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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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»Der Fortbestand aller Universen.«
    »Der Dunkle Turm ist alle Existenz, und um ihn zu erreichen, habe ich im Lauf der Jahre viele Freunde geopfert – auch einen Jungen, der mich Vater genannt hat. Darüber hinaus habe ich die eigene Seele geopfert, Lady-Sai, deshalb wendet Euren dreisten Blick von mir ab. Tut es bald und tut es wohl, ich bitte Euch.«
    Seine Stimme klang höflich, wenn auch eisig kalt. Nancy Deepneau wurde schlagartig blass, und die Kaffeetasse, die sie hielt, zitterte so sehr, dass Roland eine Hand ausstreckte und sie ihr abnahm, damit sie den heißen Kaffee nicht verschüttete und sich verbrühte.
    »Nehmt es mir nicht übel«, sagte er. »Versteht mich wohl, denn wir werden nie wieder miteinander reden. Was in beiden Welten geschehen ist, ist geschehen, gut oder schlecht, für das Ka oder dagegen. Trotzdem liegt hinter allen Welten mehr, als ihr wisst, und mehr, als ihr je vermuten könntet. Meine Zeit ist knapp bemessen … machen wir also weiter.«
    »Gut gesagt, Sir!«, knurrte Moses Carver und stieß abermals mit dem Stock auf den Boden.
    »Sollte ich Sie gekränkt haben, dann tut es mir aufrichtig Leid«, sagte Nancy.
    Roland antwortete nicht darauf, wusste er doch, dass ihr das keineswegs Leid tat – sie hatte nur Angst vor ihm. Nun folgte unbehagliches Schweigen, das schließlich von Marian Carver gebrochen wurde.
    »Wir haben zwar selbst keine Brecher, Roland«, sagte sie, »aber auf der Ranch in Taos beschäftigen wir ein Dutzend Telepathen und Präkognitive. Was sie gemeinsam erreichen, ist manchmal etwas unsicher, aber stets größer als die Summe der Einzelteile. Du kennst den Begriff ›guter Geist‹?«
    Der Revolvermann, der ihn auf Ted Brautigans Tonband gehört hatte, nickte zustimmend.
    »Sie stellen eine Version davon her«, sagte sie, »obwohl er bestimmt nicht so groß oder so machtvoll ist wie der, den die Brecher in Donnerschlag hervorbringen konnten.«
    »Weil sie zu hunderten waren«, grummelte der Alte. »Und besser ernährt wurden.«
    »Und weil die Diener des Königs jederzeit bereitstanden, um jeden zu entführen, der besonders machtvoll war«, sagte Nancy, »hatten sie stets das zur Verfügung, was wir die Crème de la Crème nennen. Trotzdem haben auch unsere Leute uns gute Dienste geleistet.«
    »Wer hat die Idee gehabt, solche Folken einzustellen?«, fragte Roland.
    »Sie werden’s nicht glauben, Partner«, sagte Moses, »aber das war Cal Tower. Er hat sonst nie viel beigetragen … hat nie besonders viel getan, außer seine Bücher zu sammeln und bei allem zu trödeln, dieser geldgierige, hochnäsige, verwöhnte Hundesohn, der er war …«
    Seine Tochter warf ihm einen drohenden Blick zu. Roland merkte, dass er selbst Mühe hatte, nicht zu grinsen. Moses Carver mochte hundert sein, aber er hatte Calvin Tower mit einem einzigen Satz treffend charakterisiert.
    »Jedenfalls hat er in mehreren Science-Fiction-Romanen gelesen, wie Tellypathen zur Arbeit angestellt wurden. Sie wissen, was SF-Romane sind?«
    Roland schüttelte den Kopf.
    »Na, macht nichts. Das meiste Zeug ist eh Bockmist, aber ab und zu taucht doch eine gute Idee auf. Hören Sie zu, dann erzähl ich Ihnen eine gute. Was ich mein’, verstehn Se, wenn Se wissn, worüber Tower und Ihr Freund Mister Dean vor zweiundzwanzig Jahrn gesprochn haben, als Mister Dean gekommen is und Tower vor den beidn weißn Schlägern gerettet hat.«
    »Dad!«, sagte Marian warnend. »Schluss jetzt mit dem Nigger-Gerede. Du bist alt, aber nicht dumm.«
    In seinen trüben alten Augen glitzerte boshafte Fröhlichkeit, als er ihren Blick erwiderte; dann sah er zu Roland hinüber und zwinkerte ihm abermals listig zu. »Vor den beidn weißn Itakern!«
    »Eddie hat mir davon erzählt, ja«, sagte Roland.
    Carvers undeutliche Aussprache verschwand; er sprach wieder klar und deutlich. »Dann wissen Sie auch, dass sie von dem Buch Der Hogan von Benjamin Slightman gesprochen haben. Der Buchtitel enthielt ebenso einen Fehler wie der Name des Verfassers – und auf solche Dinge ist der alte Fettsack wirklich abgefahren.«
    »Ja«, sagte Roland. Der Titel hatte durch ein Versehen Der Dogan gelautet – ein Ausdruck, der für Roland und sein Ka-Tet große Bedeutung erlangt hatte.
    »Nun, nachdem Ihr Freund bei ihm gewesen war, hat Cal Tower sich wieder für diesen Schriftsteller interessiert, wobei sich gezeigt hat, dass er unter dem Pseudonym Daniel Holmes noch vier weitere Bücher geschrieben hat. Er war weiß wie ein

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