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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Ku-Klux-Klan-Laken, dieser Slightman, aber der Name, unter dem er die späteren Bücher veröffentlicht hat, war der Name von Odettas Vater. Und ich wette, dass Sie das nicht im Geringsten überrascht, stimmt’s?«
    »So ist es«, sagte Roland. Er bildete sich ein, ein weiteres Mal das leise Klicken zu hören, mit dem das Ka-Kombinationsschloss sich weiterdrehte.
    »Und alle Bücher, die er unter dem Namen Holmes geschrieben hat, waren SF-Romane, in denen der Staat Tellypathen und Präkogs anheuert, um Sachen rauszukriegen. Und da haben dann auch wir die Idee her.« Der Alte sah Roland an und stieß den Krückstock triumphierend auf. »Die Geschichte ist noch viel länger, ziemlich viel länger, aber ich weiß, dass Ihre Zeit nicht reicht. Darum geht’s letztlich immer wieder, stimmt’s? Zeit. Und in dieser Welt läuft sie nur vorwärts.« Er machte ein wehmütiges Gesicht. »Ich würde viel dafür geben, Revolvermann, mein Patenkind wiedersehen zu können, aber das ist unmöglich, nicht wahr? Außer wir treffen uns auf der Lichtung wieder.«
    »Da sprecht Ihr vermutlich wahrhaftig«, sagte Roland, »aber ich werde ihr erzählen, wie ich Sie noch voller Lebenskraft und Feuer angetroffen habe …«
    »Sagt Gott, sagt Gott-Bombe!«, unterbrach der Alte ihn und stieß wieder mit dem Stock auf. »Verkünden Sie’s, Bruder! Und sehen Sie zu, dass Sie’s ihr erzählen.«
    »Das werde ich.« Roland trank seinen Tee aus, stellte die Tasse auf Marians Schreibtisch zurück und stand dann auf, wobei er die Rechte stützend auf seine Hüfte legte. Er würde lange brauchen, um sich daran zu gewöhnen, dass dort nichts mehr schmerzte – wahrscheinlich länger, als er noch zu leben hatte. »Und nun müssen wir Abschied nehmen. Nicht weit von hier liegt ein Ort, den ich aufsuchen muss.«
    »Wir wissen, welchen Ort du meinst«, sagte Marian. »Du wirst dort von jemandem erwartet. Wir haben den Ort für dich bewacht, und die Tür ist noch da, funktioniert weiterhin. Du kannst jederzeit hindurchgehen.«
    Roland deutete eine Verbeugung an. »Danke-sai.«
    »Aber nimm doch noch einen Augenblick Platz, wenn’s beliebt. Wir haben Geschenke für dich, Roland. Nicht genug, um dir alles zu vergelten, was du getan hast – ob in der Absicht, uns zu helfen, oder nicht –, aber Dinge, die dir vielleicht trotzdem willkommen sein werden. Als Erstes Nachrichten von unseren Guten-Geist-Leuten in Taos. Dann etwas von …« Sie überlegte. »… von etwas normaleren Rechercheuren, die hier in diesem Gebäude für uns arbeiten. Sie nennen sich ›Calvins‹, aber das hat nichts mit Glaubensdingen zu tun. Vielleicht ist es ja eine kleine Hommage an Mr. Tower, der vor neun Jahren in seinem neuen Antiquariat einem Herzschlag erlegen ist. Möglicherweise ist es aber auch nur ein Scherz.«
    »Ein schlechter, wenn’s so wäre«, knurrte Moses Carver.
    »Und dazu noch zwei weitere Geschenke … von uns. Von Nancy, von mir, von meinem Dad und einem, der nicht mehr unter uns weilt. Also, willst du dich nicht noch mal kurz hinsetzen?«
    Und obwohl Roland es eilig hatte, kam er ihrer Aufforderung nach. Das erste Mal seit Jakes Tod machte sich ein anderes echtes Gefühl als Trauer in ihm bemerkbar.
    Neugier.
     
     

11
     
    »Zuerst die Nachrichten von unseren Leuten in New Mexico«, begann Marian, nachdem Roland sich wieder hingesetzt hatte. »Sie haben euch so gut wie möglich beobachtet, und obwohl sie die Ereignisse in Donnerschlag nur schemenhaft wahrgenommen haben, sind sie der Überzeugung, dass Eddie noch kurz vor seinem Tod Jake Chambers etwas – vielleicht etwas Wichtiges – mitgeteilt hat. Vermutlich, als er auf der Straße gelegen hat, bevor er … ich weiß nicht …«
    »Bevor er ins Zwielicht eingetreten ist?«, schlug Roland vor.
    »Ja«, stimmte Nancy Deepneau zu. »Das glauben wir. Beziehungsweise sie glauben das. Unsere Version der Brecher.«
    Marian bedachte sie mit einem missmutigen Stirnrunzeln, was vermuten ließ, dass hier eine Dame saß, die sich nicht gern unterbrechen ließ. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder Roland zu. »Dinge auf dieser Seite zu sehen fällt unseren Leuten leichter, und einige von ihnen sind sich recht sicher – nicht hundertprozentig, aber doch ziemlich –, dass wiederum auch Jake diese Nachricht vor seinem Tod weitergegeben haben dürfte.« Sie machte eine Pause. »Diese Frau, mit der du reist, Mrs. Tannenbaum …«
    »Tassenbaum«, verbesserte Roland sie. Das tat er, ohne sich dessen groß

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