Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
an.
Dabei stelle ich mit Erstaunen fest, wie ich sexuell erregt wurde. In dem Film
hatten eine ältere Frau und ein junger Mann eine Liebesbeziehung, und sie lagen
zusammen im Bett. Es kam mir nicht so vor, als wenn das besonders guter Sex gewesen wäre, aber irgend
etwas war dabei, was mich wirklich erregte. Ich merkte, wie mir die Hand
langsam zwischen die Beine fuhr und ich hatte nur ein sehr kurzes Gespräch mit
mir selbst darüber, ob ich sollte oder nicht. Also schaute ich herum und
stellte fest, daß da nur sehr wenige Leute im Kino saßen und daß es sehr dunkel
war. Also legte ich mir den Mantel über den Schoß und spielte so langsam mit
mir herum, bis ich kam. Ich hatte während meiner fünf Ehejahre gelernt, sehr
leise zu masturbieren. Aber so sehr der momentanen Eingebung zu folgen und
etwas so Ausgefallenes zu tun, das war schon wirklich mehr als aufregend !«
Motels wurden von einer
größeren Zahl von Frauen als Garantiemittel zu sexueller Erregung genannt. Die
35 Jahre alte Allison ist geschieden und lebt mit ihrem Freund:
»Wenn wir in ein hübsches Motel
mit knisternden neuen Laken gehen, dann ist das eine neue Umgebung und ein ganz
anderes Bettgefühl für mich, und dann will ich immer ficken. Es war ein völlig
verpatzter Abend, als wir in einem wirklich reizvollen Motel waren und keinen
Sex miteinander hatten .«
Manche Großstädte, wie
beispielsweise San Francisco, haben spezielle Bade-Centers mit sogenannten Ruheräumen, die man mieten kann und in denen man
dann so sinnlich und sexy sein kann, wie man will — für eine Stunde.
Judith, 40 Jahre alt, bisexuell
und seit acht Jahren verheiratet:
»Einer meiner tollen Erregungszustände
wächst über alles hinaus und reißt auch den anderen Menschen mit. Ihm fröhne
ich in einem Bade-Center, seit ich den Gedanken nicht mehr aushalte, daß ich
meine Laken total kaputtmache. Diese Bade-Centers sind wirklich märchenhaft.
Sie haben ein Bett mit Laken und versorgen einen auch mit Handtüchern. Man kann seine eigenen Öle und Crèmes mitbringen, in der heiße Wanne
baden, kann tun und lassen, was man will, und es ist ultra-sexy. Man ist beiderseitig
schlüpfrig bis zum Letzten und das Ganze ist super, unglaublich erotisch .«
Doch im allgemeinen haben die Menschen ihren Sex im eigenen Zuhause und dort im Schlafzimmer. Wie
eine der Frauen sagte: »Wir machen immer im Bett Liebe. Die Dinge mögen in
einem anderen Raum beginnen, enden tun sie immer im Bett .« Das ist über weite Strecken hin nicht nur das Ergebnis der allgemeinen
Gebräuchlichkeiten, sondern auch dessen, was wir und auf welchen Wegen über Sex
gelernt haben. Seit der Geschlechtsverkehr zu etwas Persönlichem und Privatem
geworden ist, haben die meisten von uns ihre Eltern nie beim ehelichen Verkehr
beobachtet. Das war etwas, was nur hinter verschlossenen Türen stattfand. Die
Abweichung vom Geschlechtsverkehr im Schlafzimmer bedeutet für viele Leute das
Animalische, wenn nicht gar das Pervertierte.
Der Geschlechtsverkehr spät in
der Nacht oder am frühen Morgen kann auch für solche Frauen eine Möglichkeit
sein, die mit ihrer Sexualität nicht im Einklang leben und der Tatsache nicht
ins Auge zu sehen vermögen, daß sie ein geschlechtliches Wesen sind. Sie können
Liebesbeziehungen tief in der dunklen Nacht, kurz ehe sie in den Schlaf
verfallen oder am frühen Morgen haben, ehe sie vollends wach sind. Es enthebt
sie der Notwendigkeit, Sex in irgendeiner Form in der Öffentlichkeit zu
initiieren und sie können ihn daher mehr als eheliche Pflicht denn als etwas
betrachten, was mit einer puritanischen Herkunft kollidieren könnte.
Wichtiger aber ist noch, daß
das Geschlechtsleben im Schlafzimmer allgemein üblich ist. Es erlaubt dem Sex,
einen natürlichen Platz in unseren täglichen Lebensfunktionen einzunehmen. Und
es versetzt auch denjenigen, der beschäftigt ist, in die Lage,
Liebesbeziehungen zu genießen, ohne ihm die Last vorheriger Planung aufzubürden.
Routineverkehr kann Fleisch und Kartoffeln einer Liebesbeziehung bedeuten.
Oftmals ist es ein anständiger und anstrengungsloser Weg des Austauschens von
Zärtlichkeiten und um sich zu sagen »ich liebe Dich«. Immerhin finden einige
Frauen, dieses tägliche Fleisch mit Kartoffeln könnte so zur Routine werden,
daß es langweilig wird. Viele der von uns interviewten Frauen meinten, daß
sowohl eine zeitliche wie auch eine örtliche Abwechslung des Geschlechtslebens
die Freude an ihren Liebesbeziehungen erhöhe. Eine
Weitere Kostenlose Bücher