Der Einfaltspinsel
mit dem Kopf auf der Ladefläche von Bert Addles Pick-up auf und verlor das Bewusstsein. Es war Donnerstagabend.
Auf der anderen Straßenseite hatte sich Bert Addle am Ende eines Feldwegs postiert, Meldrum Manor fest im Blick. Er war mit einem Pick-up gekommen, den er sich von einem Kumpel geborgt hatte, der nach Ibiza geflogen war, um ordentlich Drogen und Alk zu tanken und die restliche Energie, falls er noch welche übrig hatte, bei Sex und ein paar Schlägereien zu verpulvern. Bert fragte sich allmählich, ob die Beleuchtung in dem Haus jemals ausgehen und der Scheißkerl Battleby und Mrs. Rottecombe jemals zum Country Club aufbrechen würden. Er musste jetzt nur noch die Schlüssel von dem Balken in der Scheune holen und sich selbst durch die Küchentür in das Haus einlassen, sobald Battleby weg war. Um 22:45 gingen endlich die Lampen aus, und er sah, wie das Paar die Hintertür abschloss und losfuhr. Bert wartete noch eine Weile, um sicherzugehen, dass sie nicht unverhofft zurückkamen. Dann streifte er sich ein Paar Latexhandschuhe über und machte sich ans Werk. Eine halbe Stunde später stand er in der Küche. Erst als er im ersten Stock war, benutzte er seine Taschenlampe, um den Schrank im Ankleidezimmer ausfindig zu machen. Er war genau da, wo Martha beschrieben hatte, und enthielt, wonach Bert Addle suchte. Bert schnappte sich die Sachen und ging wieder nach unten. In der Küche zog er einen Mülleimer aus Plastik unter der Spüle hervor und legte einen ölgetränkten Lappen sowie einen mitgebrachten Gummistiefel hinein. »Es muss jede Menge Qualm geben, der die Feuerwehr anlockt«, hatte Tante Martha ihm eingeschärft, und ihr Wunsch war Bert Befehl. Der Gummistiefel würde qualmen und dazu noch gen Himmel stinken. Doch zuerst musste er den Range Rover vorfahren und die Porno-Zeitschriften samt einem Teil der S&M-Utensilien auf den Vordersitz legen. Sobald er das erledigt und die Türen des Range Rover verschlossen hatte, kehrte er in die Küche zurück und zündete den öligen Lappen an. Als der zu schwelen begann, verließ er das Haus durch die Hintertür, nahm die Schlüssel aus seiner Tasche und schloss ab. Er lief durch den Hof in die Scheune und hängte die Schlüssel wieder an den Balken. Dann flitzte er zurück zum Pick-up, schmiss die Kapuze, zwei Peitschen und ein paar Pornos auf die Ladefläche und fuhr durch den Waldweg zu der anderthalb Kilometer entfernten Straße. Sein nächster Besuch galt Leyline Lodge. Das Haus der Rottecombes war drei Kilometer weit entfernt und erfreulich abgelegen. Es brannte kein Licht. Bert fuhr weiter, hielt an, stieg aus und griff über den Rand der Ladefläche, um Peitschen samt Kapuze zu holen, hatte aber zu seinem Entsetzen Wilts Bein in der Hand. Einen Moment lang bezweifelte er seine eigene Wahrnehmung. Ein Mann lag auf der Ladefläche des Pick-up? Wann war der Mistkerl da hingekommen? Bestimmt auf dem Waldweg. Bert überlegte nicht lange. Er schmiss den Sado-Maso-Kram in die Garage, kippte die Ladeklappe des Pick-up herunter und hievte den dumpf aufschlagenden Wilt auf den Betonboden. Und schon saß er wieder auf dem Fahrersitz und beeilte sich, von Leyline Lodge fortzukommen. Das war klug.
Im Meldrum Manor waren Mrs. Meadows’ kühnsten Hoffnungen, dass Rauch die Aufmerksamkeit der Feuerwehr erregen würde, noch übertroffen worden. Doch auch ihre schlimmsten Befürchtungen waren übertroffen worden. Sie hatte nicht an den extravaganten Geschmack des Filipino-Hausmädchens gedacht, was exotische und äußerst intensiv duftende Luftverbesserer betraf, und wie sehr Battleby diese Dinger verabscheute. Am vorigen Morgen hatte er sechs unter Druck stehende Dosen der Duftrichtungen Jasmine Flower, Rose Blossom und Oriental Splendour in den Mülleimer geworfen und dem Hausmädchen befohlen, nie wieder neue zu kaufen. Als Ergebnis von Bert Addles Bemühungen würden auch keine mehr gebraucht werden. Der Rauch, den er so zustimmend registrierte, als der Gummistiefel begonnen hatte zu qualmen, war langsam, aber sicher zu einem verheerenden Feuer geworden. Als es die unter Druck stehenden Dosen erreichte, machte die orientalische Pracht ihrem Namen Ehre und explodierte. Die anderen Dosen folgten ihrem Beispiel. Mit einer Explosion, die brennendes Plastik durch die Küche schleuderte und die Fensterscheiben zum Bersten brachte, teilten sie Meldrum Slocum mit, dass das Herrenhaus in Flammen stand.
In ihrem Häuschen war Martha Meadows vollauf damit
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