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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Denn, überleg mal selbst, wie viel von unserer verrückten Geschichte hat Aaron Deepneau überhaupt gehört?«
    »Nicht genug«, sagte Eddie und nickte. Er schloss die Augen und drückte die Handballen dagegen. Sehr fest. »Mir fällt nur eine Person ein, die Moses Carver dazu bringen könnte, genau das zu tun, was wir von ihm erwarten, aber die ist anderweitig beschäftigt. Und außerdem im Jahr 1999. Und bis dahin ist Carver so tot wie Deepneau und vielleicht auch Tower.«
    »Und, was können wir ohne sie tun? Was würde dich zufrieden stellen?«
    Eddie überlegte, ob Susannah vielleicht ohne sie ins Jahr 1977 zurückkommen könnte, weil sie es ja noch nicht besucht hatte. Na ja … sie war hier flitzen gewesen, aber er vermutete, dass das nicht richtig zählte. Andererseits war denkbar, dass sie allein deshalb von 1977 ausgeschlossen werden würde, weil sie ka-tet mit ihm und Roland war. Oder aus irgendwelchen anderen Gründen, die Eddie nicht kannte. Das Kleingedruckte zu lesen war noch nie seine Stärke gewesen. Er wandte sich Roland zu, um ihn nach seiner Meinung zu fragen, aber Roland kam ihm zuvor.
    »Was ist mit unserem Dan-Tete?«, fragte er.
    Obwohl Eddie diesen Begriff kannte – er bedeutete Babygott oder kleiner Erlöser –, verstand er nicht gleich, wen Roland damit meinte. Dann ging ihm ein Licht auf. Hatte ihr Dan-Tete aus Waterford ihnen nicht sogar den Wagen geliehen, in dem sie jetzt saßen, sagt euren Dank? »Cullum? Meinst du den, Roland? Den Kerl mit der Vitrine voller signierter Basebälle?«
    »Du sprichst wahr«, antwortete Roland. Aus seinem trockenen Ton sprach nicht Belustigung, sondern milde Gereiztheit. »Überwältige mich bitte nicht mit deiner Begeisterung für diese Idee.«
    »Aber … aber du hast ihn angewiesen wegzufahren! Und er war damit einverstanden!«
    »Und wie angetan war er deiner Meinung nach davon, seinen Freund in Vermong zu besuchen?«
    »Mont«, sagte Eddie, der unwillkürlich grinsen musste. Aber trotz dieses Grinsens empfand er vor allem ein Gefühl der Verzweiflung. Er glaubte, das hässlich scharrende Geräusch, das er sich zu hören einbildete, stamme von Rolands dreifingriger rechten Hand, mit der er die Tiefen des Fasses auskratzte.
    Roland zuckte die Achseln, als wäre es ihm egal, ob Cullum nun davon gesprochen hatte, nach Vermont oder aber in die Baronie Garlan zu reisen. »Beantworte meine Frage.«
    »Tja …«
    Tatsächlich hatte Cullum diesen Vorschlag ohne sonderliche Begeisterung aufgenommen. Er hatte von Anfang an eher so reagiert wie einer von ihnen, nicht wie einer der Grasesser, unter denen er lebte (Eddie erkannte Grasesser sehr leicht, war er selbst doch einer gewesen, bevor Roland ihn erst entführt und dann zum Killer ausgebildet hatte). Cullum hatte sich sichtbar für die Revolvermänner interessiert und war äußerst neugierig gewesen, den Zweck ihres Besuchs in seiner kleinen Stadt zu erfahren. Aber Roland hatte ihm sehr nachdrücklich klar gemacht, was er von ihm erwartete, und im Allgemeinen führten die Leute seine Befehle aus.
    Jetzt machte er eine kreisende Bewegung mit der Rechten, seine übliche ungeduldige Geste. Beeil dich, um deines Vaters willen. Scheiß endlich oder heb dich vom Nachttopf.
    »Ich vermute mal, dass er eigentlich nicht fahren wollte«, sagte Eddie. »Was nicht heißt, dass er noch in seinem Haus in East Stoneham ist.«
    »Das ist er aber. Er ist nicht gefahren.«
    Eddie hatte Mühe, seinen Mund daran zu hindern, vor Staunen offen zu stehen. »Woher weißt du das? Kannst du mit ihm Fühlung aufnehmen, ist es das?«
    Roland schüttelte den Kopf.
    »Aber woher …«
    »Ka.«
    »Ka? Ka? Scheiße, was soll das wieder bedeuten?«
    Rolands Gesicht wirkte müde und abgespannt, die Haut unter der Sonnenbräune blass. »Wen kennen wir in diesem Teil der Welt sonst noch?«
    »Niemanden, aber …«
    »Dann bleibt’s bei ihm.« Roland sprach so ausdruckslos, als würde er einem Kind irgendeine offenkundige Tatsache erklären: Oben ist über deinem Kopf; unten ist, wo du mit beiden Füßen auf der Erde stehst.
    Eddie machte sich bereit, ihm auseinander zu setzen, dass das alles ziemlich dämlich sei, nichts als blanker Aberglaube, hielt dann aber doch den Mund. Ließ man Deepneau, Tower, Stephen King und den grässlichen Jack Andolini unberücksichtigt, war John Cullum tatsächlich der Einzige, den sie in diesem Teil der Welt (oder auf dieser Ebene des Turms, wenn man lieber so dachte) kannten. Und was gab Eddie nach allem,

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