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Der Einbruch des Meeres

Der Einbruch des Meeres

Titel: Der Einbruch des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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– der Wohnstätten drang kein Lichtstrahl.
    Vorsichtigen Schrittes wagten sich die Flüchtlinge unter die Bäume, und bis zum Ausgange des Fleckens waren sie noch mit niemand zusammengetroffen.
    Da plötzlich trat ihnen ein Mann mit brennender Laterne in der Hand entgegen. Sie erkannten ihn, und er sie nicht minder.
    Es war Mezaki, der von dieser Seite des Fleckens nach seiner Wohnung zurückkehrte.
    Mezaki gewann nicht einmal Zeit, einen Schrei auszustoßen: der Hund war ihm an die Kehle gesprungen, und der Verräter sank leblos zur Erde.
    »Gut… brav gemacht, Coupe-à-Coeur,« sagte der Brigadier.
    Der Kapitän und seine Genossen brauchten sich nun nicht mehr zu beunruhigen wegen des elenden Schurken, der vor ihnen tot am Boden lag, und schnellen Schrittes folgten sie erst der Grenze des Henguiz und wandten sich dann nach Osten dem Melrir zu.
Fünfzehntes Kapitel.
Auf der Flucht
    Erst nach reiflicher Überlegung, was infolge der gelungenen Entweichung zu tun sei, hatte sich der Kapitän Hardigan für die Marschrichtung nach Osten entschieden. An der entgegengesetzten Seite, etwas westlich jenseits der Grenze des Melrir, lag zwar der mehr besuchte Touggourt, der neben der spätern transsaharischen Bahnlinie hin verlief, von wo es leicht gewesen wäre, Biskra mit Sicherheit in der gewöhnlich dazu nötigen Zeit zu erreichen. Diesen Teil des Schotts kannte er aber nicht, da er von Goleah nach Zenfig von Osten her gekommen war, und nach Westen vom Henguiz hinauszugehen, das bedeutete für ihn nicht nur einen Sprung ins Dunkle, sondern brachte auch die Gefahr mit sich, Mannschaften von Hadjar zu begegnen, die von ihm dahin entsendet waren, um etwaige Truppen zu beobachten, die von Biskra aus auf dieser Seite heranziehen könnten. Übrigens war der Weg zwischen Zenfig und dem Kanalende ziemlich gleich lang, und die Arbeiter konnten jetzt in größrer Zahl nach dem Werkplatze zurückgekehrt sein. Begab er sich nach Goleah, so begegnete er vielleicht sogar der Abteilung des Leutnants Vilette, der ja Nachsuchungen in diesem Teile des Djerid unternehmen mußte. Endlich war auch Coupe-à-Coeur von der Oase aus in dieser Richtung hingelaufen, der, wie der Brigadier dachte, dafür seine »guten Gründe« haben werde, und empfahl es sich denn nicht, sich auf die Findigkeit Coupe-à-Coeurs zu verlassen?
    »Herr Kapitän, äußerte deshalb auch Pistache, wir brauchen ihm nur zu folgen, er irrt sich jedenfalls nicht. Obendrein sieht er in der Nacht ebensogut wie am Tage. Ich versichere Ihnen, das ist ein Hund mit den Augen der Katze!
    – Nun, so gehen wir ihm nach,« hatte Kapitän Hardigan geantwortet.
    Das war wohl auch das Beste, was sie tun konnten. In der tiefen Finsternis und in dem Labyrinth der Oase wären die Flüchtlinge Gefahr gelaufen, rund um den Flecken zu irren, ohne davon wegzukommen. Da sie aber Coupe-à-Coeur folgten, gelangten sie glücklich und schnell nach der nördlichen Grenze des Henguiz, längs dessen Seite sie hinziehen konnten.
    Es war um so notwendiger, sich davon nicht zu entfernen, als der Boden des Melrir weiter draußen ziemlich unsicher war und vielfach sumpfige Stellen enthielt, aus denen es fast unmöglich wäre, sich wieder zu befreien. Die dazwischen verlaufenden gangbaren Wege waren nur den Tuaregs von Zenfig und einigen Nachbarorten bekannt, die als Führer zu dienen pflegten, ihre Dienste aber häufig nur anboten, um die betreffenden Karawanen zu plündern.
    Die Flüchtlinge schritten schnell dahin und hatten keine gefährliche oder unliebsame Begegnung gehabt, als sie bei Tagesanbruch in einem Palmenwäldchen Halt machten. Unter Berücksichtigung der Schwierigkeit, in voller Dunkelheit dahinzumarschieren, konnten sie die auf dieser ersten Wegstrecke zurückgelegte Entfernung höchstens auf sieben bis acht Kilometer schätzen. Es blieben also noch zwanzig bis zur äußersten Spitze des Henguiz, und von da etwa noch ebenso viele durch das Schott bis zur Oase vor Goleah.
    Von dem nächtlichen Marsche stark ermüdet, hielt es der Kapitän Hardigan für angezeigt, hier eine Stunde auszuruhen. Das Gehölz war verlassen, und die nächsten Ortschaften lagen am südlichen Rande der zukünftigen Zentralinsel. Diese konnten leicht vermieden werden. So weit der Blick nach Osten reichte, war von der Reiterschar Hadjars nicht das geringste zu sehen. Da sie aus Zenfig vor fünfzehn Stunden aufgebrochen war, mußte sie wohl schon sehr weit gelangt sein.
    Wenn die Müdigkeit aber die Flüchtlinge

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