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Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition)

Titel: Der Earl und sein verführerischer Engel (Historical) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Willingham
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die an dem Geschäft mit der Lady Valiant beteiligt waren?“
    „Ja, natürlich.“ Carstairs kniff die Augen zusammen. „Die Frage ist, wo Hollingford seine Aufzeichnungen verwahrt haben könnte. Haben Sie danach suchen lassen?“
    „Nein. Ich bin gerade erst nach London zurückgekehrt.“ Aus dem verzweifelten Tonfall des Viscounts schloss Stephen, dass es um mehr ging als eine gestohlene Schiffsladung. „Ist denn sonst noch etwas vorgefallen?“
    „Seit ein paar Wochen erhalte ich Drohbriefe. Man verlangt eintausend Pfund, ansonsten wird man meiner Familie etwas antun.“ Wütend knallte Carstairs das Glas auf den Tisch. „Selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht so viel zahlen. Ich hatte auf den Erlös aus dem Geschäft mit der Lady Valiant gebaut.“
    Carstairs’ Enthüllung seiner finanziellen Probleme ließ Stephen aufhorchen. „Warum sollte Sie jemand erpressen wollen?“
    „Ich schätze, der Erpresser vermutet, dass ich den Frachterlös gestohlen habe.“
    Stephen schwieg in der Hoffnung, dass Carstairs noch mehr preisgeben würde. Der Viscount leerte sein Glas. „Eine Sache noch, Whitmore. Sie sollten Ihren Kragen richten. Sonst schöpft noch jemand Verdacht.“
    „Weswegen?“
    Mit einem ironischen Lächeln knöpfte Carstairs seine Manschetten auf und schob den Ärmel hoch.
    Auf dem Unterarm befand sich eine schwarze Tätowierung, die genauso aussah wie die von Stephen.

11. KAPITEL
    Beim Schlagen von Eischnee braucht man Geduld und Ausdauer. Es bedarf einiger Anstrengung, wenn das Ergebnis gut sein soll …
    – aus dem Kochbuch der Emily Barrow –
    S tephen reichte dem Butler seinen Mantel und ging die Treppe hoch. An seiner Hand baumelten Emilys Tanzschuhe, deren Seidenbänder er sich locker um die Finger geschlungen hatte. Nachdem seine Gattin vor ihm fortgelaufen war, hatte er die Slipper tatsächlich hinter dem Farn auf der Terrasse entdeckt. Es sah seiner Frau ganz ähnlich, sich nicht um gesellschaftliche Regeln zu scheren.
    Auf irgendeine Weise schien er sie heute Abend erschreckt zu haben. Als er ihr sein Verlangen gezeigt hatte, war sie vor ihm geflohen, als habe er sie aufgefordert, sich ihm an Ort und Stelle hinzugeben.
    Im oberen Stockwerk angekommen, fragte er sich, in welchem Schlafzimmer er sie wohl vorfinden mochte. Heute war etwas zwischen ihnen anders geworden, denn zum ersten Mal hatte sie ihn geküsst – völlig unerwartet für ihn, zumal nach einem solch zermürbenden Abend.
    Es missfiel ihm, wie die Damen des ton auf dem Ball mit ihr umgesprungen waren. Vermutlich hatten die herzlosen Matronen reihenweise auf den Gefühlen seiner Frau herumgetrampelt, und er machte sich Vorwürfe, nichts dagegen unternommen zu haben. Trotzdem durfte er sich jetzt nicht an ihrer Seite zeigen, denn wenn er erkennen ließ, dass Emily ihm etwas bedeutete, brachte er sie in Gefahr. Er konnte nicht ausschließen, dass sich der Mann, der für den Anschlag auf sein Leben verantwortlich war, heute Abend unter den Ballgästen befunden hatte. Möglicherweise war es sogar Carstairs, denn auch der Viscount hatte in das unglückselige Geschäft mit der Lady Valiant investiert. Doch stellte er deshalb auch eine Bedrohung dar? Die Tätowierung ließ das Gegenteil vermuten.
    Im angrenzenden Raum hörte Stephen ein Kind weinen und beschloss, den kleinen Schreihals zu beruhigen. Als er die Tür öffnete, hob das Baby auf seinem Lager aus zusammengeschobenen Sesseln den Kopf. Stephen konnte sich nicht erinnern, ob Emily ihm den Namen des Kindes genannt hatte, aber ihm wurde schlagartig klar, dass er schon längst eine Wiege hätte kaufen müssen.
    Die Kleine grinste ihn an und enthüllte dabei zwei Zähne. „Da-da-da.“
    „Keine Chance“, warnte er. „Wir werden uns nicht solchen Narreteien hingeben. Nun mäßige deine Lautstärke, bevor dich noch jemand hört.“
    Sie verzog das Gesicht und sah aus, als wolle sie umgehend wieder anfangen zu schreien.
    Doch Stephen war schneller. Er trat an die Schlafstatt und hob das Baby auf den Arm, ehe der kleine Satansbraten mit seinem höllischen Geheule den ganzen Haushalt aufweckte.
    Das Baby kuschelte sich an seine Brust. Sein weiches Haar roch nach Seife, und plötzlich wurde Stephen von dem Verlangen übermannt, das kleine Geschöpf zu beschützen. Neugierig hielt er das Kind ein Stück von sich, um es zu betrachten.
    Glücklich glucksend kaute das Mädchen auf seinem kleinen Fäustchen herum.
    „Ich schätze, du hast keine Ahnung, wo deine Tante Emily

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