Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
war der Initiator und der Lehrer. Von meiner Familie wurde mir
klargemacht, ich habe glücklich zu sein, daß ich einen Mann mit Grundsätzen
bekommen habe und solle gefälligst gut für ihn sorgen. Und andere Freunde
glaubten mir beibringen zu müssen, ich könne doch nicht wünschen, daß mein Mann
draußen herumschweife und sich das suche, was er daheim nicht bekomme. So habe
ich eben immer nur nachgegeben und Sex auch mitgemacht, wenn ich gar eine Lust
dazu hatte, immer in der Hoffnung, es würde ja nicht lange andauern.
So wurde ich über Jahre hinaus
ein völlig passiver Empfänger, ohne jegliche Beteiligung beim Sex. Ich habe
heute noch ausgesprochene Hemmungen, wenn ich >nein< sagen muß. Aber in
meiner jetzigen Verbindung ist es sehr wichtig, auch einmal >nein< zu
sagen. Zudem ist es sehr wichtig, mit den eigenen Gefühlen im Einklang zu
leben, entweder ja, wenn ich mag, oder nein, wenn ich keine Meinung dafür habe.
Aber bis jetzt habe ich noch nie ja gesagt, wenn ich nicht wollte, und auf den
Rekord bin ich sehr stolz .«
Wenn jemand niemals
>nein< sagt, kann sich ein solcher Groll aufstauen, er fließt über und
verdirbt alles, was sonst eine positive Erfahrung sein könnte. Es ist nur
konsequent, wenn Frauen, die beim Sex niemals >nein< gesagt haben, sich
dafür auf anderen Gebieten entschädigen wollten. Es ist offensichtlich, daß da,
wo beide Partner zur Ouvertüre des anderen >nein< sagen können, die
sexuelle Bindung zwischen beiden augenblicklich sehr viel reizvoller wird. Sie
sind dann frei und können dann Geschlechtsverkehr miteinander betreiben, wenn
sie wirklich in der richtigen Stimmung sind, woraus natürlich auch ein
vollkommenes Erlebnis resultiert.
Ferner, >nein< sagen zum
Sex muß nichts mit einer Zurückweisung zu tun haben. Es gibt viele Gründe,
warum ein Mensch einmal nicht zum Sex disponiert sein kann. Und es gibt viele
Wege, so >nein< zu sagen, daß man dabei dem Partner die positiven Gefühle
für ihn zusätzlich bestätigt. Es ist möglich zu sagen, >nein<, ich mag
jetzt keinen Sex haben, denn ich bin einfach zu müde dazu, oder weil ich heute
zu hart gearbeitet habe, aber ich mag noch ein wenig mit dir schmusen oder auch
nur still bei dir sitzen und deine Hand halten, und morgen fühl ich mich
vielleicht besser dazu aufgelegte Es ist auch absolut möglich, wenn der Partner
einem >nein< sagt, ihn wissen zu lassen, daß man wenigstens gern noch ein
wenig Hautkontakt haben möchte. Zum Beispiel kann man ihm sagen: >Ich
verstehe, daß du jetzt nicht in der Stimmung bist, um sexuelle Beziehungen mit
mir zu haben, das ist ganz in Ordnung. Aber ich hätte gern, daß du mich ein
bißchen halten würdest. Ich brauche diese Art der Berührung im Augenblicke
Nell, 36 Jahre alt und seit
acht Monaten verheiratet, beschreibt, wie sie den Weg, Sex nach ihren Wünschen
einzuleiten, so ausrichtet, daß ihr Partner nach ihrer Einschätzung der Dinge
in gewünschter Weise darauf reagieren wird:
»Ich frage ihn gerade heraus,
ob er vorhat, mit mir Liebe zu machen, und sage ihm auch gleich dazu, daß ich
Lust dazu hätte. Schließlich habe ich gelernt, seine Antworten auf meine
Initiativen so zu nehmen, wie er sie mir gibt, nämlich als bare Münze. Es kam
vor, daß ich furchtbar aufgepeitscht war, und er dann >nein< sagte. Ich
zog daraus den Schluß, daß er so gemein sei und alles Interesse am Geschlechtsverkehr
mit mir ein für alle Male verloren hätte. Heute weiß ich, daß es in 99 Prozent
aller Fälle, in denen er sich verweigert, eine ganz schrecklich einfache Sache
ist. Wenn er sagt, er sei müde oder geistesabwesend, dann ist er wirklich müde
oder geistesabwesend.
Sind wir in einer Situation, in
der es möglich wäre, sexuell miteinander zu verkehren, so gehe ich einfach auf
ihn los und massiere seinen Nacken oder beginne, ihm die Kleider vom Leib zu
ziehen oder entkleide mich selber. Aber solche Dinge tue ich nur dann, wenn ich
ziemlich sicher bin, daß er positiv reagieren wird, denn solche Art von
Aktionen bringen ihn eher dazu, >ja< zu sagen, womit ich ihm ja die
Möglichkeit eines >Nein< offenlasse. Ich weiß aber ziemlich genau, welche
Form der Annäherung ich wann einzusetzen habe .«
Andere Frauen waren ziemlich
kühn in ihrer Art, den Sex einzuleiten, zumal wenn sie sich völlig sicher in
ihrer Verbindung fühlten. Darielle, 27 Jahre alt, verheiratet, verriet uns
dazu: »Wenn eine Verbindung wirklich gut ist, tu ich so einiges, Sex zu haben.
Ich gehe dann vielleicht nach
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