ist Eddie Dean. Ich weiß, dass Sie da sind, und glaube sogar, dass Sie auf meinen Anruf gewartet haben. Fragen Sie mich nicht, warum ich das glaube, ich weiß es nämlich selbst nicht recht, aber …«
    Er hörte ein lautes Klicken, und dann sagte Cullums Stimme, seine richtige Stimme: »Hallo, mein Junge, passn Sie auch gut auf meine Karre auf?«
    Eddie war im ersten Augenblick zu verblüfft, um zu antworten, hatte Cullums Downeast-Akzent diese Frage doch in etwas ganz anderes verwandelt: Passn Sie auch gut auf mein Ka auf?
    »Junge?«, sagte Cullum plötzlich besorgt. »Sind Sie noch da?«
    »Yeah«, sagte Eddie, »und Sie ja auch. Ich dachte, Sie wollten nach Vermont, John.«
    »Ja, ich will Ihnen mal was erzähln. Hier hat’s nicht mehr so viel Aufregung gegebn, seit 1923 die Schuhfabrik South Stoneham abgebrannt ist. Die Polizei hat alle Straßen gesperrt, die aus der Stadt rausführn.«
    Eddie war sich sicher, dass die Cops jeden passieren ließen, der sich ausweisen konnte, aber er beachtete diesen Punkt zugunsten eines anderen nicht weiter. »Wollen Sie etwa behaupten, dass Sie die Stadt nicht verlassen könnten, ohne von einem einzigen Polizisten gesehen zu werden, wenn Sie’s darauf anlegen?«
    Daraufhin entstand eine kleine Pause, in der Eddie jemanden neben sich wahrnahm. Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, dass es sich um Roland handelte. Wer sonst auf dieser Welt konnte – ganz schwach nur, aber trotzdem – nach einer anderen Welt riechen?
    »Na ja«, sagte Cullum schließlich, »vielleicht kenn ich eine oder zwei Waldstraßn, die drüben in Lovell rauskomm. Der Sommer war trockn, und ich schätz, dass ich mit meinem Truck durchkäm.«
    »Eine oder zwei?«
    »Na, sagen wir mal drei oder vier.« Wieder eine Pause, die Eddie nicht unterbrach. »Fünf oder sechs«, verbesserte Cullum sich, und Eddie entschied sich dafür, auch diesmal nicht zu reagieren. »Acht«, sagte der Alte zuletzt, und als Eddie daraufhin lachte, fiel Cullum sofort ein. »Was gibt’s also, mein Junge?«
    Eddie sah zu Roland hinüber, der ihm zwischen den verbliebenen Fingern der rechten Hand eine Packung Aspirin hinhielt. Eddie nahm sie dankbar entgegen. »Ich möchte, dass Sie nach Lovell kommen«, sagte er zu Cullum. »Unser Palaver ist anscheinend noch nicht zu Ende.«
    »Haja, und mir kommt’s vor, als hätte ich’s gewusst«, sagte Cullum, »obwohl ich nie richtig daran gedacht hab. ›Bald fährst du nach Montpelier‹, denk ich, und trotzdem find ich immer wieder das eine oder andere, was hier noch zu erledign ist. Hättn Sie fünf Minuten früher angerufn, hättn Sie das Besetztzeichn gehört – ich hab mit Charlie Beemer telefoniert. Seine Frau und seine Schwägerin sind nämlich im Supermarkt umgekommen. Und dann hab ich mir überlegt: ›Teufel, du könntest hier noch mal putzen, bevor du

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