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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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lasse. Im Bett ist es gerade ein Streicheln oder nach ihm Hinlangen. Wenn ich
sexbedürftig bin, streichle ich ihn auf mehr sinnliche Weise .«
    Beverly, 37 Jahre alt und seit
neun Jahren verheiratet, meint: »Zuweilen zu Hause, wenn mein Mann Zeitung oder
sonst irgend etwas liest, stelle ich mir Musik an und tanze dazu in eindeutiger
Manier. Auf dem Wege lenke ich seine Aufmerksamkeit auf mich. Manchmal gehe ich
auch hinauf und umarme und küsse ihn, wenn ich keine Unterwäsche anhabe.
Normalerweise trage ich einen Büstenhalter und Schlüpfer. Tu ich das einmal
nicht, ist er wirklich überrascht und rasch erregt, und das ist dann ein guter
Auftakt zum Geschlechtsverkehr. Ich habe keine Lust, immer nur ein und
denselben Weg zu gehen, um den Sex einzuleiten. Es ist so langweilig und wird
zur Gewohnheit. Das dämpft dann bei mir sehr rasch den Lustpegel .«
    Allison, 35 Jahre alt,
geschieden, lebt mit ihrem Freund zusammen. Sie weiß zu unserem Thema
beizutragen:
    »Manchmal gehen wir durch
Zeiten, in denen wir nicht viel Sex miteinander haben, vor allem im Winter. Das
liegt daran, daß wir unser Haus sehr kalt halten und deshalb in aller Regel mit
Laken und Schlafanzügen eingemummelt sind. Außerdem gibt es Perioden, in denen
er in seine Gedanken versunken und müde ist. Und dann möchte er auch für einige
Tage keinen Sex haben. Dann kann es passieren, daß ich ihm Teile meines Körpers
zur Schau stelle, gerade um ihn daran zu erinnern, daß da alles noch auf ihn
wartet. Wenn er dann so urplötzlich meinen nackten Po oder meinen Bauch sieht,
fällt ihm alles wieder ein, und er denkt vielleicht: >Hm, das ist eigentlich
gar keine schlechte Idee .< Er beginnt dann wieder
daran zu denken, wie hübsch der Sexualverkehr bei uns beiden immer gewesen ist.
Ich muß also nur ab und zu die passende Gelegenheit finden, um ihm gewisse
Körperteile vor die Nase zu halten, damit er sich daran erinnert, daß Sex doch
etwas sehr Hübsches sei, und daß er den eigentlich ganz gern wieder einmal hätte .«
    Susan, 36 Jahre alt und
verheiratet, meinte dazu:
    »Ich sorge dafür, daß ich
gleichzeitig mit ihm ins Bett gehe Normalerweise sind wir beide abends so hundemüde,
daß wir sofort einschlafen, wenn wir das Kissen unter uns fühlen. Wenn ich aber
auf Sex eingestellt bin, dann lasse ich ihn nicht einschlafen. Sehr zartfühlend
bin ich dabei gerade nicht. Ich muß dann mit ihm sprechen, um sicherzugehen,
daß er lange genug wach bleibt, um meine Wünsche zur Kenntnis zu nehmen. Dabei
berühre ich ihn und schmuse mit ihm. Für mich ist es heute keine Schwierigkeit
mehr, so zu handeln. Aber ich weiß, daß es viele Frauen gibt, die das niemals
fertigbringen. Ich habe auch eine gewisse Zeit gebraucht, bis ich soweit war.
Vor allem dauerte es seine Zeit, bis ich soviel Vertrauen entwickelt hatte, daß
ich keine Angst vor einer Zurückweisung mehr in mir spürte .«
    Angst vor Zurückweisung schien
ein weitverbreiteter Grund dafür zu sein, daß Frauen nur zögernd von sich aus
einen Sexualakt einleiteten. Wie bei der Verständigung über sexuelle Vorlieben
setzten auch hier viele Frauen voraus, daß fehlende Lust bei ihrem Partner das
gleiche sei wie eine persönliche Zurückweisung.
    Die Wahrheit ist aber, daß es
eine echte Befreiung bedeuten kann, wenn ein Partner eine sexuelle Einladung
mit >nein< beantwortet. Das gibt nämlich auch der Frau das Recht, nicht
immer auf seine sexuellen Ouvertüren einzugehen. Viele Frauen, die wir interviewt
haben, sind während ihres ganzen Ehelebens niemals in der Lage gewesen, direkt
zum Sex >nein< zu sagen. Sie konnten sich verweigern, wenn sie
Kopfschmerzen hatten oder vielleicht gerade ihre Periode, oder die Kinder
hatten sie während der ganzen, letzten Nacht wachgehalten, aber sie konnten nie
einfach >nein< sagen, nur weil ihnen nicht danach zumute war. Sie hatten
einfach das Empfinden, dieses Recht stünde ihnen nicht zu. Sie lebten in der
Vorstellung, alles Geschlechtliche sei Privileg ihres Ehemannes. Infolgedessen
haben sie, wenn auch widerstrebend, nachgegeben und sich dabei häufig absolut
unwohl gefühlt. Dazu Louise, 39 Jahre alt und seit zwei Jahren mit ihrem
zweiten Mann verheiratet:
    »In meiner ersten Ehe war mein niederdrückendster
Glaube der, daß eine Frau nie >nein< zu sagen habe. Daß man nur dann eine
gute Ehefrau sei, wenn man in den ehelichen Verkehr immer einwillige, wenn der
Ehemann diesen wünsche. Deshalb habe ich auch niemals etwas eingeleitet. Nur
mein Mann

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