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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Revolver lagen in ihre Patronengurte gewickelt im Kofferraum von Cullums Galaxie.
    Bevor er sich in Bewegung setzen konnte, legte Eddie ihm eine Hand auf die Schulter. Der Revolvermann fuhr herum, zog die Augenbrauen hoch und starrte seinen Freund mit verblassten blauen Augen an.
    »In unserer Welt gibt’s eine Redensart, Roland … Wir sagen, dass jemand sich an einen Strohhalm klammert.«
    »Und was bedeutet das?«
    »Das hier«, antwortete Eddie trübselig. »Das, was wir gerade tun. Drück mir die Daumen, alter Junge.«
    Roland nickte. »Aye, das werde ich. Uns beiden.«
    Als er sich nun wieder umwandte, hielt Eddie ihn noch einmal zurück. Diesmal sprach aus Rolands Miene leichte Ungeduld.
    »Pass auf, dass du beim Überqueren der Straße nicht umgefahren wirst«, sagte Eddie. Er ahmte John Cullums Sprechweise nach: »Wir habn mehr Sommergäste als ’n Hund Zeckn. Und sie reitn keine Ferde nich.«
    »Führ dein Gespräch, Eddie«, sagte Roland, dann überquerte er die Hauptstraße von Bridgton mit gelassenem Selbstbewusstsein und dem wiegenden Gang, der ihn schon über tausend andere Hauptstraßen in tausend Kleinstädten getragen hatte.
    Eddie sah ihm nach, dann wandte er sich dem Telefon zu und studierte die Bedienungsanweisung. Anschließend nahm er den Hörer ab und wählte die Nummer der Auskunft.
     
     
    6
     
    Er ist nicht gefahren, hatte der Revolvermann mit ruhiger Gewissheit über John Cullum gesagt. Und weshalb? Weil Cullum ihre letzte Rettung war, weil sie außer ihm niemanden mehr anrufen konnten. Mit anderen Worten: Roland von Gileads verdammtes altes Ka.
    Nach kurzem Warten spuckte die Telefonistin der Auskunft Cullums Nummer aus. Eddie versuchte, sie sich zu merken – er hatte schon immer ein gutes Zahlengedächtnis gehabt, Henry hatte ihn manchmal sogar Little Einstein genannt –, aber heute konnte er sich nicht auf sein Gedächtnis verlassen. Irgendwie schien entweder sein Denkvermögen im Allgemeinen (was er nicht glaubte) oder seine Fähigkeit, sich an bestimmte Artefakte dieser Welt zu erinnern (was er nicht ganz ausschließen wollte), gelitten zu haben. Während er sich die Telefonnummer wiederholen ließ – und sie in die Staubschicht auf der kleinen Ablage unter dem Münztelefon schrieb –, fragte Eddie sich, ob er noch imstande wäre, einen Roman zu lesen oder die Handlung eines Films aus der Bilderfolge auf der Leinwand zu begreifen. Was er irgendwie bezweifelte. Aber war das wichtig? The Magic Lantern nebenan zeigte gerade Krieg der Sterne, und Eddie vermutete, dass er einigermaßen zurechtkommen würde, wenn er seinen Lebensweg bis zur Lichtung am Ende des Pfades weiterging, auch ohne Luke Skywalker noch mal gesehen und Darth Vaders röchelndes Atmen noch mal gehört zu haben.
    »Danke, Ma’am«, sagte er zu der Dame von der Auskunft. Gerade als er die neue Nummer wählen wollte, erklang hinter ihm eine Serie von Detonationen. Eddie warf sich herum, fühlte sein Herz jagen, wollte mit der rechten Hand nach dem Revolver greifen und rechnete damit, irgendwelche Angreifer vor sich zu sehen: Wölfe oder Verwüster oder vielleicht diesen Hundesohn Flagg …
    Stattdessen sah er jedoch ein Kabriolett voller lachender, dämlich grinsender Schuljungen mit sonnenverbrannten Gesichtern. Einer davon hatte gerade eine vom Unabhängigkeitstag übrig gebliebene Kette aus kleinen Knallkörpern auf die Straße geworfen – was gleichaltrige Kids in Calla Bryn Sturgis »Krachhüpfer« genannt hätten.
    Hättest du jetzt einen Revolver an der Hüfte getragen, hättest du vielleicht ein paar dieser Bengel erschossen, dachte Eddie. Willst du von dämlich reden, kannst du gleich damit anfangen. Nun ja. Vielleicht hätte er es ja auch nicht getan. So oder so musste er sich die Möglichkeit eingestehen, dass er in zivilisierter Umgebung mittlerweile ein gewisses Sicherheitsrisiko darstellte.
    »Damit musst du leben«, murmelte Eddie, dann fügte er den universellen Ratschlag des großen Weisen und bedeutenden Junkies für alle kleinen Probleme des Lebens an: »Immer schön dealen.«
    Er wählte John Cullums Nummer mithilfe der altmodischen Wählscheibe des Münztelefons, und als eine Roboterstimme – vielleicht die Urururururgroßmutter von Blaine dem Mono – ihn aufforderte, neunzig Cent einzuwerfen, warf Eddie einen Dollar ein. Scheiß auf die Verschwendung, er war doch dabei, die Welt zu retten.
    Das Telefon klingelte einmal … klingelte zweimal … Dann wurde abgehoben!
    »John!«, sagte Eddie

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