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Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Der dunkle Turm - Gesamtausgabe

Titel: Der dunkle Turm - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Absätzen des Jungen schnuppern konnte, wenn er seinen langen Hals streckte.
    »Suze?«, sagte Eddie. »Brauchst du Hilfe?«
    »Damit du mit deinen ungezogenen Händen meine hilflose Kehrseite befingern kannst? Im Leben nicht, weißer Junge!« Dann zwinkerte sie ihm zu und kletterte, indem sie sich mit ihren muskulösen Armen hochzog und mit den Beinstümpfen balancierte. Sie kletterte zwar schnell, aber nicht schnell genug für Eddie; er streckte die Hand aus und kniff sie sanft dorthin, wo es gut tat. »Huch, meine Unschuld!«, rief Susannah lachend und verdrehte die Augen. Dann war sie draußen. Nur Eddie war jetzt noch übrig geblieben. Er stand am Fuß der Leiter und sah sich in dem Luxusabteil um, das gut und gern der Sarg ihres Ka-Tet hätte werden können.
    Du hast es geschafft, du Bengel, sagte Henry. Hast ihn dazu gebracht, sich höchstselbst in Brand zu stecken. Und ich wusste haargenau, dass du das schaffst. Weißt du noch, wie ich das hinter Dahlie’s zu diesen Trantüten gesagt habe? Jimmie Polio und den anderen? Und wie sie gelacht haben? Aber du hast es getan. Du hast ihn mit einem verdammten Milzriss nach Hause geschickt.
    Tja, wie auch immer, es hat funktioniert, dachte Eddie und berührte den Griff von Rolands Waffe, ohne sich dessen bewusst zu sein. Für uns hat es jedenfalls gereicht, um noch mal davonzukommen.
    Er kletterte zwei Sprossen hinauf und sah nach unten. Der Baronswagen machte bereits jetzt einen toten Eindruck. Sogar seit langem tot. Lediglich ein zusätzliches Artefakt einer Welt, die sich weiterbewegt hatte.
    »Adios, Blaine«, sagte Eddie. »So long, Partner.«
    Und dann folgte er seinen Freunden durch den Notausgang hinauf aufs Dach.

Kapitel 4

TOPEKA
     

1
     
    Jake stand auf dem leicht schrägen Dach von Blaine dem Mono und sah nach Südosten, den Pfad des Balkens entlang. Der Wind blies sein Haar (inzwischen ziemlich lang und entschieden nicht mehr mit dem angemessenen Piper-Haarschnitt) in Wellen von Stirn und Schläfen zurück. Er riss die Augen vor Überraschung weit auf.
    Er wusste nicht, was er erwartet hatte – möglicherweise eine kleinere und provinziellere Version von Lud –, aber was er nicht erwartet hatte, war das, was da über den Bäumen eines nahe gelegenen Parks aufragte. Es war ein grünes Straßenschild (vor dem trüben grauen Herbsthimmel schrie die Farbe geradezu) mit einer blauen Abbildung darauf:
     

     
    Roland ging zu ihm, nahm Oy behutsam aus seinem Hemd und setzte ihn ab. Der Bumbler schnupperte an der rosa Oberfläche von Blaines Dach, dann sah er zur Vorderseite des Mono. Hier wurde die glatte Patronenform von zerdrücktem Metall unterbrochen, das streifenförmig nach hinten gerissen worden war. Zwei dunkle Schlitze – sie begannen an der Spitze des Mono und reichten bis zu einem Punkt etwa zehn Meter von der Stelle entfernt, wo Jake und Roland gerade standen – zogen sich als parallele Linien durch das zerrissene Dach. Am Ende eines jeden befand sich ein flacher Metallpfosten mit schwarzgelben Streifen. Diese schienen an einem Punkt unmittelbar vor dem Baronswagen aus dem Dach der Einschienenbahn zu ragen. Jake fand, dass sie ein bisschen wie die Torpfosten beim Football aussahen.
    »Das sind die Pfeiler, auf die er aufprallen wollte«, murmelte Susannah.
    Roland nickte.
    »Wir haben großes Glück gehabt, großer Junge, weißt du das? Wenn dieses Ding noch etwas schneller gefahren wäre…«
    »Ka«, sagte Eddie hinter ihnen. Er hörte sich an, als würde er lächeln.
    Roland nickte. »So ist es. Ka.«
    Jake wandte sich von den Torpfosten aus Transstahl ab und wieder dem Schild zu. Er war irgendwie davon überzeugt, dass es nicht mehr da sein oder dass etwas anderes darauf stehen würde (M AUTSTRASSE VON M ITTWELT vielleicht, oder ACHTUNG DÄMONEN), aber es war noch da, und es stand auch noch dasselbe darauf.
    »Eddie? Susannah? Seht ihr das?«
    Sie schauten in die Richtung, in die er mit dem Finger zeigte. Eine lange Zeit – so lange, dass Jake schon befürchtete, er hätte nur eine Halluzination – sagte keiner etwas. Dann meinte Eddie leise: »Ach du Scheiße. Sind wir wieder zu Hause? Und wenn ja, wo sind die ganzen Leute? Und wenn so etwas wie Blaine in Topeka Halt gemacht hat – unserem Topeka, Topeka, Kansas –, wie kommt es, dass ich davon nichts in Sixty Minutes gesehen habe?«
    »Was ist Sixty Minutes?«, fragte Susannah. Sie schirmte die Augen ab und sah in Richtung Südosten zu dem Schild.
    »Eine Nachrichtensendung im

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