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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bewusst zu sein, weil sein Verstand anderweitig beschäftigt war. Er arbeitete auf Hochtouren.
    »Nun gut, Tassenbaum«, sagte Marian. »Sie hat dir bestimmt schon einen Teil von dem erzählt, was Jake ihr vor seinem Tod anvertraut hat, aber es könnte noch mehr geben. Nicht etwas, was sie wissentlich zurückhält, sondern etwas, was sie nicht als wichtig erkannt hat. Du musst sie noch mal auffordern, alles zu wiederholen, was Jake zu ihr gesagt hat, bevor du dich von ihr verabschiedest.«
    »Ja, das werde ich«, sagte Roland, und das würde er natürlich auch tun, aber er glaubte eigentlich nicht, dass Jake irgendwie Eddies Nachricht an Mrs. Tassenbaum weitergegeben hatte. Nein, nicht ihr hatte er das anvertraut. Er merkte, dass er kaum mehr an Oy gedacht hatte, seit sie Irenes Wagen abgestellt hatten, aber Oy war natürlich bei ihnen; er würde jetzt zu Irenes Füßen liegen, während sie in dem kleinen Park auf der anderen Straßenseite saß, in der Sonne liegen und auf ihn warten.
    »Abgemacht«, sagte er. »Das wäre also das. Bitte weiter.«
    Marian zog die breite mittlere Schublade ihres Schreibtischs auf und entnahm ihr einen Luftpolsterumschlag und ein kleines Holzkästchen. Den dicken Umschlag gab sie Nancy Deepneau. Das Kästchen stellte sie vor sich hin.
    »Jetzt ist Nancy an der Reihe«, sagte sie. »Und ich möchte dich bitten, es kurz zu machen, Nancy, weil dieser Mann es bekanntlich sehr eilig hat, weiterzukommen.«
    »Und wie!«, sagte Moses und stieß den Krückstock auf.
    Nancy sah von Marian zu Roland hinüber … zumindest ungefähr in seine Richtung. Dabei errötete sie und machte einen leicht verwirrten Eindruck. »Stephen King«, begann sie, dann räusperte sie sich und wiederholte den Namen des Schriftstellers. Danach schien sie nicht weiterzuwissen. Stattdessen errötete sie noch mehr.
    »Tief einatmen«, forderte Roland sie auf, »und die Luft anhalten.«
    Sie tat wie geheißen.
    »Jetzt langsam ausatmen.«
    Auch das tat sie.
    »Jetzt erzählen Sie mir, was Sie zu sagen haben, Nancy, Großnichte des Aaron.«
    »Stephen King hat fast vierzig Bücher geschrieben«, sagte sie, und obwohl ihre Wangen gerötet blieben (Roland vermutete, dass er den Grund dafür bald genug erfahren würde), war ihre Stimme jetzt ruhiger. »Erstaunlich viele davon, selbst die allerersten, enthalten irgendeine Anspielung auf den Dunklen Turm. Als ob King sich von Anfang an stets mit ihm beschäftigt hätte.«
    »Ihr sprecht, was ich als wahrhaftig kenne«, sagte Roland, indem er die Hände faltete. »Sage meinen Dank.«
    Das schien Nancy noch mehr zu beruhigen. »Daher die Calvins«, sagte sie. »Drei Männer und zwei Frauen, alle mit herausragenden Fähigkeiten, die von acht Uhr morgens bis vier Uhr nachmittags nichts anderes tun, als Stephen Kings Werke zu lesen.«
    »Sie lesen sie nicht nur«, ergänzte Marian. »Sie erstellen Querverweise nach Handlungsorten, nach Personen, nach Themen – so bescheiden sie auch sind –, sogar nach bekannten Markenartikeln, die darin vorkommen.«
    »Zu ihrer Arbeit gehört auch die Suche nach Erwähnungen von Leuten, die in der Fundamentalen Welt leben oder gelebt haben«, sagte Nancy. »Mit anderen Worten, nach realen Personen. Und natürlich nach Hinweisen auf den Dunklen Turm.« Sie gab ihm den Umschlag, in dem Roland etwas ertastete, was nur ein dickes Buch sein konnte. »Falls King jemals einen fundamentalen Roman geschrieben hat, Roland – außerhalb des Dunklen-Turm-Zyklus, meine ich –, muss es unserer Überzeugung nach dieses Buch sein.«
    Die Umschlagklappe war mit einer Klammer geschlossen. Roland sah Marian und Nancy fragend an. Sie nickten beide. Der Revolvermann öffnete den Umschlag und zog ein ungewöhnlich dickes Buch mit rot-weißem Einband heraus. Auf dem nicht illustrierten Einband standen nur Stephen Kings Name und ein einzelnes Wort.
    Rot für den König, Weiß für Arthur Eld, dachte er. Weiß über Rot, so will Gan es ewiglich.
    Aber vielleicht war das nur Zufall.
    »Was heißt dieses Wort?«, fragte Roland und tippte auf den Einband.
    »Schlaflos«, sagte Nancy. »Es bedeutet …«
    »Ich weiß, was es bedeutet«, unterbrach Roland sie. »Weshalb bekomme ich dieses Buch?«
    »Weil die Geschichte mit dem Dunklen Turm zusammenhängt«, sagte Nancy, »und es darin eine Figur namens Ed Deepneau gibt. Er ist zufällig der Schurke des Romans.«
    Der Schurke des Romans, dachte Roland. Kein Wunder, dass sie rot geworden ist.
    »Gibt es in Eurer Familie

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