Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse
betrachteten den
Orgasmus als zweitrangig und hielten das enge Beieinandersein, die Zärtlichkeit
und die gegenseitige Fürsorge beim Geschlechtsverkehr für wichtiger. Dazu
führte die 54jährige verheiratete Billie aus:
»Manchmal ist das
Eng-Zusammensein und das Geliebt-Wer-den alles, was ich brauche. Es ist ein so
schönes Gefühl, gehätschelt zu werden, und ich fühle mich allemal geliebt, wenn
wir sexuell zusammen sind .«
Gerade so, wie Frauen
Unterschiedliches benötigen, um zum Orgasmus zu kommen, haben sie auch
unterschiedliche Orgasmuserfahrungen. Manche kamen schnell, andere benötigten
mehr Zeit. Manche hatten eine Serie von Orgasmen, die dann in einem alles
überwältigenden Ausbruch ihren Höhepunkt fanden, andere wiederum hatten nur
einen Orgasmus und fühlten auch nicht den Wunsch, einen weiteren zu haben.
Einige meinten, ein gleichzeitiger Orgasmus der Geschlechtspartner sei nur ein
Mythos oder völlig unwichtig, wieder andere hatten ihn erfahren und das sogar
häufiger. Die folgende Frau bot eine detaillierte Schilderung, wie sie und ihr
Partner es anstellten, gemeinsam zum Orgasmus zu kommen. Bev ist dreißig Jahre
alt und lebt mit einem Mann zusammen:
»Wir lassen und sehr viel Zeit,
um immer ganz gemeinsam zu dem Punkt unmittelbar vor dem Orgasmus zu kommen und
bleiben an ihm möglichst lange stehen. Es ist gerade so, als bestünde zwischen
uns eine Art Abmachung, daß wir für eine Weile einfach nicht kommen wollen. Je
stärker man zum gemeinsamen Orgasmus hinstrebt, um so langsamer muß man sich bewegen und das Gefühl wird schwächer und schwächer. Ich
denke, daß das, was da bei mir passiert, fast wie ein Riß in meiner Wahrnehmung
ist. Ich tue etwas mit meinem Körper, weil ich mich insgesamt auf diesem Stand
von Spannung halten will. Es darf auf gar keinen Fall zu einer weiteren
Steigerung der Spannung kommen, dann gehe ich hinüber. Aber ich muß dabei sehr
genau aufpassen. Und wenn ich endlich hinübergehen will, ist es vielleicht
schon zu spät. Es gibt da eine Art der Verständigung mit meinem Partner, wenn
ich zu erregt werde, so daß wir ein wenig abkühlen, oder etwas anderes tun;
oder für ein paar Minuten aussetzen können. Während dieser Zeit achte ich nicht
darauf, was mit ihm geschieht, denn dann bin ich völlig auf mich konzentriert,
aber wir ziehen uns gegenseitig auf den Erregungspegel des anderen hinauf. Wenn
die Erregung dann auf diesem hohen Pegel eine Weile anhält, ist es ganz
einfach, zu gleicher Zeit mit dem Partner zum Orgasmus zu kommen. Beide waren
lange genug bereit dazu, daß es keiner besonderen Anstrengung mehr bedarf, um
gemeinsam das Wehr springen zu lassen. Und wenn der eine mit dem Kommen
beginnt, reißt er den anderen ganz einfach mit .«
Eine andere Frau berichtete von
einer Vorliebe, die ihr den Orgasmus bringt. Mary ist 48 Jahre alt und kürzlich
geschieden: »Gewöhnlich erfahre ich nur einen Orgasmus. Aber, ich weiß nicht,
ob das eine Idiosynkrasie ist, aber wenn ich zum Orgasmus bereit bin und in
meiner Vagina steckt weder ein Finger noch ein Penis, dann verletzt mich das,
denn dann ist nichts zum Greifen da. Deshalb bitte ich ihn immer, wenn ich
merke, daß ich zum Orgasmus komme und er ist gerade damit beschäftigt, an mir
zu saugen oder mich mit der Zunge zu verwöhnen, daß er doch seine Finger auch
noch in meine Vagina steckt .«
Hinterher
Es war klar, daß für die
meisten Frauen der Geschlechtsverkehr nach dem Orgasmus nicht zu Ende ist. Sie
fanden Wege heraus, um die Zeit danach zu einem integralen Bestandteil des
Liebemachens zu gestalten. Fran, 32 Jahre alt, Flugverwalterin, alleinstehend,
die mit einer Stubengenossin das Zimmer teilt, berichtete uns das Folgende:
»Zuweilen fühle ich mich nach
dem Sexakt besonders energiegeladen und sehr stark zu meinem Partner
hingezogen. Er mag bereit sein, einzuschlafen, aber ich bin nach wie vor daran
interessiert, ihm ein wenig Freude zu bereiten. In solchen Augenblicken stehe
ich auf und gehe ins Badezimmer, um einen schönen, warmen Waschlappen zu holen
und damit den Penis meines Partners abzuwaschen. Anschließend massiere ich ihn
mit einem Tuch oder mit Talkumpuder. Manchmal ist er dann so entspannt, daß er
dabei einschläft. Aber das plagt mich nicht. Ich genieße nur die innige Nähe
und genieße es, etwas für ihn zu tun .«
Eine Frau, die keine
regelmäßige Sexpartnerschaft hatte, fand einen Weg, um die Gefühle des
Geschlechtsverkehrs tagelang danach zu erhalten.
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