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Der Einbruch des Meeres

Der Einbruch des Meeres

Titel: Der Einbruch des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Zeribet verließen, mußten die nötigen Nahrungsmittel mitgenommen werden, da sich am Werkplatze bei Goleah von solchen ja nichts mehr vorfand.
    – Pointar, euer Meister, sagte Leutnant Vilette, beabsichtigte also nach der Kanalseite an der Stelle, die der Ingenieur als Treffpunkt bestimmt hatte, zurückzukehren?
    – Ja freilich, versicherte Mezaki, und ich kam nur dahin, um mich zu überzeugen, ob die Berber von dort abgezogen wären oder nicht.
    – Du meinst also bestimmt, daß wir die Arbeiterschar in Gizeb antreffen werden?
    – Jawohl, da, wo ich sie verlassen habe und Pointar mich verabredetermaßen erwarten soll. Wenn wir die Pferde etwas antreiben, können wir binnen zwei Stunden an Ort und Stelle sein.«
     

    Der Offizier und seine Leute ritten zwischen den Bäumen hin. (S. 155.)
     
    Den Marsch bei der drückenden Hitze zu beschleunigen, das war ja nicht gut angängig, und der Wachtmeister erhob auch dagegen Einspruch. Übrigens mußte die Oase auch bei mittelmäßig schneller Gangart zu Mittag erreicht werden, und nach mehrstündigem Ausruhen konnte der Leutnant Goleah vor Anbruch der Nacht immer noch wieder erreicht haben. Je höher die Sonne freilich über die warmen Schwaden am Horizonte emporstieg, desto unerträglicher wurde die Hitze, so daß die Lungen nur noch eine glühende Luft atmeten.
    »Ei, zum Teufel, Herr Leutnant, rief der Wachtmeister stöhnend, seit den drei Jahren, wo ich Afrikaner bin, glaub’ ich eine so tolle Hitze noch nicht erlebt zu haben. Man atmet ja nur noch das reine Feuer, und Wasser, das man verschlänge, würde im Magen am Ende ins Kochen geraten. Könnte man sich nur wenigstens, wie mein Coupe-à-Coeur, durch Herausstrecken der Zunge Erleichterung verschaffen! Sehen Sie da den roten Lappen, der ihm bis zur Brust hinunterhängt?
    – Machen Sie’s doch ebenso, Wachtmeister, sagte Leutnant Vilette lachend, machen Sie’s nur, wenn’s auch nicht gerade ordonnanzmäßig ist!
    – Hu, da würde mir’s bloß noch wärmer, erwiderte Nicol. Am besten wär’s, den Mund geschlossen und den Atem anzuhalten. Doch wie soll einer das anfangen?
    – Der Tag wird nicht vorübergehen, bemerkte der Leutnant, ohne daß ein Gewittersturm ausgebrochen wäre.
    – Das glaub’ ich auch«, stimmte ihm Mezaki bei, der als Eingeborner weniger von der außerordentlich hohen Temperatur litt, die in der Wüste so häufig vorkommt.
    »Vielleicht, setzte er hinzu, sind wir vorher schon in Gizeb. Dort können wir unter dem Schutz der Bäume das Gewitter sich ruhig austoben lassen.
    – Das wäre allerdings wünschenswert, antwortete der Leutnant. Die dicken Wolken scheinen noch kaum nordwärts zu ziehen, und Wind ist bis jetzt auch noch nicht zu spüren.
    – Oho, Herr Leutnant, rief der Wachtmeister, diese afrikanischen Gewitter brauchen keinen Wind, die ziehen ganz allein ihres Wegs, wie die Paketboote von Marseille nach Tunis! Man möchte wirklich glauben, sie hätten eine richtige Maschine im Leibe!«
    Wie übermäßig aber auch die Hitze war und wie große Erschöpfung sie zur Folge haben mochte: Leutnant Vilette trieb doch zur Eile an, soweit das möglich war… Ihm lag vor allem daran, diese Etappe, eine Strecke von zwanzig Kilometern, durch die völlig schutzlose Ebene ohne Aufenthalt zurückgelegt zu haben. Dadurch hoffte er auch, vor Ausbruch des Unwetters am Ziele zu sein, und während der Rast in Gizeb konnte sich dieses dann entladen. Die Spahis ruhten inzwischen in der Oase aus und stärkten sich mit den Nahrungsmitteln, die sie in ihrem Futtersacke mitgebracht hatten. War dann die schlimmste Mittagshitze vorüber, so würden alle, am Nachmittage gegen vier Uhr, wieder aufbrechen und sie konnten dann noch vor der tiefern Dämmerung am Lagerplatze eingetroffen sein.
    Die Pferde litten von diesem Marsche aber so arg, daß die Reiter sie unmöglich trabend erhalten konnten. Bei dem mehr und mehr drohenden Gewitter wurde die Luft geradezu unatembar. Die schweren, dunkeln Wolken, die die Sonne hätten verschleiern können, stiegen nur sehr langsam höher, und der Leutnant hatte voraussichtlich die Oase erreicht, ehe sie am Himmel bis zum Zenith hinausgezogen waren. Jetzt bemerkte man selbst tief unten am Horizonte noch nichts von elektrischen Entladungen, und auch das schärfste Ohr konnte kein entferntes Donnerrollen wahrnehmen.
    Immer ging es weiter… weiter, und die von der Sonne verbrannte Ebene blieb ebenso öde, wie sie ohne Grenzen zu sein schien.
    »He, Arbico, rief der

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