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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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diese Ausgabe reute ihn noch bitter; sein Vater hatte keinen Sicherheitsmann gebraucht, aber sein Vater, Gott verderbe seine Seele, hatte auch in einer Zeit gelebt, als New York noch eine Stadt und keine Kloschüssel gewesen war), plötzlich aus seinem üblichen Dämmerzustand erwachte und nach der Pistole an seiner Hüfte griff. Er hörte eine Frau schreien, dachte aber, das läge daran, daß sie plötzlich festgestellt hatte, daß es alle Revlon-Präparate im Angebot gab; er war gezwungen gewesen, es ins Angebot zu nehmen, weil dieser Schmendrick Dollentz am anderen Ende der Straße ihn unterbot.
    Er dachte nur an Dollentz und diese Idiotin am Telefon, als sich der Revolvermann wie das drohende Schicksal näherte, und stellte sich vor, wie schön die beiden nackt und mit Honig beschmiert über Ameisenhaufen draußen in der Wüste aussehen würden. DAMEN-Ameisenhügel und HERREN-Ameisenhügel. Herrlich. Er dachte, schlimmer könnte es nicht mehr werden, schlimmer nicht mehr. Sein Vater war entschlossen gewesen, daß sein einziger Sohn in seine Fußstapfen treten sollte, und Gott verderbe die Seele seines Vaters, denn dies war sicherlich der absolute Tiefpunkt eines Lebens voller Tiefpunkte, eines Lebens, das ihn vor seiner Zeit alt gemacht hatte.
    Dies war der totale Tiefpunkt.
    Dachte er jedenfalls mit geschlossenen Augen.
    »Wenn Sie vorbeikommen, Mrs. Rathbun, könnte ich Ihnen ein Dutzend Fünf-Milligramm-Valium geben. Wäre das in Ordnung?«
    »Der Mann kommt zur Vernunft! Gott sei Dank, der Mann kommt zur Vernunft!« Und dann legte sie auf. Einfach so. Kein Wort des Dankes. Aber wenn sie dieses wandelnde Rektum, das sich Arzt nannte, wiedersah, würde sie auf die Knie fallen und ihm die Spitzen seiner Schuhe von Gucci mit der Nase polieren, sie würde ihm einen blasen, sie würde…
    »Mr. Katz«, sagte sein Assistent mit einer Stimme, die sich seltsam gepreßt anhörte. »Ich glaube, wir haben ein Prob…«
    Wieder ein Schrei. Dem folgte der Knall einer Pistole, der ihn so sehr erschreckte, daß er einen Augenblick glaubte, sein Herz würde einen monströsen Schlag in seiner Brust machen und dann einfach stehenbleiben.
    Er machte die Augen auf und sah in die Augen des Revolvermanns. Katz senkte den Blick und sah die Pistole in der Faust des Mannes. Er sah nach rechts und erblickte Ralph, der sich eine Hand rieb und den Mann mit Augen ansah, die aus seinem Gesicht zu platzen drohten. Ralphs eigene Waffe, eine 38er, die er während achtzehn Jahren Polizeidienst gepflegt hatte (und die er nur auf dem Schießstand im Keller des dreiundzwanzigsten Reviers abgefeuert hatte; er behauptete, er habe sie zweimal während eines Einsatzes ziehen müssen… aber wer konnte das schon sagen?), lag als Schrott in der Ecke.
    »Ich brauche Keflex«, sagte der Mann mit den Kanoniersaugen ausdruckslos. »Ich brauche viel. Sofort. Vergessen Sie das RESEBD.«
    Katz konnte ihn einen Augenblick nur anstarren, sein Mund stand offen, das Herz hämmerte in seiner Brust, und sein Magen war eine brodelnde Säuregrube.
    Hatte er wirklich gedacht, er hätte den Tiefpunkt erreicht? Hatte er das wirklich geglaubt?
     
     

15
     
    »Sie verstehen nicht«, brachte Katz schließlich hervor. Seine Stimme hatte einen seltsamen Klang für ihn, und daran war eigentlich nichts Seltsames, denn sein Mund fühlte sich wie ein Flanellhemd an und seine Zunge wie eine Mullbinde. »Es gibt kein Kokain hier. Das ist ein Medikament, das unter gar keinen Umständen abgege…«
    »Ich habe nicht Kokain gesagt«, sagte der Mann mit der Nickelbrille im blauen Anzug. »Ich sagte Keflex.«
    Das hatte ich gedacht, sagte Katz diesem verrückten Monster beinahe, entschied dann aber, daß ihn das provozieren könnte. Er hatte von Drogisten gehört, die wegen Speed überfallen worden waren, wegen Bennies, wegen einem halben Dutzend anderer Mittel (darunter auch Mrs. Rathbuns kostbares Valium), aber er dachte, dies könnte der erste Penicillinraub der Geschichte sein.
    Die Stimme seines Vaters (Gott verderbe den alten Scheißkerl) sagte ihm, er solle aufhören zu bibbern und zu sabbern und etwas tun.
    Aber ihm fiel nichts ein, was er tun konnte.
    »Bewegung!« sagte der Mann mit der Pistole. »Ich habe es eilig.«
    »W-wieviel wollen Sie denn?« fragte Katz. Seine Augen blickten kurz über die Schulter des Mannes, und er sah etwas, das er kaum glauben konnte. Nicht in dieser Stadt. Aber es sah so aus, als wäre es dennoch so. Glück? Sollte Katz tatsächlich einmal

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