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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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teilnahmen und die sich, je länger
die Konferenz dauerte, immer stärker ineinander verliebten. Infolge
verschiedener Umstände mußten wir schließlich gemeinsam in einem Zimmer
übernachten. So kamen wir als diese fremden Frauen nach dem mißlungenen
Versuch, ins Autokino zu kommen, in das Zimmer — unser eigenes Schlafzimmer —
zurück, wo die eine einen Joint rauchte und die andere etwas zu trinken nahm.
    Es war merkwürdig, aber als wir
zur Tür hereinkamen, fühlten wir uns beide wie diese anderen Leute. Wir setzten
uns auf die Couch und plauderten miteinander, aber ich kann mich nicht mehr
daran erinnern, ob es ein sehr ausführliches Gespräch wurde. Ich glaube es aber
nicht. Ich glaube, wir hatten eher Impressionen, verschlangen uns mit den Augen
und hielten Augenkontakt, daneben das übliche sich Annähern. Und wir gingen zu
Bett und zogen die Pyjamas an, die wir auch sonst gewöhnlich trugen. So
krabbelten wir ins Bett und lagen lange Zeit, ohne daß ein Wort gefallen wäre.
Dabei spürten wir, wie wir uns näher und näher kamen und schließlich zu
streicheln begannen. Ich schlang meinen Arm um sie und wir fühlten uns, lange
Zeit so daliegend, einander sehr nahe. Dann wurde uns beiden klar, daß wir
aneinander Interesse hatten und den Wunsch hegten, über diesen Punkt
hinauszugelangen. Wir zogen uns gegenseitig aus und erforschten jede der
anderen Körper. In der ganzen Zeit wurde nicht gesprochen, fiel kein Wort. Wir
schenkten uns gegenseitig Liebe. Die einzelnen Phasen habe ich vergessen, aber
wir küßten uns und hielten uns gegenseitig. Dann begannen wir Oral-Genitalsex
und umklammerten uns dabei von hinten. Danach sind wir eingeschlafen. Am
nächsten Morgen waren wir dann wieder wir selbst .«
    Bev, 30 Jahre alt, lebt mit
einem Liebhaber, einem Mann:
    »Wir waren einmal in Chicago
zum Dinner und stellten fest, daß das Restaurant offenbar voll mit Callgirls
war. Das war die bunt gemischteste Menschenansammlung, die ich je erlebt hatte,
und es schien sich hier um ein reichlich eigenartiges Restaurant zu handeln.
Ohne daß er je zuvor irgend eine Andeutung gemacht
hätte, fragte mich Jim plötzlich, wie hoch mein Preis sei. Für eine Sekunde
wußte ich gar nicht, was er eigentlich meinte, aber dann kapierte ich. Nun
spielte ich das Callgirl und er meinen Freier für die nächsten drei oder vier
Stunden während der Mahlzeit. Ich zog eine ganze Nummer ab darüber, wieviel ich
verlangte und was ich für gewisse Aufgelder alles zu tun bereit sei. Wir
spielten unsere Rollen bis mitten in der Nacht, bis der Sex vorbei war, lustig
weiter. Aber sobald wir zum Orgasmus kamen, fielen wir doch wieder in die
eigenen Rollen zurück .«
    Nicht jedermann wird von dem
Bild eines Callgirls erregt.
    Rosemary, mit 36 Jahren seit
vier Jahren geschieden, spielte eine ein wenig harmlosere Phantasie durch:
    »Wir spielten uns vor, ich sei
ein Pfadfindermädchen, das an die Tür kommt, um Kuchen zu verkaufen. Ich sah
furchtbar unschuldig aus mit meinen langen Strümpfen, dem kurzen Röckchen und
einer wirklich süß aussehenden Bluse. Er machte mir die Tür auf. Da er ein sehr
freundlicher Mann ist, lud er mich ein, hereinzukommen, und erklärte sich auch
bereit, mir einige Kuchen abzukaufen. Dann setzte er sich neben mich und legte
seinen Arm um mich. Er war furchtbar nett, und wir plauderten miteinander.
Schließlich landeten wir miteinander im Bett .«
    Eine Phantasieszene kann leichter
mit Worten ausgesponnen werden, als man sie in die Tat umsetzt. Connie, mit
ihren 26 Jahren schon Witwe, schaffte eine ganz neue Umgebung, ohne dabei auch
nur einmal das Haus zu verlassen:
    »Ich sagte zu einem Mann, den
ich gerade erst kennengelernt hatte: >Warum sollen wir nicht solch ein
Phantasiespiel durchspielen? Wir tun so, als würden wir eine kleine Reise
machen. Wo würdest du gerne hinfahren ?< Er
antwortete: >Okay, laß uns nach Italien fahren. Wir wollen einen Porsche
haben mit einer wunderschönen Kaschmirdecke auf dem Rücksitz.< Nun
beschrieben wir beide abwechselnd die Straßen, die wir fuhren, die Berge, an
denen wir vorbeikamen, wo wir anhielten, um etwas zu essen, das Brot, das wir
gern mochten und den Wein, den wir tranken. Er begann dann damit, zu erzählen,
wie wir in dieses kleine Rasthaus kamen, in dem wir die einzigen beiden Gäste
waren. Wir hatten den offenen Kamin ganz für uns allein und nahmen unsere
Kaschmirdecke und setzten uns darauf gegenüber von dem prasselnden Holzfeuer.
Wir kamen schließlich

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