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Der Dunkle Turm 7 - Der Turm

Titel: Der Dunkle Turm 7 - Der Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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fürchtete, es könnte seinen Tod bedeuten, wenn er es jetzt tat, wo er praktisch wehrlos war.
    Und einmal hatte es das ja fast schon getan. Er hob seinen rechten Arm – rosa und glatt und völlig nackt –, um auf die rechte Hüfte hinabsehen zu können. Dort hatte die braune Schlampe ihn getroffen, und obwohl Mordred seither beträchtlich gewachsen war, Größe und Gewicht verdoppelt hatte, war die Wunde nicht verheilt, sonderte vielmehr weiter Blut und eine käsige Substanz ab, die dunkelgelb und stinkend war. Er hatte den Verdacht, dass diese Wunde an seinem Menschenkörper nie verheilen würde. Nicht mehr, als sein Spinnenleib jemals imstande sein würde, das Bein nachwachsen zu lassen, das die braune Schlampe ihm weggeschossen hatte. Und wäre sie nicht gestolpert – Ka: aye, daran zweifelte er nicht –, hätte der Schuss ihm nicht das Bein, sondern den Kopf abgerissen, und damit wäre das Spiel aus gewesen, weil …
    Plötzlich erklang ein lautes, krächzendes Summen. Auf dem Bildschirm, der den Eingang der Sicherheitsschleuse zeigte, war der Dienstboten-Roboter zu sehen, der dort mit einem Sack in der Hand stand. In dem Sack zappelte etwas, worauf dem schwarzhaarigen, unbeholfen gewickelten Baby, das vor den in Reihen angebrachten Monitoren saß, sofort das Wasser im Mund zusammenlief. Mordred streckte ein süßes Patschhändchen aus und drückte nacheinander mehrere Knöpfe. Die gewölbte Außentür glitt zurück, und Nigel betrat den wie eine Luftschleuse gebauten Vorraum. Der Kleine machte sich sofort daran, die Zahlenfolge 2-5-4-1-3-1-2-1 einzutippen, mit der sich die innere Tür öffnen ließ, aber seine Feinmotorik war praktisch noch immer nicht recht vorhanden, weshalb er mit einem weiteren lauten Summton und dann einer aufreizenden Frauenstimme (aufreizend, weil sie ihn an die Stimme der braunen Schlampe erinnerte) belohnt wurde: »SIE HABEN DEN FALSCHEN SICHERHEITSCODE FÜR DIESE TÜR EINGEGEBEN. SIE KÖNNEN BINNEN ZEHN SEKUNDEN EINEN WEITEREN VERSUCH UNTERNEHMEN. ZEHN … NEUN …«
    Mordred hätte jetzt Fuck you! gesagt, wenn er hätte sprechen können, was er aber nicht konnte. Er war bestenfalls zu primitivem Babygebrabbel imstande, das Mia zweifellos dazu veranlasst hätte, vor Mutterstolz zu quietschen. Mit den Knöpfen gab er sich jetzt nicht mehr ab; er war zu scharf darauf, was der Roboter in dem Sack brachte. Diesmal waren die Ratten (er nahm an, dass es Ratten waren) noch lebendig. Lebendig, bei Gott, mit warmem Blut in den Adern!
    Mordred schloss die Augen und konzentrierte sich. Unter seiner hellen Haut lief jenes rote Leuchten, das Susannah auch vor seiner ersten Verwandlung gesehen hatte, vom Scheitel bis zur rechten Ferse mit dem Muttermal. Kaum streifte dieses Licht die offene Wunde an der Hüfte des Babys, beschleunigte der träge Fluss von Blut und eitriger Masse sich vorübergehend, und Mordred stieß einen leisen Schmerzensschrei aus. Seine Hand glitt zur Wunde hinab, und er schmierte sich in einer gedankenlos tröstlichen Geste etwas Blut über den gewölbten kleinen Bauch. Einen Augenblick lang stieg ein Gefühl von Schwärze auf, die den roten Lichtblitz ersetzte, während die Umrisse des Säuglingskörpers verschwammen. Diesmal fand jedoch keine Transformation statt. Das Baby sank japsend in den Sessel zurück, wobei ein dünner Strahl klaren Urins aus seinem Glied tröpfelte und die Vorderseite des Handtuchs durchnässte, das es als Windel trug. Unter dem Kontrollpult vor dem Sessel, in dem das Baby nun wie ein hechelnder Hund zusammengesackt hing, war ein gedämpfter Knall zu hören.
    Auf der anderen Seite des Kontrollraums glitt eine mit HAUPTZUGANG beschriftete Tür zur Seite. Nigel kam gleichmütig hereingestampft, zuckte jetzt jedoch fast ständig mit seinem kapselförmigen Kopf und zählte nicht nur in zwei oder drei Sprachen, sondern in einem Dutzend.
    »Sir, ich kann wirklich nicht weiter …«
    Mordred gab die fröhlichen Gu-gu-ga-ga-Laute eines Babys von sich und streckte die Hände nach dem Sack aus. Der Gedanke, den er dabei sendete, war klar und kalt: Halt’s Maul. Gib mir, was ich brauche.
    Nigel legte ihm den mitgebrachten Sack auf den Schoß. Piepslaute, die fast an eine menschliche Stimme erinnerten, waren zu hören, und Mordred erkannte nun erst, dass alles Zucken von einem einzelnen Lebewesen stammte. Also keine Ratten! Etwas Größeres! Größer und blutiger!
    Er öffnete den Sack und sah hinein. Ein goldgerändertes Augenpaar erwiderte flehend seinen

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