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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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ein Zittern durch das staubige Gebüsch am Straßenrand. Und im nächsten Augenblick tauchte das missgestaltete Wesen daraus auf. Es stolperte mit gesenktem Kopf heran. Vorn auf seinem Gewand zeichnete sich ein großer nasser Fleck ab. Eddie konnte den wilden, starken Harngestank des missgestalteten Wesens riechen.
    Und schon machte es einen Kniefall und hob eine missgebildete Faust an die Stirn: eine untergegangene Treuegeste, bei der Eddie die Tränen kamen. »Heil, Roland von Gilead, Roland von Eld! Zeigst du mir ein Sigul, mein Lieber?«
    In der Kleinstadt River Crossing hatte eine alte Frau, die sich Tante Talitha nannte, Roland ein silbernes Kreuz an einer dünnen Silberkette geschenkt. Er hatte es seither um den Hals getragen. Jetzt griff er in sein Hemd und zeigte es dem knienden Wesen – einem Langsamen Mutie, der allmählich an der Strahlenkrankheit verendete, glaubte Eddie zu wissen –, worauf das arme Geschöpf heiser ein erstauntes Krächzen ausstieß.
    »Wünschest du Frieden am Ende deines Weges, du Kind des Roderick? Wünschest du den Frieden der Lichtung?«
    »Aye, mein Lieber«, sagte es schluchzend. Dann fügte es noch so einiges in einem Kauderwelsch hinzu, das Eddie nicht verstehen konnte. Er blickte nach beiden Seiten, weil er auf der Route 7 Verkehr erwartete – schließlich befanden sie sich auf dem Höhepunkt der Sommersaison –, sah aber kein anderes Auto. Zumindest vorläufig war ihnen Glück beschieden.
    »Wie viele seid ihr in dieser Gegend?«, unterbrach Roland den Wiedergänger. Dabei zog er seinen Revolver und hob diesen alten Todbringer an, bis er an seinem Hemd lag.
    Das Kind von Roderick machte eine weit ausholende Handbewegung, ohne allerdings dabei aufzusehen. »Delah, Revolvermann«, sagte es, »denn hier sind die Welten dünn, sagen wir anro con fa; sey-sey desene fanno billet cobair can. I Chevin devar dan do. Weil sie mich gedauert haben. Can-Toi, can-tah, can Discordia, aven la cam mah can. May-mi? Iffin lah vainen, eth …«
    »Wie viele dan devar?«
    Das Geschöpf dachte über Rolands Frage nach, dann breitete es fünfmal die Finger aus (es hatte zehn, wie Eddie feststellte). Fünfzig. Fünfzig wovon, das konnte Eddie leider nicht erraten.
    »Und Discordia?«, fragte Roland. »Sagst du das wahrhaftig?«
    »Aye, so sage ich, Chevin von Chayven, Sohn des Hamil, fahrender Sänger von den Südebenen, die einst meine Heimat waren.«
    »Sag mir den Namen der Stadt, die unter Schloss Discordia liegt, dann erlöse ich dich.«
    »Ach, Revolvermann, dort sind alle tot.«
    »Das glaube ich nicht. Nenn ihn mir.«
    »Fedic!«, kreischte Chevin von Chayven, ein fahrender Musikus, der sich nie hätte träumen lassen, dass er sein Leben an einem so seltsamen fernen Ort beschließen würde – nicht auf den Ebenen von Mittwelt, sondern im Bergland im westlichen Maine. Dann hob er Roland plötzlich sein entstelltes, grausig leuchtendes Gesicht entgegen und breitete die Arme wie ein Gekreuzigter aus. »Fedic jenseits von Donnerschlag, auf dem Pfad des Balkens! Auf V Shardik, V Maturin, der Straße zum Dunklen T …«
    Rolands Revolver sprach ein einziges Mal. Die Kugel traf das kniende Wesen in der Stirnmitte, zerstörte sein ruiniertes Gesicht endgültig. Als es zurückgeworfen wurde, sah Eddie sein Fleisch zu grünlichem Rauch werden, der vergänglicher als ein Hornissenflügel war. Einen Augenblick lang konnte er noch Chevin von Chayvens in der Luft schwebende Zähne wie einen geisterhaften Korallenring sehen, dann waren auch sie verschwunden.
    Roland steckte den Revolver ins Holster zurück, gabelte die beiden langen der verbliebenen Finger seiner Rechten und führte sie vor dem Gesicht von oben nach unten – eine Segensgeste, wenn Eddie jemals eine gesehen hatte.
    »Friede sei mit dir«, sagte Roland. Dann schnallte er den Patronengurt ab und wickelte ihn anschließend wieder um den Revolver.
    »Roland, war das … war das ein Langsamer Mutant?«
    »Aye, so könnte man ihn nennen, armer alter Kerl. Aber die Rodericks stammen aus Ländern, die mein Fuß nie betreten hat, auch wenn sie Arthur Eld Untertan waren, bevor die Welt sich weiterbewegt hat.« Die blauen Augen in seinem müden Gesicht leuchteten, als er sich Eddie zuwandte. »Fedic ist zweifellos der Ort, den Mia aufgesucht hat, um ihr Kind zu bekommen. Wohin sie Susannah verschleppt hat. Unterhalb der Schlossmauer. Wir müssen irgendwann wieder nach Donnerschlag, aber zuerst müssen wir nach Fedic. Es ist gut, das zu

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