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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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S-M
ein. Ich hatte ein großes Messingbett, und zuweilen wollten wir uns in Erregung
versetzen, indem wir uns wechselseitig an dem Bett festbanden. Wir benutzten
meine Strümpfe, in denen Laufmaschen waren, um uns gegenseitig anzubinden.
Dabei hatten wir ganz klare Grundsätze. Wenn die Person, die gerade angebunden
wurde, den Wunsch hatte, daß die andere aufhöre, brauchte sie nur >stop<
zu sagen, und sofort war Schluß mit dem Spiel, egal aus welchem Grunde man
>stop< gesagt hatte. Und wir haben uns gegenseitig nie verletzt. Das
Spiel bestand darin, daß einer den anderen festband, man sich gegenseitig
stimulierte, und zwar so lange, bis der andere darum bat, daß man zu ihm komme.
Die Basisverabredung war eben, daß einer von beiden jeweils um den
Geschlechtsverkehr bitten mußte. Eines Abends war er an der Reihe,
gefesselt zu werden. Aus mancherlei Gründen beschloß ich, das an diesem Abend
mit etwas anderem zu verbinden, was er ebenfalls gern hatte, ich zog mich als
Hure an. Ich hatte Schuhe mit solch übertrieben hohen Absätzen, Seidenstrümpfe
und einen schwarzen Strumpfhalter. Dazu trug ich noch einen schwarzen
Büstenhalter, der die Brüste in der Mitte zusammendrückte. Aus verschiedenen
Gründen gab ich mich auch völlig zügellos. Man muß sich diese Szene bildlich
vorstellen, um sie ganz zu begreifen. Ich fühlte mich ganz so, als ob ich diese
unglaubliche Hure wäre. Und ich habe diesen Kerl angebunden und auf ihm Rad
geschlagen wie ein Pfau und konnte nun machen mit ihm, was immer ich wollte. So
ging das eine ganze Weile, während ich meistens herumstolzierte und
zwischendurch immer mal wieder zum Bett kam, mich auf ihn stürzte, um ihn zu
streicheln oder zu küssen. Dann machte ich an ihm ungeheuerlichen Oralsex und
immer, wenn ich ihn zu dem Punkt gebracht hatte, an dem er gleich kommen würde,
stoppte ich. Dabei wußte er doch genau, daß unsere Grundverabredung lautete, er
könne jederzeit >stop< sagen und ich würde ihn sofort losbinden. Aber es
war, als habe sich bei ihm etwas verhakt. Als wenn er nicht hätte warten
können, was denn nun als Nächstes käme. Er schien auch nicht wirklich kommen zu
wollen, konnte es aber auch nicht durchhalten.
    Und schließlich — ich weiß
nicht, was in mich gefahren war, aber ich hatte mich so in die Rolle eingefügt,
daß ich nicht länger ich selbst war, sondern nur noch diese Person spielte. Ich
war einfach völlig >außer mir<. Also stieg ich auf das Bett und setzte
mich auf das Kopfkissen direkt neben seinem Lager und begann, mich selbst zu
streicheln und an mir herumzuspielen. Ich dachte, er werde verrückt dabei! Doch
aus diversen Gründen beschloß ich, >das ist noch nicht genug. Ich will ihn
wirklich völlig verrückt machen<. So kletterte ich wieder herunter und
setzte mich jetzt direkt auf seine Brust, um dort mit dem Masturbieren
fortzufahren. Sein Gesicht war nahe genug bei mir, daß er alles sehen, alles
riechen konnte. Er konnte sich auch ein wenig aufrichten, aber nicht weit
genug. Und dann hatte ich einen Orgasmus — auf seiner Brust, fast in seinem
Gesicht. Und da endlich schrie er >stop< !«
    Einige Frauen stellten auch
fest, daß das >Knechtsspiel< das Vertrauen in ihrer Ehe entwickelte,
andere hielten es auch für wichtig, in Bezug auf die Zeit feste Regeln zu
vereinbaren, um sich so selbst zu schützen. Judith, 40 Jahre alt, bisexuell und
seit acht Jahren verheiratet, diskutierte beide Fragen:
    »Ich fand beim
>Knechtsspiel< eine Menge Selbstvertrauen und ebenso Zutrauen zu Nathan.
Es machte ihm gar nicht soviel aus, gefesselt zu werden, wie ich vorgab. Ich
hatte wirkliche Hemmungen und war auch ängstlich. Ich erkannte bald, daß er
nicht mehr tun wollte, als was ich wünschte, aber trotzdem war es für mich
wichtig, feste Regeln einzuführen. Wenn ich gefesselt war und die Lust dazu
verlor, dann mußte ein Teil unserer Vereinbarung sein, daß ich >nein,
nein< sagen konnte, meinetwegen auch >stop<, auch wenn ich das nicht
unbedingt so meinte. Es war notwendig, einen Sicherheitsfaktor einzubauen, denn
nur >nein< zu sagen, ist nicht unbedingt sicher. Deshalb suchten wir uns
ein Wort aus, das man gewöhnlich nicht braucht, das Wort >Chrysantheme<.
Wir haben es die ganze Zeit beibehalten, und dieses Wort bedeutete >jetzt
ist es mir ernst — bitte stop, ich will keinen Schritt weiter gehen<. Aber
wir haben es nicht oft gebraucht .«
    Diese Art des Rollenspiels mit
einer neuen Partnerin zu beginnen, ist für manche Frauen sehr

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