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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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derart unhöflich war, fand jedoch wenigstens die Stimme wieder. „Mr. Reynolds, ich bin Ihnen überaus dankbar für Ihre Begleitung, aber nun, da mein Gemahl da ist, kann er die Aufgabe übernehmen.“
    Freddie hüstelte gekünstelt. „Unter diesen Umständen, Lady Whitmore … vielleicht sollte ich dann gehen.“
    „Eine ausgezeichnete Idee.“ Der Earl nickte grimmig. „Und wenn Sie schon einmal dabei sind, können Sie gleich morgen früh eine ausgedehnte Reise aufs Festland unternehmen. Und hören Sie gefälligst auf, meiner Frau Blumen zu schicken.“
    Nach Freddies hastigem Abschied klappte Emily ihren Fächer auf. Plötzlich hatte sie gelinde Zweifel, ob es eine so gute Idee gewesen war, auf den Ball zu kommen. „Das war nicht sehr nett.“
    Doch das schien Whitmore nicht zu kümmern. „Warum sind Sie hier?“, fragte er ungehalten.
    Emily sank der Mut ob seines scharfen Tonfalls. Verlegen richtete sie den Blick auf die Topfpalmen an der Wand. „Sie haben gesagt, es sei nicht notwendig, dass ich komme. Nicht, dass ich nicht erwünscht bin. Soll ich nach Hause fahren?“
    „Zuerst müssen wir reden. Treffen Sie mich bei den steinernen Amphoren im Garten.“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, marschierte er davon. Als Emily sich umsah, bemerkte sie ein Grüppchen älterer Frauen, die sie beobachteten und sich flüsternd unterhielten. Sicherlich waren es nicht die schmeichelhaftesten Gerüchte, die in London über sie kursierten. Eine der Matronen wandte ihr sogar demonstrativ den Rücken zu. Emily hatte keine Ahnung, ob der Skandal um ihren Vater oder aber ihre Ehe der Grund dafür war.
    Sie wartete scheinbar endlose Minuten, in denen sie sich so unauffällig wie möglich verhielt. Dann ging sie auf die Terrasse und versuchte, die Steinamphoren ausfindig zu machen, die Stephen erwähnt hatte. Der frische Duft von Eisenkraut erfüllte die Luft.
    Ihr Ehemann trat aus dem Schatten hervor und winkte sie zu sich. Emily folgte seiner Aufforderung, bis sie neben ihm hinter einer hohen Buchsbaumhecke stand. Vom Ballsaal aus konnte niemand sehen, dass sie mit dem Earl sprach.
    Stephen senkte die Stimme, als fürchtete er, belauscht zu werden. „Heute Abend, kurz vor dem Ball, hat jemand, der sich als mein Kutscher ausgab, versucht, mich umzubringen. Ich habe seine Leiche in der Nähe des Parks zurückgelassen und den Behörden Bescheid gegeben.“
    Immer noch verfolgte Stephen die Erinnerung an den Pulvergeruch und das warme Blut des Mannes an seinen Händen. Er musste unbedingt herausfinden, warum sein Leben in Gefahr war – und er bedauerte zutiefst, dass Emily in die Sache hineingezogen wurde.
    Emily schwieg.
    Seine Miene verfinsterte sich. „Wünschen Sie etwa, er hätte Erfolg gehabt?“
    „Ich hatte geglaubt, die Gefahr wäre vorüber“, gestand sie. „Warum sollte jemand Sie tot sehen wollen?“
    „Ich habe einen Verdacht. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit einer Investition, die vor einigen Monaten mit einer Schiffsladung getätigt wurde.“
    „Und was für ein Zusammenhang sollte das sein?“
    „Ich habe erfahren, dass das Geschäft ein Verlust war. Der gesamte Gewinn wurde gestohlen. Auch Ihr Bruder hatte in die Fracht investiert, außerdem Carstairs und ich selbst.“
    „Daniel hat nichts Falsches getan“, verteidigte Emily ihren Bruder.
    „Ich habe ihn nicht beschuldigt. Doch der Mann, der Ihren Bruder umbrachte, versucht vermutlich, auch mich unschädlich zu machen.“ Es gab viele Spuren, und er musste die Puzzleteilchen zusammenfügen, bevor sein Widersacher ein weiteres Mal zuschlagen konnte.
    „Sagten Sie nicht, er sei tot?“
    „Der Tote war ein Auftragsmörder, dessen bin ich sicher.“
    Emily holte tief Luft und sah zu Boden. „Auch ich wurde angegriffen, kurz nachdem Sie nach London abgereist waren – auf Falkirk.“
    Fassungslos lauschte er ihrem Bericht von dem Vorfall. Warum hatte sie nichts gesagt? Schließlich war er ihr Ehemann, und er hatte ein Recht zu erfahren, wenn jemand versuchte, seinen Schutzbefohlenen zu schaden. „Hat er Sie verletzt?“
    „Nein. Er stieß mich nur zu Boden, das war alles.“
    Stephen ballte die Hände zu Fäusten. „Haben Sie sonst noch jemandem davon erzählt?“
    „Nur Ihnen.“ Einen langen Moment sah sie ihn an. Ihr blondes Haar schimmerte beinahe silbern im Mondschein.
    „Ich kann Sie nicht beschützen, wenn Sie Geheimnisse vor mir haben“, sagte er schärfer, als ihm lieb war. „Sie hätten mir von dem Überfall erzählen

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