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Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse

Titel: Der einzige Weg, Oliven zu essen und andere intime Gestaendnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lonnie Barbach , Linda Levine
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New York: Macmillian, 1976).
    Die einen Frauen reagieren auf
harte und direkte Stimulierung der Clitoris, während andere in der gleichen
Körpergegend eine sanfte und indirekte Stimulierung vorziehen. Häufig wird beim
Geschlechtsverkehr die Clitoris indirekt durch das männliche Glied des Partners
stimuliert, direkt oder indirekt durch das Hineinstoßen und Herausfahren des
Penis aus der Scheide. Da liegt der Grund, warum manche Frauen finden, daß sie
einen Orgasmus nur in einigen Sexpositionen haben können, in anderen aber nicht
oder auch nur mit bestimmten Partnern. In einigen Stellungen erhalten sie
ausreichende Stimulierung für ihre Clitoris entweder durch das männliche Glied
ihres Partners oder auch durch die Peniswurzel, was in anderen Stellungen aber
nicht der Fall ist. Oder die einmalige Anatomie einer Frau und eines bestimmten
Partners fügen sich besser zusammen in einer Form, durch die sie ausreichende
Stimulierung für ihre Clitoris erhält, als mit der eines anderen Partners, bei
dem das nicht in gleicher Weise möglich ist.
    In Bezug auf die Masturbation
bevorzugen manche Frauen, zunächst mit sanftem Streicheln der Clitoris oder der
inneren Schamlippen zu beginnen oder auch der ganzen Gegend um den Venusberg.
Die Clitoris soll dann direkter behandelt werden und mit gesteigerter
Intensität, wenn sich das Genitalgebiet stärker mit Blut gefüllt hat und sie
mehr erregt sind. Andere Frauen dagegen ziehen es vor, mit harter und direkter
Stimulierung ihrer Clitoris anzufangen und aufzuhören. Noch andere finden eine
direkte Stimulierung der Clitoris in dem ganzen Erregungsprozeß unangenehm. Der
Gebrauch von Öl — Olivenöl, Babyöl, Albolene — kann sehr nützlich sein beim
Stimulieren, das dadurch weniger unangenehm wird und mehr Genuß bereitet bei
Frauen, deren Genitalien besonders reizempfänglich sind.
    Falls sich Leserinnen beim
Lesen dieses Kapitels zum ersten Mal überhaupt mit dem Thema Masturbation
befassen, mögen sie der Ansicht sein, daß diese Lektüre sie sehr unangenehm
berührt. Sie meinen vielleicht, es sei schwer zu begreifen, daß manche Frauen
gelernt haben, das Masturbieren zu genießen und es als einen wichtigen Teil
ihres Sexuallebens betrachten.
    Viele Leserinnen werden beim
Lesen dieses Kapitels voyeuristische Empfindungen hegen. Sie mögen ähnliche
Gefühle haben wie jene Frau sie ausdrückte, die einen Lehrfilm über weibliches
Masturbieren angeschaut hatte:
    »Irgendwie ist es für mich in
Ordnung, das gleiche auch zu tun, aber dabei zuzuschauen? — ich meine, wenn sie
es hinter verschlossenen Türen tun will, ohne daß ich sie dabei beobachte, dann
ist das gut und schön, aber sie dabei beobachten und zuhören, wie sie auch noch
alles erklärt... ich hasse das Wort, aber das ist schlicht dreckig.«
    Eine andere Frau weinte,
nachdem sie den gleichen Film gesehen hatte. Als wir sie fragten, warum sie
denn weine, antwortete sie, sie sei so traurig, denn sie stehe nun in ihren
Fünfzigern und hätte erst in einen präorgastischen Lehrgang gehen müssen um
herauszufinden, wie eine Frau masturbieren könne. Sie fand es einfach
scheußlich, in einer Gesellschaft zu leben, die Masturbation als etwas
Schmutziges betrachte. Ihre Reaktion auf den Film war, da sei überhaupt nichts
Schmutziges dabei, alles sei herrlich. Die Frauen, mit denen wir sprachen,
soweit sie masturbierten, hatten das an völlig unterschiedlichen
Lebensstationen gelernt und wurden dazu durch die mannigfaltigsten Anlässe
angeregt. Wenn auch einige von ihnen damit als Ergebnis des Besuches einer
Arbeitsgemeinschaft, durch die Lektüre von Büchern oder den Besuch einer
Therapeutin für Sexualfragen begannen, entdeckte die überwiegende Mehrheit der
von uns interviewten Frauen die Masturbation doch bei sich selbst. Viele
lernten es auch schon in sehr jungen Jahren, wie es die folgende Frau
anschaulich beschreibt:
    »Als ich in meiner Kindheit
masturbierte, dachte ich, das hätte ich selbst erfunden. Ich dachte, das sei
etwas, von dem nur Kinder wissen, Erwachsene aber keine Ahnung haben .«
    Andere, wie Lorraine, die 27
Jahre alt ist, entdeckten es in ihrer Reifeperiode oder auch später erst:
    »Ich dachte bei mir selbst, als
ich ein Teenager war, wie ich wohl masturbieren könnte, und es gelang fast ganz
natürlich. Eines Nachts, als meine Eltern schon schliefen, war ich einfach
neugierig und begann meinen Körper zu streicheln, und zwar den ganzen Körper,
und das ausgiebig. Das fühlte sich so

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