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Der einaeugige Henker

Der einaeugige Henker

Titel: Der einaeugige Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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Bescheid gegeben, und das war wohl im letzten und im rechten Augenblick. Und du hast als Zeuge sehen können, zu was dieser Henker fähig war. Er hat drei Menschen umgebracht und eine vierte Person gerettet. Warum hat er das getan? Was will er mit der Frau?«
    »Ich habe keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, wer sie ist. Sorry, aber das ist nun mal so.«
    »Leider. Wenn wir sie haben, dann haben wir auch den Killer oder den einäugigen Henker.«
    »Das ist möglich.« Ich breitete die Arme aus. »Aber wie, Suko, sollen wir sie finden? Kannst du mir darauf eine Antwort geben? Ich glaube nicht, dass wir sie in der Kartei haben, weil sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht hat. Ich gehe davon aus, dass sie unschuldig in diese Sache hineingeraten ist.«
    »Und was ist mit den drei Männern, die umgebracht worden sind? Kennst du sie?«
    »Nein.«
    »Sie sahen nicht wie Chorknaben aus.«
    »Stimmt, Suko, das habe ich dir erzählt. Ich gehe davon aus, dass sie zur Rocker-Szene gehören.«
    »Das ist doch schon ein Hinweis. Können wir über sie an den Einäugigen herankommen?«
    »Es wäre einen Versuch wert«, sagte ich. »Aber kannst du dir vorstellen, wie lange so etwas dauert? Die Jungs reden doch nicht. Bei denen musst du erst mal eine Basis des Vertrauens aufbauen. Und dann weißt du noch immer nicht, was mit ihnen los ist.«
    »Was ist mit dem Pfarrer?«
    Ich schaute Suko an und sagte: »Der Mann wäre eine Option, wenn er mehr wüsste. Das ist leider nicht der Fall. Er ist auch überrascht worden und hätte nie daran gedacht, dass der Spiegel in seiner Kirche etwas Besonderes ist. Das ist für ihn der reine Wahnsinn gewesen.«
    »Dann weiß ich auch nicht mehr weiter.«
    Suko hatte recht. Ich wusste auch nicht, was wir in diesem Fall noch tun konnten. Vor uns lag ein Spiegel, der völlig normal aussah, es aber nicht war, wenn man ihn genauer betrachtete und sich auf die Fläche konzentrierte.
    Sie war nicht unbedingt glatt, das mal vorausgesetzt. Wer genauer hinblickte, der sah die Flecken, die an Schlieren erinnerten und sich in der Fläche ausgebreitet hatten. Aber da musste man schon den Kopf schief legen, was Suko auch tat.
    »Er ist interessant, oder?«
    Mein Freund richtete sich wieder auf. »Ja, das schon. Und ich glaube auch nicht, dass dieser Killer ihn so einfach aufgeben wird.« Er nickte dem Spiegel zu. »Ich kann mir vorstellen, dass er ihn wiederhaben will.«
    »Wiederhaben oder wieder zurückholen?«
    »Beides.«
    »Das kann man nur hoffen. Deshalb habe ich ihn auch mitgenommen.«
    »Wir müssen warten.«
    »Du sagst es, Suko.«
    Es klingelte kurz, und Suko meinte, dass es seine Partnerin Shao war.
    »Was macht dich so sicher?«
    »Ich wette.«
    Das tat ich nicht. Dafür öffnete ich die Tür, und es war tatsächlich Shao, die zu uns wollte. In der Hand hielt sie eine Schüssel, auf der ein Deckel lag.
    »Ich denke, dass ihr ein kleines Essen zu euch nehmen wollt.«
    »He, danke, das ist gut.«
    Shao lächelte. »Ich wusste es.«
    Ich bat sie in die Wohnung, aber sie wollte nicht. Nebenan hatte sie mehr Abwechslung. Vor allen Dingen durch den Computer. Shao stand mit Gott und der Welt in Verbindung.
    Ich bedankte mich noch mal und ging zurück ins Wohnzimmer. »Ist dir nach Essen zumute?«
    Suko lachte. »Aber immer doch. Ich wusste, dass Shao uns nicht im Stich lassen würde. Hol mal bitte Besteck und Teller.«
    »Alles klar.«
    Wenig später saßen wir uns gegenüber und aßen von Shaos Nudelpfanne, die wirklich gut schmeckte.
    Wir beide lächelten uns zu. »Es gibt ja immer wieder einen Sonnenschein im Leben«, meinte Suko. »Da brauche ich nur an das Essen hier zu denken. Shao ist wirklich eine gute Köchin.«
    »Das kann ich nicht bestreiten.«
    Wir aßen, und der Spiegel war in dieser Zeit einfach vergessen.
    Suko hatte seinen Teller als Erster leer. Ich ließ mir Zeit, zudem war ich gedanklich mit anderen Dingen beschäftigt. Mir gingen die grausamen Morde nicht aus dem Kopf, und ich frage mich, welches Motiv dieser Einäugige wohl gehabt hatte.
    Ich kannte es nicht. Es konnte in der Vergangenheit liegen, aber wer würde uns darüber aufklären können?
    Suko merkte, dass meine Gedanken wegliefen. Er wollte wissen, woran ich dachte.
    Ich sagte es ihm.
    »Das ist ein Problem, John. Und wenn du auf den Pfarrer setzt, dann glaube ich, dass du da Pech hast. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in die Probleme mit einbezogen ist.«
    »Dann ist der Spiegel zufällig in der Kirche

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