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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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uns herumschickt, irrst du dich gewaltig.«
    Eddie hob die Hand wie ein Verkehrspolizist. »Nein, nein. Ich will nur rauskriegen, was hier vorgeht.« Und wie unsere Chancen stehen.
    »Ich hasse es, ihn so zu benutzen!«, brach es aus Dinky hervor. Er sprach leise, damit die in der Höhle Verbliebenen ihn nicht hören konnten, aber Eddie war keine Sekunde lang so, als würde Dinky damit übertreiben. Dinky war unverkennbar unglücklich darüber. »Ihn stört’s nicht – er will sogar helfen –, aber das macht alles irgendwie noch schlimmer. Wie er zu Ted aufsieht …« Er zuckte die Achseln. »Wie ein Hund zum besten Herrchen des Universums aufsehen würde. Genauso sieht er euren Dinh an, wie du bestimmt schon gemerkt hast.«
    »Er tut’s für meinen Dinh«, sagte Eddie, »und daher ist das Ganze auch in Ordnung. Das glaubst du vielleicht nicht, Dinky, aber …«
    »Aber du schon?«
    »Voll und ganz. Jetzt zur wirklich wichtigen Frage: Hat Ted eine Vorstellung davon, wie lange Sheemie noch durchhalten kann? Wenn man berücksichtigt, dass nun auch wir ihm ein bisschen helfen können.«
    Wen versuchst du hier aufzuheitern, Bruderherz?, fragte Henry plötzlich in Eddies Kopf. Zynisch wie immer. Ihn oder dich selbst?
    Dinky musterte Eddie, als wäre der verrückt oder zumindest nicht ganz richtig im Kopf. »Ted war Buchhalter. Manchmal auch Privatlehrer. Oder Tagelöhner, wenn er nichts Besseres finden konnte. Er ist kein Arzt.«
    Trotzdem ließ Eddie nicht locker. »Was meint er?«
    Dinky machte eine Pause. Der Wind blies. Musik wurde herangetragen. In weiter Ferne murmelte Donnergrollen in der Düsternis. Schließlich sagte er: »Vielleicht noch drei oder vier Male … Obwohl, die Nachwirkungen werden jedes Mal schlimmer. Vielleicht also auch nur noch zwei Male. Aber es gibt keine Garantien, okay? Er könnte ebenso gut schon beim nächsten Mal, wenn er sich konzentriert, um die Lücke zu schaffen, durch die wir immer hindurchschlüpfen, mit einem Gehirnschlag tot umfallen.«
    Eddie grübelte angestrengt nach weiteren Fragen, die er stellen konnte, was ihm aber nicht gelang. Die letzte Antwort war ziemlich erschöpfend gewesen, und als Susannah sie jetzt rief, war er nur zu gern bereit, wieder hineinzugehen.
     
     

4
     
    Sheemie Ruiz hatte seinen Appetit wiedergefunden, was alle für ein gutes Zeichen hielten, und futterte zufrieden. Die Blutflecken in den Augen waren leicht verblasst, aber weiter deutlich sichtbar. Eddie fragte sich, was das Wachpersonal im Blauen Himmel wohl von ihnen hielte, wenn es sie sah, und überlegte auch, ob Sheemie eine Sonnenbrille tragen könnte, ohne dadurch Aufsehen zu erregen.
    Roland hatte den Rod auf die Füße gestellt und unterhielt sich jetzt im Hintergrund der Höhle mit ihm. Na ja … gewissermaßen. Der Revolvermann sprach, und der Rod hörte zu, wobei er gelegentlich ehrfürchtige kleine Blicke auf Rolands Gesicht riskierte. Von ihrem Kauderwelsch verstand Eddie nur zwei Wörter: Chevin und Chayven. Roland fragte sein Gegenüber nach jenem anderen aus, den sie in Lovell angetroffen hatten, wo er die Straße entlanggetorkelt war.
    »Hat er einen Namen?«, fragte Eddie an Ted und Dinky gerichtet, während er sich Nachschlag holte.
    »Ich nenne ihn Chucky«, sagte Dinky. »Weil er etwas Ähnlichkeit mit der Puppe aus einem Horrorfilm hat, den ich mal gesehen habe.«
    Eddie grinste. »Chucky – Die Mörderpuppe, yeah. Den hab ich auch gesehen. Das war nach deinem Wann, Jake. Und lange nach deinem, Suziella.« Das Haar des Rod haute nicht richtig hin, aber die sommersprossigen Pausbacken und blauen Augen stimmten. »Glaubt ihr, dass er den Mund halten kann?«
    »Wenn ihn keiner ausfragt, dann schon«, sagte Ted. Was nach Eddies Ansicht keine sehr befriedigende Antwort war.
    Nach einem etwa fünfminütigen Gespräch schien Roland zufrieden zu sein und kam zu den anderen zurück. Er ging in die Hocke – kein Problem, weil seine Gelenke jetzt gelockert waren – und sah Ted an. »Dieser Bursche heißt Haylis von Chayven. Wird sein Verschwinden irgendjemandem auffallen?«
    »Unwahrscheinlich«, sagte Ted. »Die Rods tauchen immer in kleinen Gruppen am Tor hinter den Wohnheimen auf und fragen nach Arbeit. Meistens Boten- und Trägerdienste. Als Bezahlung bekommen sie eine Mahlzeit oder Getränke. Wenn sie mal ausbleiben, vermisst niemand sie.«
    »Gut. Jetzt etwas anderes – wie lang sind hier die Tage? Liegen zwischen heute und morgen zur selben Zeit vierundzwanzig

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