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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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(verdammt noch mal!). D. h, ich bin mit Sonny Emerson beim Angeln – am annern Ende vom See, haja, haja. Komme erst gegen 7 Uhr zurück, wenn die Mücken nicht zu schlimm sind. Nimmst du ihn aus & kochst ihn, wenn ich einen Barsch mitbringe?       D.
    PS: Drüben im Laden geht irgendwas vor, das drei Streifenwagen wert ist. Vielleicht WIEDERGÄNGER???? ☺ Wenn du was hörst, kannst du’s mir ja später verklickern.
     
    Sie hatte ihm erzählt, dass sie nachmittags in den Laden hinüberfahren würde – wegen Eiern und Milch, die sie natürlich nie gekauft hatte –, und er hatte genickt. Ja, Schatz, ja, Schatz. Aber aus seiner Nachricht sprach nicht die geringste Besorgnis, keine Andeutung davon, dass er sich daran erinnerte, was sie gesagt hatte. Nun, was erwartete sie eigentlich? Bei David kamen unwichtige Informationen durch Ohr A herein und gingen durch Ohr B wieder hinaus. Willkommen in der Welt der Genies!
    Sie drehte den Zettel um, zog einen Filzschreiber aus dem Kaffeebecher, in dem sie standen, zögerte kurz und schrieb dann:
     
    David,
    etwas ist passiert, und ich muss für einige Zeit fort. Mindestens für 2, vielleicht auch für 3 bis 4 Tage. Mach dir bitte keine Sorgen um mich und ruf niemanden an. VOR ALLEM NICHT DIE POLIZEI. Es geht wieder mal um ein streunendes Tier.
     
    Würde er das verstehen? Sie glaubte, dass er sich vielleicht daran erinnern konnte, wo sie sich kennen gelernt hatten. Das war beim Tierschutzverein Santa Monica gewesen, zwischen den übereinander aufgestapelten Tierkäfigen im rückwärtigen Teil: Liebe blüht bei Kötergekläff. Das klang weiß Gott wie James Joyce, wie sie fand. Er hatte einen streunenden Hund abgeliefert, den er in der Nähe des Apartments, in dem er mit einem halben Dutzend Eierkopf-Freunden wohnte, auf der Straße aufgelesen hatte. Sie war auf der Suche nach einem Kätzchen gewesen, das ihr im Prinzip ohne Freunde geführtes Leben aufheitern sollte. Er hatte damals noch volles Haar gehabt. Was sie anging, hatte sie Frauen, die sich ihres färbten, leicht belustigend gefunden. Die Zeit war ein Dieb, und zu den ersten Dingen, die sie einem stahl, gehörte der Sinn für Humor. Sie zögerte, dann fügte sie hinzu:
     
    Liebe dich
    Ree
     
    Stimmte das überhaupt noch? Na ja, sie würde es jedenfalls stehen lassen. Etwas durchzustreichen, was man mit Filzstift geschrieben hatte, sah immer hässlich aus. Sie brachte die Nachricht mit demselben Magneten an, der den Zettel schon zuvor am Kühlschrank festgehalten hatte.
    Als sie die Mercedesschlüssel aus dem Korb neben der Tür nahm, fiel ihr das Ruderboot ein, das noch an dem kurzen Bootssteg hinter dem Laden lag. Dort würde ihm nichts passieren. Aber dann erinnerte sie sich noch an etwas anderes, an etwas, was der Junge ihr gesagt hatte. Er versteht nichts von Geld.
    Sie ging in die Speisekammer, in der sie immer eine dünne Rolle Fünfziger aufbewahrte (hier draußen in der Provinz gab es Orte, an denen – das hätte sie beschwören können – die Leute noch nicht mal von Kreditkarten gehört hatten) und nahm sich drei. Sie wollte schon hinausgehen, zuckte dann aber die Achseln, ging zurück und nahm die restlichen drei auch noch mit. Warum der Geiz? Heute lebte sie eben auf großem Fuß.
    Beim Hinausgehen blieb sie stehen, um noch einmal einen Blick auf ihre Nachricht zu werfen. Ohne die geringste Erklärung dafür zu haben, nahm sie den Positronics-Magneten weg und ersetzte ihn durch einen, der wie eine Orangenscheibe aussah. Dann verließ sie das Haus.
    Die Zukunft konnte ihr gestohlen bleiben. Vorläufig hatte sie genug mit der Gegenwart zu tun.
     
     
    9
     
    Der Rettungswagen war wieder fort. Vermutlich, um den Schriftsteller ins nächste Hospital oder Krankenrevier zu bringen, dachte Roland. Gerade als der Wagen abfuhr, waren die Friedenswächter gekommen und hatten ungefähr eine halbe Stunde lang damit verbracht, mit Bryan Smith zu reden. Der Revolvermann konnte das Palaver von seinem Platz hinter der ersten Bodenwelle aus gut verfolgen. Die Fragen der Blauröcke waren deutlich und ruhig, Smiths Antworten kaum mehr als ein Gemurmel. Roland sah keinen Grund, die Arbeit einzustellen. Falls die Blauen in das Wäldchen kamen und ihn entdeckten, würde er mit ihnen fertig werden. Sie nur kampfunfähig machen, außer sie machten das unmöglich; die Götter wussten, dass es hier schon genügend Tote gegeben hatte. Aber er würde seinen Toten so oder so begraben.
    Er würde seinen Toten

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